Vor und nach meiner eigenen Fahrt habe ich mich vor dem Hotel mit der Kamera auf die Lauer gelegt, die Ergebnisse gibt es hier - zum Anschauen, Durchblättern, Runterladen und privaten Teilen.
Für kommerzielle Zwecke bitte um entsprechende Rückfrage!
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Hallo Kai! Danke, dass du dir als Territory Manager von Zwift für Deutschland, Österreich und die Schweiz am Rande des Events in Wien kurz Zeit nimmst. Was ist Zwift für dich - Trainingsprogramm, Computerspiel oder ganz etwas anderes?
Für mich ist es genau dazwischen. Es hat tatsächlich etwas von einem Computerspiel, als Zwift weisen wir auch gerne darauf hin, dass wir aus der Gaming-Welt entstanden sind. Sieht man sich den neuen Kurs in New York an, dann mutet der teilweise recht offensichtlich gamifiziert an. Stellenweise wollen wir zukünftig auch noch verspielter werden, das Ganze aber gleichzeitig mit ernsthaftem Training zusammenbringen. Unser Claim heißt ja „Serious Training made fun“, wir wollen ernsthaftes Training zum Vergnügen machen.
2018 gab es viele neue Features, Strecken, Erweiterungen, Events - alles wurde intensiver, größer, mehr. Worauf bist du im vergangenen Jahr am meisten stolz?
Die Companion-App hat sich extrem verbessert, die darin enthaltene Meetup-Funktion finde ich großartig, die Übersichtlichkeit ist besser geworden, als Controller fürs Training ist die App super. Auch auf die Kurse bin ich stolz, auch weil ich selbst gerne Rennen fahre, zum Beispiel die 8,8 Kilometer der Innsbruck-Runde. Die optimale Länge eines Kurses für eine Präsentation wie heute ist übrigens eine Bierlänge, also die Dauer eines Biers, das der Zuschauer hier trinkt, während vorne gefahren wird. Also die Companion-App war am wichtigsten, stolz ist da aber der falsche Ausdruck. Mit der Einführung der Meetup-Funktion haben wir auf die vielen Anfragen von Radsportgruppen, Clubs und Nutzern reagiert. Da und dort wird die Meet-up-Funktion noch optimiert werden, daher ist auch das Feedback aus der Community sehr wichtig für uns!
Wo liegen derzeit die technischen Grenzen, wieviele Fahrer können gleichzeitig online sein?
An sich gibt es keine Grenzen was die Zahl der Nutzer betrifft, theoretisch ist das System momentan auf 30.000 gleichzeitige Logins ausgelegt, derzeit sehen wir zu Spitzenzeiten rund 13.000 Personen online. Wenn es zu Problemen kommt, dann resultieren diese aus anderen kleineren Bugs in speziellen Konfigurationen, theoretisch aber nicht aus der Nutzerzahl. Grundsätzlich ist das System sehr zuverlässig, wir haben auch sehr viel in die Verbesserung der Serverstruktur investiert.
Wird es zu größeren technischen Umstellungen kommen - passiert da etwas im Hintergrund?
Zwiftt wird zunehmend cloudbasiert aufgebaut. Unter der Dingen, die auf der Nutzerseite bemerkbar sind, wird die Möglichkeit der Weltauswahl sein.
Ich habe gelesen, Watopia soll immer verfügbar sein?
Ja genau, Watopia wird immer offen stehen, eine zweite Welt wird wie bis jetzt nach einem vorgegebenen Kalender online sein. Erfolgsgeheimnis von Zwift ist ja, dass Leute gemeinsam fahren, wenn diese dann auf fünf verschiedene Welten verteilt werden, würde die Grundidee von Zwift verloren gehen.
Richmond und Innsbruck werden dann öfter verfügbar sein (und nicht wie bis jetzt 1-2 Mal im Monat)?
Ja klar, nachdem Watopia immer online ist, werden die anderen Strecken rein rechnerisch entsprechend öfter im Kalender stehen.
Was sind die großen Pläne für 2019? Geht es in diesem hohen Tempo weiter?
Wir sind jetzt nicht zwingend daran interessiert, laufend neue Welten anzubieten, sondern vielmehr, die bestehenden Welten mit weiteren Strecken auszubauen und zu erweitern. Bei der Strecke in Richmond drehen ja nicht alle durch vor Liebe, da fehlt beispielsweise ein Berg. Aber wir haben 2019 den Fokus in erster Linie auf die Entwicklung des eSports. So haben wir gerade heute die KISS Super League gelaunched, an der 15 echte UCI Professional Continental, Continental und Community Teams als auch sieben Frauen-Teams teilnehmen.
Ich habe ja Richmond mittlerweile wieder lieb gewonnen…
Schnell, bzw. im Rennen gefahren finde ich Richmond gerade am Ende brutal und er tut echt weh. Jeder Kurs hat seine Berechtigung, auch je nachdem was man trainieren möchte. Ich finde alle Kurse großartig, vor allem Innsbruck, weil ich das visuell schön finde und auch persönlich in-real-life kenne. Für 2019 kann man fast davon ausgehen, das wir die Partnerschaft mit der UCI fortführen, was bedeuten könnte, dass zur Vorbereitung für die Profis und übrigen WM-Teilnehmer auf die Straßen-WM 2019, Yorkshire dazukommen würde.
Wie aufwendig ist die Entwicklung einer Welt?
Ich glaube für Innsbruck waren es rund 4.250 Programmierstunden und ich weiß nicht wieviel Liter Kaffee. Das wurde alles mal ausgerechnet… Auf YouTube gibt es ein eindrucksvolles Video zur Entstehung des Innsbruck Kurses, da ist das alles schön und genau aufgearbeitet.
2019 wird also kein Jahr der großen Effekthaschereien, sondern gleichmäßiges Wachstum ist angesagt?
Genau. Wie gesagt, kleine Gags wollen wir immer wieder mal einbauen. Es wird einen Store geben, wo man seine Credits (XP-Punkte) eintauschen kann gegen Trikots und Equipment. Aber das wird kein monetärer Store mit echtem Geld, sondern nur virtuelles „XP“. Es wird von Zwift neben dem Monatsbeitrag auch zukünftig kein weiterer monetärer Einsatz gefordert werden und man kann sich auch keine fahrerischen Vorteile erkaufen.
Es gibt zahlreiche Modifikationen, z.B. sogenannte „World Hacks“, mit denen man durch Eingreifen in Log-Files des Programms die Welt vorab auswählen kann. Wird das gerne gesehen, als Problem wahrgenommen oder ist das egal?
Das ist uns im Grunde gleichgültig - es stört uns nicht, wenn jemand in einer anderen Welt fährt. Wir wollen nur an unserer grundsätzlichen Philosophie festhalten, die besagt, dass Leute gemeinsam fahren sollen.
Ähnliches bei Zwift-Power, das ist mittlerweile ein eigenständiges und ausgewachsenes System. Wie wird es wahrgenommen, dass hier ein großes System außerhalb von Zwift existiert?
Man will das sogar bewusst ausgelagert haben, weil man im Hause Zwift keine Diskussionen haben will über Rennverläufe, Ergebnisse, Digital Doping, usw. Zwift sieht sich als Plattform und lebt davon, dass die Community Dinge in Eigenregie organisiert, daher werden diese Dinge seitens Zwift entsprechend unterstützt. Zwift selbst hat für die nationalen Meisterschaften Zwift-Power als Zeitnahme- und Ergebnisdienst herangezogen - Arbeitsteilung im positiven Sinn quasi. Bei einem realen Rennen in Wien nimmt man sich ja auch z.B. Pentek Timing als Zeitnehmer, so kann man das verstehen.
Die vielfach stattfindenden Events auf Zwift (Tour de Zwift, Zwift Fondo) bringen einen tendenziell dazu, im Winter zu hart zu trainieren. Ist das unter Umständen kontraproduktiv, ist die Gefahr da, dass man zu hart fährt?
Das Risiko ist schon vorhanden, hängt aber großteils von der Selbstdisziplin der User ab. Leute, die Trainngspläne verfolgen, bleiben tendenziell diszipliniert bei ihrem Plan und nehmen eher nicht an diesen Events teil. Wir wollen aber auch jenen Leuten etwas bieten, die sich auch im Winter austoben wollen. Abgesehen davon ist beispielsweise die Tour de Zwift ja gar nicht als Rennen tituliert. Manche machen es sicher zum Rennen, aber im Endeffekt ist es als gemeinsame Ausfahrt gedacht.
Was sagt man jemandem der sich zu weit reinsteigert?
Wir von Zwift hoffen, das Zwift-Fahrten in erster Linie Extra-Stunden und keine Ersatzstunden sind. Zudem gab es aber sicher viele Leute, die vor der Zwift-Ära durch den kalten Regen gefahren sind und dies nur aus Trainingsgründen, nicht aber aus Spaß gemacht haben - denen soll eine Alternative zum spaßfreien Training geboten werden. Das wären dann durchaus Ersatzstunden, für deren Angebot sich Zwift aber nicht schämen muss.
Die Konkurrenz wächst, es kommen neue Player auf den Markt.
Zwift lebt von der Community, von den vielen Gleichgesinnten auf der Strecke. Viele Triathleten lieben beispielsweise Zwift - auch wenn die übrigen Fahrer auf der Strecke beim Abspulen ihres Trainingsgplans eigentlich nichts mit ihnen zu tun haben, dann mögen sie es doch gerne, dass da einfach etwas los ist auf der Strecke. Andere Mitbewerber geben sich auch große Mühe und entwickeln ihre Produkte weiter. Was Spaßfaktor verbunden mit ernsthaftem Training betrifft, haben wir aber keine wirkliche Konkurrenz zur Zeit. Je nachdem, wie wichtig einem beim ernsthaftem Training der Spaß ist, der wird sich für Zwift oder ein anderes Produkt entscheiden.
Es sind unzählige Profis auf Zwift unterwegs, wie schaut da das Feedback aus?
Es sind viele Profis auf Zwift vertreten, vor allem auch viele Triathleten. Profis haben natürlich andere Trainingsumfänge, da sind einfach auch immer viele Fahrten draußen und Trainingslager dabei, auch der Mix ist sehr wichtig. Man sieht aber beispielsweise Pascal Ackermann häufig auf Zwfit für kürzere Einheiten. Viele bauen Zwift in ihr Training ein, wir merken die große Beliebtheit bei den Pros an den Anfragen für Pro-Accounts.
Ist Nachwuchsförderung ein Thema?
Die wichtigste Nachwuchsförderung ist, dass jeder unter 16 Jahren, gratis auf Zwift fährt. Wir gehen davon aus, dass radfahrende Eltern das gerne an ihre Kinder weitergeben, da fahren die Kinder auf deren Rollen und Walzen. Es gibt auch vereinzelt Anfragen nach Familienbundles oder Ähnlichem, das ist derzeit aber noch kein größeres Thema. Wir wollen aber probeweise mal in Schulen gehen und mit den Verbänden in Bezug auf Jugendarbeit und Scouting arbeiten. Ich bin der Meinung, dass Zwift für die Verbands- und Clublandschaft sehr bereichernd sein kann, was das Wecken des Interesses bei Kindern und Jugendlichen betrifft.
Wie bringt man Zwift „offline“ - mit Events und Aktionen wie der Zwift x Wahoo-Tour?
Unser Eventformat ist absolut geeignet, Zwift spielerisch zu den Leuten zu bringen und unseren Lifestyle zu vermitteln. Wir wollen mehr Spaß in der Radsport bringen. Wir machen das jetzt bereits im dritten Jahr und lernen so Radpsort-Communities als auch unsere bestehenden User kennen.
Und ihr seid zum ersten Mal auch in Wien!
Ja genau. Die Events sind in der Organisation zwar sehr aufwendig, wir erhalten aber durchwegs sehr positives Feedback. Wir holen auf diese Weise echt viele Menschen ab, so macht das allen Spaß!
Danke für das Interview und Ride On! ;)
Vor knapp zwei Jahren habe ich einen Artikel geschrieben, in dem es um mein Kameraequipment, meine Favoriten und Missgriffe und auch etwas über das Fotografieren beim Radfahren an sich ging (nachzulesen: Hier!). Da sich in der Zwischenzeit einiges getan hat, gibt es hier und heute einen Versuch eines Updates dieses Beitrags.
Manche Dinge sind gleich geblieben - wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich nie mit dem Rad unterwegs bin, ohne eine Kamera mitzuführen. Na gut, Ausnahmen habe ich schon ein paar gemacht… Bei Rennen verzichte ich auf die Kamera - da gibt es ohnehin gute Bilder vom Sportograf oder vom Veranstalter selbst. Auch beim King of the Lake war mir die Windschlüpfrigkeit wichtiger, als die Kamera dabeizuhaben - wären aber eh nur verschwommene Bilder geworden, bei dem Puls!
Meine rechte Trikottasche ist fix reserviert für eine Kamera. Das Smartphone ist auch bei jeder Ausfahrt dabei, dient mir aber nicht als Kamera, obwohl die Qualität der Fotos aus dem iPhone 8 beachtlich ist. Mein iPhone 6 wurde Opfer des Mödlinger Asphalts, als ich es aus der Trikottasche holen wollte, um ein Foto zu machen - im Stehen wohlgemerkt. Seitdem ist das Handy - gemeinsam mit meinen anderen Wertsachen - gut verpackt in einer kleinen Tasche verwahrt und wird nur bei Pausen gezückt.
Auch auf Instagram Stories versuche ich während der Fahrt möglichst zu verzichten - so “real-time” muss es dann auch nicht sein - da reicht es in meinen Augen, ein paar Fotos nach der Ausfahrt hochzuladen.
Auch hier hat sich vorerst noch nichts Grundlegendes geändert. Die Trikottasche ist nach wie vor am liebsten mit der Ricoh GRII gefüllt. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass diese Kamera ideal für den Einsatz am Rad ist. Die Bildqualität ist großartig (Crop-Sensor), die Abmessungen sind gering (Trikottasche), das Handling ist einfach (kein Zoom, keine Spielereien) und der Autofokus schnell. Nicht nur im Stehen sondern vor allem auch während der Fahrt kann ich auf diese Weise schnell und mit einer hohen Trefferquote gute Aufnahmen machen. Griff zur Trikottasche, während dem Vorziehen einschalten, fokussieren und abdrücken, ausschalten und wieder in der Tasche verstauen. Das Ganze dauert keine 10 Sekunden und geht glatt von der Hand - wenn man sich den Ablauf einmal eingeprägt hat. Die Festbrennweite ist mit 28 Millimetern ideal für Aufnahmen mit etwas Kontext drumherum - nicht zu weit, dass es “fischäugig” wird und trotzdem genug Platz für ein gutes Bild von einem Radler plus etwas Landschaft.
Es kam wie es kommen musste, im September 2017 wurde mir das Fotografieren während der Fahrt zum Verhängnis. In einer Baustelle, deren Untergrund an sich aus festgefahrener Erde bestand und von daher gut befahrbar war, tat sich vor mir plötzlich ein Schotterfeld auf, das Vorderrad versank und ich ging über den Lenker - die Kamera wohl in der rechten Hand haltend. Schäden an Fahrer und Rad waren minimal, der Schrecken - wie meistens - größer. Die Kamera protestierte allerdings gegen Baustellenstaub, Erde und Schotter und quittierte den Dienst. Einschicken zur Servicestelle in Hamburg (zugegebenermaßen etwas mühsam!) und zurück kam eine reparierte Ricoh, die wieder zu 100% für neue Radfotos zur Verfügung stand. Der hintere LCD wurde bei der Gelegenheit auch gleich ausgetauscht - bei der Reparatur glaubte man, dass hier ein Schaden vorliegt, in Wirklichkeit war das Display allerdings nur derart zerkratzt von meiner Nutzung und tatsächlich auch durch Schweiß und Nässe beeinträchtigt, die über das Trikot zur Kamera kommen. Hier wäre die Überlegung, die Kamera etwas besser vor diesen Einflüssen zu schützen und damit die Lebensdauer einzelner Bestandteile zu erhöhen, dies würde aber in meinem System zulasten der schnellen Einsatzbereitschaft gehen - da ist mir mein “quick shooting” wichtiger.
Auch ein gutes und funktionierendes System kann und sollte allerdings ab und zu auf Verbesserungsmöglichkeiten hin betrachtet werden. Für wenige Wochen war die Canon Powershot G7 X Mark II mein Begleiter - für jene Wochen nämlich, in denen die Ricoh zur Runderneuerung in Hamburg weilte. Die Eckdaten lasen sich verlockend - gute Bildqualität, Zoomobjektiv, kippbarer Touchscreen, WLAN, und noch einiges mehr. Allerdings kam ich mit der Kamera nicht zurecht, sie fühlte sich irgendwie eher nach Spielzeug als nach Kamera an. Angesichts meines Anspruchs, dass eine Kamera logisch, einfach und schnell zu bedienen sein muss - nämlich die Grundfunktionen! - war ich mit den Funktionen der G7 X schlichtweg überfordert. Heißt nicht, dass es eine schlechte Kamera war - im Gegenteil - allerdings in keiner Weise für meinen Einsatzzweck auf dem Rad geeignet. Für Blogger (und Vlogger) ist die G7 X sicherlich eine gute Wahl, kompakt und gut in der Darstellungsleistung, aber in meinen Augen nur, wenn auch etwas Zeit ist, das Ganze entsprechend zu bedienen.
Konkurrenz für die Ricoh hat sich dennoch gefunden, in Form der Canon EOS M50. Die spiegellosen Kameras sind in Canons Portfolio eine Stufe über den “Powershot”-Kompaktkameras angeordnet und bekommen viele der Features mit eingepackt, die auch die teureren DLSRs aufweisen. Wechselbare Objektive erhöhen die Flexibilität: Beim Kit war ein 15-45mm-Objektiv dabei (entspricht einem 24-70mm auf Vollformat-Kameras), noch besser ist allerdings das superkompakte 22mm-Pancake-Glas (entspricht 35mm). Damit baut die Kamera noch ein Stück kompakter und es fällt das Zoom weg - für den einen vielleicht ein Nachteil, für mich ein großer Komfortgewinn, weil ein Faktor weniger, um den ich mich beim Fotografieren kümmern muss. Die M50 fokussiert sehr schnell, die Bildqualität ist hervorragend für einen Crop-Sensor und die Bedienung ist einfach und schnell. Auch hier gibt es WLAN, Touchscreen und vieles mehr, diese Funktionen sind aber etwas dezenter untergebracht als bei der zuvor genannten G7 X, daher stehen mir diese hier nicht “im Weg”. Die Kamera ist etwas zu groß für die Trikottasche aber fällt umgehängt nicht ins Gewicht und stört daher auch nicht beim Fahren.
Die M50 hat auch einen klapp- und drehbaren Bildschirm, den man komplett umdrehen (das schaut dann so aus, als hätte man keinen LCD - meine Lieblingseinstellung) oder aber auch nach vorne drehen kann, sodass Selfies, ausgefallenere Winkel und was auch sonst noch alles möglich werden. Video ist eine eigene Geschichte, dazu komme ich gleich.
Auch nichts geändert hat sich an meinen “großen” Kameras, wenn man sich hier einmal für ein System entschieden hat (das funktioniert), wechselt man nicht mehr so ohne weiteres. Canon 5D Mark IV lautet die erste Wahl, wenn es um Fotos geht, die nicht vom Rad aus geschossen werden sollen. Die großen und schweren Kameras am Rad mitzuführen, habe ich ein paar Mal gemacht, aber auch recht schnell wieder gelassen. Hier muss schon vorab die Entscheidung fallen: entweder selber fahren ODER Fotos machen, beides geht hier nicht.
Objektivseitig scheine ich etwas kompliziert gestrickt zu sein, auch hier hab ich so meine Schwierigkeiten mit Zoom-Objektiven bzw. eine absolute Vorliebe für Festbrennweiten. Hier sind mir vor allem die Sigma-Objektive ans Herz gewachsen - 85mm/1.4 und 135mm 1.8 sind jetzt keine Brennweiten, die man klassischerweise für Rad- und Landschaftsfotos heranziehen würde, aber ich bin nunmal verschossen in die beiden Objektive. Dabei mache ich mir noch zusätzlich das Leben schwer, indem ich fast nur mit Offenblende fotografiere - die Fotos bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck habe ich beispielsweise zu 99% mit Blende 1.8 aufgenommen. Die Fehlerquote im Sinne von falschen Fokuspunkten mag hier höher sein, aber wenn man trifft, dann sprechen die Ergebnisse für sich. Ganz ohne Zoom komme ich aber auch nicht aus, das Sigma 24-70 und das Canon 70-200 komplettieren mein Setup.
Gemeinsam mit einer entsprechenden Blitzanlage ist dieses Setup natürlich nicht nur bei Radveranstaltungen im Einsatz sondern auch bei allen möglichen anderen Anlässen… (z.B. bei Fotos für das Tomorrows Leader-Programm des ASVÖ Salzburg)
Einige haben mich gefragt, wie meine Fotos auf der Bahn bzw. im Dusika-Stadion zustande kommen. Die Bedingungen dort sind nicht die einfachsten - es ist vergleichsweise dunkel im Stadion, mehr Licht (=mehr eingeschaltete Lampen) gibt es nur bei größeren Veranstaltungen und dazu sind die Bewegungen der Fahrer*innen schnell.
Natürlich gibt es zahllose “kreative” Möglichkeiten wie “Mitzieher” und dergleichen, mit denen man fehlendes Licht in einer Weise kompensieren kann. Will man aber gestochen scharfe Aufnahmen, muss man entweder die Lichtempfindlichkeit (ISO) erhöhen oder die Blende öffnen - oder beides.
Ich fotografieren meistens mit ISO 1600 oder höher, offener Blende - dass ich das gerne mache, habe ich ja oben schon ausgeführt, und grundsätzlich eine Stufe unterbelichtet (die Tiefen kann man am Computer nochmal herausholen). Mit diesen Einstellungen gelingen - bis auf einige fehlfokussierte Irrläufer - eigentlich die meisten Fotos.
Ich versuche bei allen Projekten die Nachbearbeitung so gering wie möglich zu halten. Alles was ich schon im Zuge der Aufnahme erledigen und einstellen kann, reduziert den Aufwand vor dem Computer. In Lightroom ändere ich zumeist nur noch geringfügig den Ausschnitt und lege den einen oder anderen Filter über die Bilder. Film-Emulationen, die das Aussehen bekannter (analoger) Filme simulieren finde ich zwar grundsätzlich toll, allerdings leidet meiner Meinung nach die Identität der Bilder (und je nach Programm auch oft die Qualität) darunter, daher versuche ich auch hier, das Ganze auf ein Minimum zu reduzieren - ganz widerstehen kann ich jedoch auch nicht!
Mein grundsätzliches Credo lautet, ein möglichst zeitloses Aussehen zu erzeugen - wenn ich mir heute Fotos eines Lissabon-Urlaubs von vor einigen Jahren ansehe, die ich ausschließlich mit einer Cross-Process-App am Handy gemacht habe, überkommt mich tiefe Trauer, dass ich damals nur zu diesen Filtern gegriffen habe…
Video ist allgegenwärtig und natürlich auch ein Teil meines Alltags. Die oben genannten Kameras sind alle in der Lage, hervorragende Videokameras abzugeben. Ich arbeite gerade daran, mich in dieser Welt zurechtzufinden und möchte auch dorthin meine Fühler weiter ausstrecken - nicht anstelle meiner Fotografie sondern ergänzend, die Möglichkeiten sind hier einfach unterschiedliche.
Erste Projekte laufen bereits im Hintergrund, Ergebnisse gibts natürlich zu allererst auf 169k.net ;)
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Oft passieren also die besten Dinge, wenn man sie nicht plant... In diesem Sinne möchte ich gar nicht weiter fabulieren, was 2018 sein könnte oder würde oder sollte. Starten wir einfach drauf los - ich freu mich.
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Auch diesmal waren es wieder spannende und schnelle Rennen auf hohem Niveau, Mitfahren oder zumindest Zuschauen zahlt sich auf jeden Fall aus!
Die nächsten Termine findet ihr auf der Facebook-Seite des Wiener Bahnorama.
Im Herbst 2016 hatte ich die Ehre, mit Norbert Gruber zwei Tage lang die schönsten Rennrad-Spots Wiens abzufahren und ein paar Fotos für Isadore Apparel zu machen!
Und ums kurz zu machen: Wien ist großartig! Und damit sind keine Mercer-Studien zur Lebensqualität gemeint. Es geht um Wien aus den Augen eines Rennradlers, eines Naturverbundenen, eines Genießers!
Man muss wohl erst in einer anderen Stadt gewohnt oder gelebt haben, um die Vorzüge Wiens erkennen und wirklich schätzen zu können - oft genug wird das Ganze von der vermeintlich charmanten "Suderei" überlagert. ;)
Aber wieviele Weltstädte gibt es, in denen man sich auf das Rad setzen und innerhalb weniger Kilometer mitten durch Weinberge, Wälder und Felder fahren kann? Die Strecken sind selektiv, die Untergründe variieren, die Anstiege reichen von sanft bis brutal.
Kommt mit auf eine kurze Foto-Reise zu jenen Plätzen, deren Namen wir allzu oft in den Mund nehmen, aber vielleicht oft zu flott durchfahren, um ihre volle Schönheit zu sehen...