Ultra-Radchallenge Kaindorf 2023 (3h Sprint-Rennen und als Fotograf beim 6/12/24h-Rennen)

Die Ultra-Radchallenge in Kaindorf bei Hartberg ist jedes Jahr wieder ein tolles Event - ein spannendes Rennformat, Distanzen für jeden Geschmack und ein großes Klassentreffen mit alten und neuen Bekannten! Auch der anfängliche Regen hat uns dieses Jahr nicht die Laune verderben können. Ich war mit Valentin und Michael in der #FastestFriends-Wertung als Dreier-Team unterwegs obwohl ich das Rennen diesmal ehrlicherweise nicht sehr competitive angelegt habe - war ich doch die drei Tage davor mit dem Gravelbike auf einer anspruchsvollen Tour im steirischen Joglland unterwegs..

Der Link zum Blogbeitrag übers Rennradfahren in der Oststeiermark: https://www.169k.net/blog/rennradfahr...

Durch die kürzeste Nacht des Jahres! (mit ein paar Tipps für Nachtfahrten)

Am 21.6. - dem längsten Tag des Jahres - habe ich schon einige Male eine Fahrt in den Sonnenuntergang organisiert, um die Sommersonnenwende zu feiern. Diesmal aber geht es um die kürzeste Nacht! Naja gut, ich habe geschummelt und bin erst am Wochenende darauf gefahren - man möchte ja nicht unter der Woche völlig fertig und übernachten im Büro hängen. From Dusk till Dawn also - von Sonnenuntergang bus Sonnenaufgang. Konkret sind das gut 7,5 Stunden, von kurz nach 21:00 bis knapp vor 5:00. Ich habe mir eine ruhige und verkehrsarme Route ausgesucht, meine Vorräte aufgefüllt, die Lampen montiert und schon geht es alleine durch die Nacht. Und das ist etwas besonderes, wirkt in der Dunkelheit doch alles irgendwie anders - die Geräusche, die man hört, die Kurven, die man geglaubt hat zu kennen und alles, was so im eigenen Kopf vorgeht.

Mit dem Gravelbike beim Giro d´Italia (Roadtrip, Bikepacking, Gravelbike) - Teil 2

Der Giro d´Italia wird in der letzten Woche traditionell in den Dolomiten entschieden - was ist da naheliegender, als einen Bikepacking- und Campingtrip zu verbinden, die Orte des Giros zu besuchen und die Stimmung des großartigen Rennens hautnah einzufangen...! Im zweiten Teil des Videos feuern wir die Giro-Teilnehmer am Monte Lussari an, bei einem brutalen Einzel-Bergzeitfahren nahe Tarvis. Nach einer kurzen Überstellungsfahrt knapp hinter die slowenische Grenze mit hunderten Roglic-Fans und einer erholsamen Nacht in einer Pension in Podkoren geht es am vierten und letzten tag der Tour noch einmal zur Sache. Ich hake zwei Dinge von meiner Bucket-List ab, die dort schon recht lange draufstehen: den wunderschönen See in Bled, den ich aber aufgrund von Menschenmassen zu Pfingsten schnell wieder verlasse und die etwas sagenumwobene alte Straße über den Loiblpass, die zum Abschluss der Tour noch einmal eine richtige Härteprobe darstellt.

Der ultimative Guide zum Thema Wintergewand

Ich weiß schon, was jetzt kommt… „Was will er mit einem Winter-Guide, jetzt wo der Frühling an die Tür klopft“? Naja, ganz einfach: Wer wie ich die Dinge auch wirklich testen, ausführen und ausprobieren möchte, braucht den ganzen Winter, um das zu tun. Und nachdem man nach zwei Kilometern noch keinen vollständigen Eindruck von Funktionen und Möglichkeiten haben kann, führt man die Dinge am besten gleich ein paar Mal aus. Und das ist insofern wenig dramatisch, denn der nächste kalte Tag kommt sicher noch und der nächste Winter sowieso. Und die meisten (alle?) der hier besprochenen Dinge, sind auch über eine Saison hinweg gültig - auch wenn sich da und dort vielleicht die Farbe eines Kleidungsstücks verändern wird.

Sich im Winter fürs Radeln anzuziehen ist jedenfalls eine eigene Wissenschaft. Bei mir hat es Jahre gedauert, um halbwegs geeignete Outfits für die unterschiedlichen Anforderungen des Winters zu entwickeln. Als eher „Erfrorener“ habe ich lieber eine Schicht mehr an als zu wenig, möchte gleichzeitig aber nicht schweißgebadet bei Minusgraden durch die Gegend fahren, das Zwiebelprinzip trägt mir oft zu sehr auf und ich hab ein Faible für gute technische Lösungen und moderne Materialen (oder auch die moderne Interpretation traditioneller Materialien). Hier ist schon ein ganz wesentlicher Punkt erkennbar: Sich fürs Radeln im Winter anzuziehen ist eine sehr individuelle Angelegenheit und daher wohl kaum pauschal und generell zu beantworten. Jede*r hat eigene Bedürfnisse, einen eigenen Fahrstil, individuelle Ziele. Aber genau deshalb soll es hier um „Möglichkeiten“ und „Varianten“ gehen und nicht um diese eine „richtige“ Version…

Bevor es aber an - wenn man so will - "Musteroutfits" geht, möchte ich ein paar meiner Erfahrungen teilen, die sich eher um Kleinigkeiten und das "Rundherum" drehen. Denn oft sind es nicht die großen Dinge (Oberteile oder Hosen), die über Komfort, ausreichend Wärme und Spaß am Radfahren entscheiden, sondern vermeintlich unwesentliche Kleinigkeiten.

1. Baselayer

Ist Wintergewand insgesamt schon eine Wissenschaft, sind es Baselayer als solches noch einmal! Es gibt unterschiedliche Längen, Dicken, Materialien und Einsatzzwecke. Ich persönlich bin kein großer Fan eines allzu exzessiv ausgelebten Zwiebelprinzips, das wird mir dann irgendwie zu viel am Körper. Ich versuche daher, für jede Ausfahrt den am besten geeigneten Baselayer zu verwenden. Zwischen 5 und 10 Grad vertraue ich auf einen Merino-Baselayer, der verbindet in der Regel gutes Klima mit ausreichendem Wärmeschutz. Darunter (also bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt) ist mir der Merino-Baselayer insofern zu riskant, als er sich tendenziell irgendwann mit Schweiß vollsaugt und dann nicht mehr wärmt - in diesem Fall greife ich daher lieber auf Mischfasern (mit Merino) zurück und nicht auf reine Woll-Shirts.

2. Schuhe/Winterschuhe

Anziehen für den Winter-Ride ist eine schweißtreibende Angelegenheit - spätestens dann, wenn man sich in voller Montur kurz vorm Verlassen der Wohnung noch Überschuhe anziehen möchte. Um das zu verhindern und gleichzeitig auch einen idealen Wetterschutz zu haben, fahre ich schon seit mehreren Jahren nur noch mit dezidierten Winterschuhen. Diese sind schnell angezogen, bieten Schutz vor Kälte und Nässe und tragen meistens auch nicht so dick auf wie Schuhe plus Überschuhe. Bei letzterem ist es mir bei einigen Rädern schon passiert, dass ich mit der Innenseite des rechten (Über)Schuhs an der Kurbel streife. Auch bei Winterschuhen gibt es natürlich Qualitätsunterschiede - hier ist darauf zu achten, dass die Schuhe auch eine entsprechende Innensohle haben, die nach unten hin abdichtet oder isoliert. Von Übersocken halte ich hingegen wenig - einerseits verstehe ich den Nutzen nicht ganz, andererseits war das eine Paar, das ich mal in Verwendung hatte nach einer Ausfahrt reif für die Mülltonne.

3. Handschuhe

Die Velits-Brüder von Isadore haben einmal erwähnt, dass ein Handschuh das am schwierigsten zu fertigende Bekleidungsstück beim Radeln ist. Form, Größe, Materialien, Nähte, Touchscreen-Fingerkappen, und und und... Ich persönlich habe auch nach vielen Jahren und Wintern auf dem Rad noch keine definitive Lösung für meine Finger gefunden und kalte Finger bedeuten zwangsläufig irgendwann auch, dass einem am ganzen Körper kalt wird. Ich verwende daher wenns hart auf hart kommt tatsächlich noch meine Radhandschuhe, die ich vor 20(!) Jahren zum Mountainbiken angeschafft habe.

4. Ärmlinge/Beinlinge

Auch Ärmlinge und Beinlinge geben immer wieder Stoff für Diskussionen. Ich bin kein Fan davon und bevorzuge eigentlich immer lange Ärmel und Beine, wenn es die Witterung erfordert. Einzig bei Ausfahrten im Frühling oder Herbst nehme ich ab und zu Ärmlinge mit, um etwas flexibler zu sein. Ansonsten fällt mir zum Thema nur eine Aussage von Tom Boonen ein, der einmal gemeint hat, man erkenne am Start der Frühjahrsklassiker an den Beinlingen, ob ein Fahrer in die Flucht geht oder nicht - hat er sie über die Hose gezogen, wird er sie schnell und bald ausziehen, um in die Flucht zu gehen. Alle, die sie unter dem Hosenbund haben, können es gemütlicher angehen lassen. Weiß nicht ob das so stimmt, klingt aber irgendwie plausibel - am besten wir schauen uns das bei den kommenden Eintagesrennen an.

5. Buffs

Gegen Buffs habe ich mich lange gewehrt, weil ich nicht gerne etwas um den Hals gewickelt habe. Mittlerweile habe ich die Vorzüge erkannt, schätze Buffs sehr und führe zumindest immer einen mit - egal ob in Trikot-, Lenker- oder Rahmentasche. Das kleine Stück Stoff ist dabei sehr vielseitig einsetzbar und man darf nie ein trockenes und wärmendes Stück Stoff am Körper unterschätzen.

6. Hauben

Merino, über die Ohren, nicht zu dick - das sind die wesentlichen Punkte, die es bei Hauben zu beachten gilt. Gerade unter dem Helm sollte nichts drücken oder quetschen, daher am Besten gemeinsam mit dem Helm probieren. Merino habe ich an dieser Stelle lieber als Mischfasern, weil sie sich am Kopf und an den Ohren geschmeidiger anfühlen und die Schweißproblematik am Kopf (bei mir zumindest) nicht so groß ist. Und die Brillenbügel unter dem Haubensaum öffnen den Raum zu den Ohren hin und machen Platz für kalten Fahrtwind - ich trage daher die Brillenbügel immer über der Haube.

7. Helme

Wir bleiben noch kurz am Kopf mit einem vermeintlichen No-Brainer: Wer die Auswahl zwischen unterschiedlichen Helmen hat, kann im Winter auf einen Aero-Helm zurückgreifen. Die haben in der Regel weniger Luftschlitze und Öffnungen und halten daher eher warm als das gut belüftete Sommermodell. Und ein paar Aero-Gains können auch im Winter nicht schaden ;)

8. Socken

Auch hier setze ich persönlich gerne auf Merino - die Wolle hält warm, trocknet gegebenenfalls schnell und fühlt sich gut und komfortabel an. Wichtiger als das Material ist bei den Socken fast mehr die Frage, ob diese über oder unter der Hose getragen werden. Styletechnisch bin ich in der Über-der-Hose-Fraktion zuhause, nur wenn es richtig kalt ist kommen sie unter das Hosenbein, denn dort scheint mir die Isolation und die Wirkung der warmen Socken noch eine Spur besser zu sein.

9. Farben

Farben sind mir ein wichtiges Thema! Zum einen finde ich schwarz langweilig, zum anderen finde ich, dass Farbakzente das Leben schöner machen. Ganz abgesehen davon, dass gerade im Winter und bei schlechterer Sicht die Sichtbarkeit von Farben weitaus höher ist, als das klassische Anthrazit und Schwarz. Ich freue mich auch, dass mehr und mehr Marken nicht nur bunte oder farbenfrohe Trikots anbieten, sondern zunehmend auch Hosen (siehe unten!). (PS: Weiße Hosen gehen nach wie vor nicht - ich hoffe, das wird nie ein Trend..)

10. Nachhaltigkeit und Materialien

Auf den ersten Blick mag das nicht das wichtigste Kaufargument sein, aber der Stellenwert von Nachhaltigkeit und der Wertigkeit und Herkunft von Materialien steigt immer mehr, ebenso wie Fertigungsorte und -bedingungen. Das Bewusstsein der Konsument*innen und Marken steigt hier glücklicherweise von Jahr zu Jahr, auf den Homepages der Hersteller findet man in der Regel ausführliche Informationen zu Zertifikaten, Siegeln, und dergleichen, wobei hier - wie immer - auf eine kritische Lesart zu achten ist. Das eine oder andere "Gütesiegel" kann sich auch schon mal als Mogelpackung erweisen.

11. Streckenwahl und Intensität

Zum Abschluss der kleinen Erfahrungen noch etwas, was erst auf den zweiten Blick mit dem Thema zu tun hat. Denn auch die Streckenwahl, das Tempo, die Intensität und vielleicht auch die Wahl des Rads (Rennrad, Gravel, MTB) wirken sich auf das Wintererlebnis im Sattel aus. Bei Minusgraden wird man sich am Anstieg nass schwitzen und in der anschließenden Abfahrt mit großer Wahrscheinlichkeit erfrieren - da fährt man also lieber mit geringerer Intensität und wählt ein flaches Streckenprofil. Wind Chill und ähnliches machen vielleicht das "langsamere" Gravelbike zur besseren Wahl für den Winterride.

Doch genug der allgemeinen Rederei... Ich habe für euch fünf Serviervorschläge vorbereitet und diese einen Winter lang getestet und probiert. Außerdem hab ich versucht, das Ganze in unterschiedliche Kategorien zu unterteilen, sodass für jeden Einsatzzweck und Geschmack etwas dabei ist.

Outfits:

RH77 - Das Performance-Paket

René Haselbacher und sein Team bringen viel Erfahrung aus dem Profiradsport mit - und vielleicht noch wichtiger: Erfahrungen von unzähligen Trainingsstunden im Sattel bei jedem möglichen Wetter.

Offiziell als Jacke tituliert, hat man bei der "Sub-Zero Winter Membran" eher den Eindruck, ein Langarmtrikot zu tragen. Dementsprechend fühlt sich das ganze recht leicht an und trägt nicht auf. Das Material ist sehr stretchy und passt sich gut dem Körper an. Mit einem langärmligen Baselayer reicht der Wetterschutz für kurze bis mittellange Ausfahrten, wer länger unterwegs sein möchte oder zusätzlichen Wetterschutz benötigt, kann ein dünnes Langarmtrikot zwischen Baselayer und Jacke anziehen. Das Material saugt sich nicht mit Schweiß voll und hält daher auch bei intensiveren Rides warm (bis zu einer Dauer von 2-2,5h). Das Design schreit nach Aufmerksamkeit und man wird von weithin wahrgenommen - auf winterlichen Straßen ein Pluspunkt. Sollten die Bedingungen doch etwas harscher werden, helfen die Wind- und Wasserbeständigkeit und der ausklappbare Spritzschutz am unteren Rücken.

Die Hose kommt in einem schönen Blau und bietet damit eine willkommene Abwechslung vom schwarzen Einheitsbrei. Der Wetterschutz ist auch hier eingebaut, allerdings nicht so ausgeprägt wie beim Trikot. Aber das Thermomaterial an der Innenseite hält für die Dauer von kurzen und mittellangen Ausfahrten angenehm warm. Sitzpolster sind ja an sich ein sehr individuelles Thema und für jede*n unterschiedlich komfortabel. Hinsichtlich Qualität und Komfort der RH77-Polster herrscht allerdings seltene Einigkeit über viele Personen hinweg - diese sind bei dieser Winterhose genauso gut wie bei den RH77-Sommerhosen.

Wer übrigens in und rund um Wien in RH77 unterwegs ist, wird Teil einer eigenen Community und wer weiß, vielleicht kreuzt man hie und da auch die Wege von René Haselbacher selbst...


Isadore - Das Sub-Zero-Paket

Auch bei Isadore werken bekanntlicherweise im Hintergrund Ex-Profis. Die beiden Brüder Martin und Peter Velits waren beide in der World Tour unterwegs und haben gegen Ende ihrer Karrieren damit begonnen, Radbekleidung herzustellen. Isadore setzt in großem Maße auf Merino als Material und legt gleichzeitig großen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität - davon kann man sich in zahlreichen Artikeln auf deren Homepage überzeugen. Neben der performance-orientierten "Echelon" Kollektion gibt es bei Isadore zwei Eskalationsstufen von Winter, die ich - als "Erfrorener" - gerne in Anspruch nehme. Das "Thermerino"-Jersey gemeinsam mit den Medio Tights bieten Schutz und Wärme knapp über Null Grad, die Merino Membrane Softshell Jacke mit der Ovada Deep Winter Tight auch bis weit unter Null. Die Materialien sind dabei so angelegt, dass sie Wärme, gute Isolation und Witterungsschutz bieten, allerdings eher für weniger intensive Einheiten. Vor allem ein (an sich positiver) hoher Merinoanteil sorgt bei Isadore oft dafür, dass bei höherer Intensität durch Schweiß Nässe und damit in der Folge Kälte entsteht.

Die Merino Membrane Softshell Jacke hat nur einen geringeren Merino-Anteil und außen komplett abweisendes Softshell-Material - damit kommt man auch über längere Zeit durch Winter und tiefste Temperaturen. Auch hier benötigt es darunter im Wesentlichen nur einen guten Baselayer oder ein dünnes Trikot, um den vollen Schutz und Komfort zu haben. Vor Überhitzung oder zur besseren Regulierung sorgen zwei Schlitze auf Brusthöhe, die mittels Reißverschluss zu öffnen sind - damit muss man nicht die komplette Jacke aufzippen, um dem Körper Frischluft zu gönnen.

Die "Osram"-Variante der Jacke ist außerdem noch mit eingelassenen Leuchtstreifen ausgestattet, die über eine interne Verkabelung und eine Stromquelle in der Rückentasche zum Leuchten gebracht werden können. Dies erhöht die Sichtbarkeit und damit Sicherheit im Winter und im Dunkeln massiv - allerdings ist die Verkabelung und das notwendige Mitführen einer kleinen Powerbank im Alltag unpraktisch. Und es ist dabei auch eine der Rückentaschen belegt und damit nicht mehr wirklich frei für das Zeug, das man eigentlich einstecken möchte. Die Jacke ist auch ohne die Leuchtelemente erhältlich, in meinen Augen ist das die bessere Wahl.

Die Ovada Deep Winter Tight ist ein großartiges Stück Winterkleidung für jene, die diese Extraportion Witterungsschutz und Wärme haben möchten. Das Material ist dick und vermittelt schon in den Händen gehalten ein Gefühl von Sicherheit und Komfort. Angezogen fühlt sich die Hose nicht so dick und klobig an wie befürchtet und schmiegt sich gut an den Körper an. Das Thermomaterial und die schützende Aussenschicht sind vorne weit über den Schritt hochgezogen, damit entfällt die gerötete und erfrorene Haut am unteren Bauch, mit der man so oft nach Winterrides nach Hause kommt. Auch der Rücken ist weit hochgezogen, sodass man mit dieser Hose fast auch schon einen zweiten Layer am Oberkörper trägt. Beide Thermohosen sind übrigens eher auf der engeren Seite und sollten tendenziell eine Nummer größer bestellt werden.


Löffler - Das Offroad-Paket

Abseits der Straßen bietet der Winter unzählige Möglichkeiten und wie oben schon erwähnt, sind Gravel- und Mountainbike hier mehr als nur eine gute Alternative. Offroad zählen andere Faktoren als Schnittigkeit und Windschlüpfrigkeit und hier tritt Löffler auf den Plan. Die Firma aus dem oberösterreichischen Ried im Innkreis legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität und hat seine Wurzeln im Wintersport. Dementsprechend überrascht es nicht, dass einzelne Technologien auch ihren Weg in die Radkollektionen gefunden haben und hervorragend für winterliche Ausflüge geeignet sind.

Die Bike Jacket PL Active ist mit Primaloft gefüllt und bietet eine tolle Isolierung und damit einen warmen Oberkörper egal wie tief das Thermometer absackt. Die Außenhülle ist dabei gleichzeitig wind- und wasserabweisend. Die Passform ist - wie bei Löffler üblich - weniger sportlich als bei den dezidierten Rennrad-Marken, man fühlt sich weniger in einem Langarm-Trikot als mehr in einer Winterjacke. Das mag psychologisch einer flotten Rennradrunde im Weg stehen, für einen winterlichen Offroad-Ausflug ist das allerdings genau das richtige. Gute Abschlüsse an Ärmeln und Kragen sorgen dafür, dass die Jacke an allen Enden dicht ist und warm hält. Am Rücken gibt es nur eine große Tasche, in der man auch die Jacke selbst verstauen kann - ich persönlich habe lieber drei vollständige Taschen am Rücken, die ich mit meinem Kleinkram befüllen kann. Als Ersatz bietet Löffler dafür eine Tasche mit Zip an der Vorderseite, in der man Kamera und/oder Wertsachen verstauen kann.

Wetterschutz steht an erster Stelle bei den Bike Overpants GTX Active, wobei es sich hierbei eigentlich weder um eine eigenständige Radhose noch um eine dezidierte Winterhose handelt. Die Overpants GTX sind als Überhose konzipiert, das heißt man muss darunter schon eine Bib-Short anhaben. Neben dem Rad schaut man eher ungelenk und “patschert” aus - der Bund der Hose ist niedrig, die Knie sind massiv ausgebeult. Sobald man aber im Sattel sitzt, ist alles an seinem Platz und dank GoreTex trotzt man auch dem schlimmsten Regen, Matsch und Schnee. Die Atmungsaktivität leidet da naturgemäß etwas darunter, aber normalerweise ist man in solchen Situationen nicht allzu intensiv unterwegs, damit wird dem drohenden Bad im eigenen Schweiß wiederum etwas der Schrecken genommen. Die Hosen wären grundsätzlich auch als sinnvolles Equipment für einen Bikepacking-Urlaub in Betracht zu ziehen, der Einsatzbereich ist hier nicht ausschließlich im Winter zu suchen.


Sportful - Das Frühjahrsklassiker-Paket

Sportful und Castelli kommen aus dem gleichen Haus und beide haben ein besonderes Pferd im Stall - bei Castelli heißt es Gabba, bei Sportful "Fiandre". Was bei Sportful liebevoll mit Flandern umschrieben ist, markiert im Wesentlichen die Frühjahrsklassiker mit ihrem unsicheren Wetter, dem Schmutz der Feldwege, der Brutalität des Kopfsteinpflasters und der Verwegenheit der Frauen und Männer, die sich über die berühmten Parcours und Hellingen kämpfen. Aufs Material und die Bekleidung umgelegt bietet die Fiandre-Kollektion eine Lösung für die Übergangszeit, den kalten Frühling, die frostigen Morgen, die wechselnden Wetterbedingungen, den vereinzelten Regenschauer, unerbittlichen Wind und alle anderen Rahmenbedingungen, die das Frühjahr auszeichnen. In einem Vergleich von Wintergewand kämpft man hier mit etwas stumpfen Waffen, allerdings ist es ja nicht den ganzen Winter so richtig winterlich (genauso wie es nicht den ganzen Sommer sommerlich ist). Ehrlicherweise werden die sogenannten Übergangszeiten immer länger und gerade für diese vielfältigen und schnell wechselnden Anforderungen sind diese Stücke hier gemacht.

Die Jacke (Fiandre Pro Jacket) besitzt an der Innenseite aufgerauchtes Polartec Neoshell Material - klingt technisch, ist in der Praxis aber warm und kuschelig. Nach außen hin ist die Jacke wind- und wasserfest. Der Sitz ist eher eng (auch bei Sportful sollte man vor dem Kauf genau auf die Größe achten und im Zweifel eher eine Nummer größer gehen), die Bündchen schließen perfekt ab. Der Kragen ist mit einer Extra-"Lamelle" ausgestattet und etwas hochgezogen. In der Praxis ist die Jacke warm und schützt vor dem Wetter, spielt aber ihre Stärken eher bei leichten Plusgraden (5-10 Grad) aus, darunter kann man zu anderen Jacken greifen. Die drei Taschen am Rücken sind groß und gut zugänglich, einzig die Frage, warum die beiden äußeren Taschen mit Netzmaterial ausgeführt sind (und damit Wasser und Schmutz durchlassen!) wird wohl niemals beantwortet werden.

Die Hose ähnelt - sowohl in Farbe als auch Aufbau - jener von RH77. Auch hier ist das Blau eine angenehme Abwechslung, auch hier ist der Temperaturbereich eher in den Plusgraden zwischen 5-10 Grad zu suchen, darunter wird's eher kalt auf den Schenkeln.


Trikoterie - Die Wiener Variante

Etwas außer Konkurrenz aber als tolle Alternative obenrum läuft das "Hide & Seek"-Oberteil von Trikoterie. Von Wiener Künstler*innen designte Trikots stechen hier aus der Masse heraus und bringen auch farblich etwas Abwechslung in den Alltag.

Das Hide & Seek-Jersey kommt in einem coolen Herbst/Winter-Design, die Augen reflektieren übrigens und sorgen somit für eine bessere Sichtbarkeit im Winter Das Trikot fällt klein aus und sollte im Zweifelsfall eine Nummer größer genommen werden.

Satteldruckanalyse bei PBike

Auf dem Bildschirm vor meinen Augen bewegt sich eine undefinierte blaue Fläche, an manchen Stellen verfärben sich Teile grün, da wird ein Punkt gelb, dort einer sogar kurz rot. Mein Rad ist bei PBike neben der Bikefitting-Station eingespannt und ich trete gemütlich in die Pedale - in Oberlenkerposition, auf den Hoods und im Unterlenker. Die farbige Fläche geht von meinem Allerwertesten aus, mein Sattel ist mit einem intelligenten “Überzieher” ausgestattet, der jeden Druckpunkt, jede Bewegung und jede Veränderung penibel registriert und auf dem Bildschirm anzeigt.

Unter Druck!

Dass man sich heutzutage zu einem Radkauf (zumindest ab einer gewissen Preisklasse) ein Bikefitting gönnt, ist beinahe schon selbstverständlich. Und das ist gut so, schließlich entbehrt es einer gewissen Logik, sich um mehrere tausend Euro ein Sportgerät zu kaufen und dann darauf zu verzichten, es richtig einstellen zu lassen. Das Thema Bikefitting haben wir vor einiger Zeit schon ausführlicher gehabt (und es wird in den nächsten Wochen ein Update geben!), im Wesentlichen geht es dabei aber um die richtigen Einstellungen am Rad, um dieses an den eigenen Körper, die gewünschte Fahrweise und an anatomische oder medizinische Rahmenbedingungen anzupassen. Sattelpostition und damit eng verbunden Sitzposition sind in diesem Spiel wichtige Komponenten und oft ist der Hintern der Radlerin und des Radlers die Schwachstelle. Fragt man schnell einmal in seinem Bekanntenkreis herum, wo denn am ehesten die Probleme liegen oder sogar Schmerzen auftreten, werden sich zwei Antworten herauskristallisieren: Hände oder Gesäß - sind das doch schließlich die zwei großen (statischen) Kontaktpunkte zwischen uns und dem Rad. Mit starker Überhöhung sind die Hände und Handgelenke starkem Druck ausgesetzt und damit potentiell gefährdet. Sitzt man hingegen sehr aufrecht auf dem Rad, steigt der Druck auf den Allerwertesten. Mit einem Bikefitting kann man entweder statisch oder aufgrund der Bewegungswinkel gut ausmessen und anschließend einstellen, wie man auf dem Rad sitzt und schon auf diese Weise mögliche Probleme im Ansatz vermeiden oder minimieren.

Was bei einem klassischen Bikefitting bis jetzt aber nur angenommen wurde - oder aufgrund technischer Rahmenbedingungen nur angenommen werden konnte - ist die Druckverteilung auf dem Sattel. Während die Sitzknochenvermessung - das ist jene Geschichte, bei der man sich auf einen Karton setzt und dann den Abstand zwischen den beiden Dellen abmisst - zwar Auskunft über eine mögliche Sattelbreite geben kann, ist damit noch lange nicht sichergestellt, dass man sich auf dem Sattel auch wohlfühlt und keine Druckschmerzen auftreten.

Auftritt Satteldruckanalyse! Wer schon einmal in einem guten Laufgeschäft war und sich dort einen Laufschuh gekauft hat, ist vielleicht schon über eine Druckmessplatte gelaufen. Bei Laufschuhen wird auf diese Weise ermittelt, wo die Auftrittspunkte beim Laufen sind, wie sich der Druck verteilt und welcher Schuh geeignet ist. Bei der Satteldruckanalyse passiert im Wesentlichen etwas Ähnliches.

Wie funktioniert die Satteldruckanalyse?

Man kommt mit seinem eigenen Rad, seinem Sattel und Radgewand - schließlich sollen die Bedingungen jenen entsprechen, die man auch am Rad vorfindet. Der Sattel bekommt sodann einen Überzieher, der auf den ersten Blick eher altbacken nach einer Regenhaube für den Sattel eines Stadtrades aussieht und so gar nicht nach hochtechnologischem Messverfahren aussieht. Dann tritt man in die Pedale, wobei es nicht um Watt oder Geschwindigkeit geht, sondern um jene Position, in der man in der Regel unterwegs ist.

Auf dem Bildschirm von Christoph beginnen sofort die ersten Farbflecken zu wabern. Grau bedeutet, dass dort kein Kontakt zwischen Körper und Druckmessfolie besteht, blau und grün stellen “normalen” Druck dar, gelb und rot entsprechend höheren. Im Idealfall pedaliert man so ein paar Minuten vor sich hin, damit das System einen guten Ersteindruck und damit auch Mittelwert generieren kann - die Erstmessung ist abgeschlossen.

Schon nach wenigen Minuten hat man auf dem Bildschirm bunt auf weiß eine Erklärung für das, was man am unteren Ende des Körpers - oder besser in der Mitte… - spürt. Es folgen weitere Sessions in anderen Griffpositionen - Hoods, Oberlenker, Unterlenker, Zeitfahrposition (oder wie ich sie nenne: die “Tim Wellens-Position” mit den Unterarmen am Oberlenker aufgestützt). Je nach Griffposition ändert sich natürlich die Gewichtsverteilung zwischen Händen und Gesäß und die Sitzposition im Sattel. Die Druckverteilung und die bunten Felder auf dem Display wandern dementsprechend von vorne nach hinten (Oberlenker) und wieder zurück nach vorne auf die Spitze des Sattels (in Aero-Position). Wieder ist anhand der Farbcodes sofort erkennbar, wie groß die Druckspitzen sind, wo potentielle Problemstellen da sind.

Wer viel im Sattel sitzt und im Jahr mehrere tausend Kilometer abspult, hat im Normalfall ein gut ausgeprägtes Körperbewusstsein und “spürt sich” ganz gut. Dementsprechend erinnert man sich auch an unterschiedliche Sättel, unterschiedliche Sitzpositionen und das eine oder andere Weh-Wehchen oder Problem, das im Laufe der Jahre aufgetreten ist. Im Rahmen der Satteldruckanalyse kann man diese Erinnerungen - fast schon spielerisch - reproduzieren. So werden beispielsweise Ausweichbewegungen sofort sichtbar, seitliche Dysbalancen, man sieht das Kippen des Beckens in seiner Richtung und Ausprägung - dem unscheinbaren Sattelüberzug auf dem eigenen Rad bleibt so gut wie nichts verborgen. Was sich nicht in Farbskalen darstellen lässt, erklärt Christoph anhand der Vielzahl von Daten, die ermittel werden und in einer der vielen Ansichten im Programm verfügbar sind. Flächen, Verteilungen, Maximalwerte, Mittelwerte, Verhältnisse…

Schön und gut, aber wozu das Ganze? Wenn man “seine” Sitzposition gefunden hat und beschwerdefrei unterwegs ist, warum dann die Büchse der Pandora überhaupt öffnen? Im Wesentlichen gibt es drei Anwendungsfälle, für die eine Satteldruckanalyse gut ins Konzept passt:

  1. Bikefitting

  2. Sattelkauf

  3. Schmerzen

Schauen wir uns das kurz genauer an!

Bikefitting

Über Nutzen und Zweck eines Bikefittings brauchen wir an dieser Stelle nicht mehr zu reden - zumindest ich persönlich halte ein Fitting jedenfalls für angebracht, wenn man sich ein neues Rad zulegt oder gröbere Änderungen am bestehenden durchführt.

Während das Bikefitting - egal ob statisch oder dynamisch - die Position des Körpers am Rad festlegt bzw. gewisse Einstellungen empfiehlt, sagt die richtige Position des Sattels noch nichts darüber aus, wie sich dieser anfühlt. Mit dem Bikefitting ist aber der Sattel an der richtigen Position - immerhin schon etwas.

Als nächste geht man in der Regel an die Messung des Sitzknochenabstands, um die Breite eines möglichen Sattelmodells zu eruieren. Die Messung geht schnell, die Punkte und der Abstand dazwischen schnell vermessen und die Sattel-Hersteller bieten in der Regel unterschiedliche Modelle oder Varianten für den jeweliigen Sitzknochenabstand an. Damit ist man noch einmal einen Schritt weiter - der Sattel ist an der richtigen Position und das Modell ist grundsätzlich einmal nicht so falsch.

Mit der Satteldruckanalyse kommt noch eine weitere Ebene im Rahmen des Fittings dazu - die Druckverteilung am Sattel. Nehmen wir meinen Sattel und meinen Hintern: Mein Sitzknochenabstand beträgt gute acht Zentimeter, der dazu passende Sattel würde mich allerdings nur bedingt glücklich machen. Die Satteldruckanalyse zeigt, dass ich - in gefitteter Position - auf dem vorderen Teil des Sattel sitze, und zwar egal ob in Unter- oder Oberlenkerposition. Die Druckverteilung zeigt dementsprechend, dass ein Großteil des Drucks vor meinen Sitzknochen auf den Sattel kommt. Sich nur am Sitzknochenabstand zu orientieren , wäre in meinem Fall also irreführend - schließlich müssen meine Sitzknochen nur einen Bruchteil der eintretenden Energie ableiten.

Jetzt sind mein Equipment und mein Körper großteils ein eingespieltes Team, so dass ich - glücklicherweise - ohne große Probleme oder Notwendigkeiten ganz gut mit meinem vorhandenen Sattel unterwegs bin. Die Satteldruckanalyse hat in meinem Fall gezeigt, dass mein System gut funktioniert, dennoch sind auch hier noch Optimierungen möglich. “Optimierungen” haben nun oft schon den etwas fahlen Beigeschmack von Über-Performance, unnötigen Investitionen und Verschlimmbesserungen. Im Fall der Satteldruckanalyse ist das jedoch anders, geht es doch im weiteren Sinne auch um Komfort und Wohlfühlen und damit um den Spaß am Radeln. Das ist für mich besser und einfacher argumentierbar als die Suche nach 0,5 zusätzlichen Watt irgendwo im Antriebsstrang.

Um die Sinnhaftigkeit der Satteldruckanalyse zu verdeutlichen, habe ich als Kontrast den neuen Fizik Vento Argo auf mein Rad geschraubt. Dieser ist im Wesentlichen kurz und hinten breit, damit soll der Fahrer oder die Fahrerin zu einer aerodynamischen Position am rad “animiert” werden. Man kann mit dem Becken weiter nach vorne rutschen und trotzdem verteilt sich der Druck besser (weil vorne breiter). Ich hatte den Sattel bereits testweise für zwei Ausfahrten draußen auf dem Rad. Bei Einheiten auf dem Kickr traten bei mir aber fast schon Schmerzen auf, so unangenehm war die Sitzposition, wenn das Rad statisch in der Rolle eingespannt ist. Die Satteldruckanalyse mit dem Vento bestätigt in Farbe und Bewegung, was meine interne Sensorik schon gespürt hat - rote Punkte, ungleiche Verteilung, Wechsel der Position und Ausweichbewegungen auf der Suche nach einer schmerz- und druckfreien Sitzpoition. Dass ein derartiges Herumrutschen im Sattel, Ausweichen und Abfedern mit dem ganzen Körpern auch zu entsprechenden Leistungseinbußen führt, ist selbstverständlich.

Auch Jojo hat den Fizik Vento ausprobiert

Es macht also durchaus Sinn, die Satteldruckanalyse als Teil des “Bikefittings” zu sehen, geht es doch um ein Gesamtsystem, das mit diesem Tool um eine weitere, wichtige Ebene angereichert werden kann.

Sattelkauf

Wer kein Bikefitting braucht, sondern “nur” auf der Suche nach einem Sattel ist, kann auch von der Satteldruckanalyse profitieren. Das “nur” steht deshalb unter Anführungszeichen, weil die Suche nach dem richtigen Sattel für manche eine eigene Mammutaufgabe darstellt. Vielleicht ist das auch ein Indikator dafür, dass die Vermessung der Sitzknochen alleine eben noch nicht ausreichend ist - zumindest nicht immer.

Wenn man schon unzählige Sattel-Modelle durchprobiert hat, sich aber bei keinem der notwendige Wohlfühlfaktor einstellt, kann eine Satteldruckanalyse vermutlich die fehlenden Puzzlesteine und Informationsschnipsel liefern, um jenes Modell zu finden, das zum individuellen Hinterteil passt.

Aber auch wer zum ersten Mal in einen Sattel investieren möchte oder einfach einen neuen haben will, kann mit der Analyse eine zusätzliche Entscheidungshilfe heranziehen. In meinen Augen jedenfalls besser als beispielsweise der Sattel-Finder von (den von mir ansonsten sehr hochgeschätzen Herrschaften von) Fizik, bei dem man mehr oder weniger eingibt, für wie gelenkig man sich selbst hält, und dann spuckt das System den empfohlenen Sattel aus - aus meiner Sicht ungenügend und suboptimal, schließlich kostet so ein Sattel auch schon mal seine 150 oder 200 Euro…

Schmerzen

Im Worst Case kommt man mit Schmerzen oder Problemen zur Satteldruckanalyse. Dabei kann der Hintern selbst das Problem sein - wenn dort durch Druck Verletzungen oder Problemzonen entstehen -, oder aber es treten Schmerzen an anderen Stellen auf. Der Körper am Rad ist ein Gesamtsystem aus Einzelteilen, Winkeln und Verteilungen - sobald bei einer Komponente ein Problem auftritt, wirkt sich das auf das Gesamtsystem aus. Schmerzen können daher auch in Körperteilen auftreten, die von der eigentlichen Problemzone weit entfernt liegen.

Hier helfen wiederum die bunten Farbsegmente und die dazugehörigen Datenfelder der Satteldruckanalyse weiter, geben diese doch Auskunft über die Druckverteilung und eventuelle Druckspitzen. Nicht alle Probleme werden auf die Sitzposition und die Position am Sattel zurückzuführen sein, aber mit Hilfe der Satteldruckanalyse kann man zumindest einige dieser Quellen ausschließen. Schließlich wollen wir alle ohne Schmerzen am Rad sitzen!

So - wie bei mir auf dem Fizik - sollte es nicht aussehen… Rot und schief!

und meine anderen Räder?

Mein persönliches Resüme der Satteldruckanalyse ist ein sehr positives. Ich habe das Glück eines bereits gut funktionierenden Setups, das ich weiter verbessern kann. Ich werde - auf Basis der Empfehlung von Christoph - den Brooks Cambium C13 mit geschlossener Satteldecke auf mein Rad schrauben (mehr dazu in Kürze). Dieser führt meine Gewohnheiten weiter, bietet aber eine bessere Druckverteilung für meine individuellen Bedürfnisse.

Für meine Pläne und Herausforderungen des Jahres 2020 - räusper… Race Around Austria Challenge… - ist eine gute Sitzposition und ein funktionierendes System “Hintern-Sattel” essentiell. Auch das beste und meiste Training wird wirkungslos verpuffen, wenn nach drei oder vier Stunden das Sitzen schwerfällt. Vor dem Sommer werde ich auch noch einmal ein weiteres Bikefitting einplanen. Auch die Position und die körperlichen Rahmenbedingungen verändern sich laufend - da kann man ruhig auch zwischendurch einmal nachkontrollieren, ob noch alles passt.

Ein absolutes Luxusproblem bringt Christoph dagegen nur zum Schmunzeln. Ist man in der Situation, mit mehreren Rädern unterwegs zu sein, sind dort in der Regel auch unterschiedliche Sättel montiert. Eine Satteldruckanalyse spuckt mitunter eine Empfehlung für einen spezifischen Sattel aus, allerdings heißt das nicht automatisch, dass dieser Sattel auch auf (allen) anderen Rädern gleich gut passen wird. Gleichzeitig wäre es allerdings übertrieben, mit allen Rädern eine neue Vermessung und Druckanalyse zu machen. Die Empfehlungen der Satteldruckanalyse und der darauf aufsetzenden Analyse von Christoph geben gute Hinweise darauf, wonach man beim Sattelkauf Ausschau halten sollte.

Aktion bei PBike

Während ich bei PBike Versuchskaninchen spielen durfte, kommen auch alle anderen in den Genuss einer Einführungsaktion. Dabei gibt es die Satteldruckanalyse um einen speziellen Einführungspreis von 59 Euro. Einfach bei PBike anrufen oder vorbeischauen und Termin ausmachen.

Bekleidung in der kalten Jahreszeit

Wie jedes Jahr möchte auch diesmal wieder mein persönliches Best-Of an Winterkleidung mit euch teilen. Von mir getestet, ausgeführt und begutachtet, wie immer völlig subjektiv! Und um auch diesen Punkt gleich vorwegzunehmen: Ja, einige der hier genannten Produkte habe ich über Kooperationen zur Verfügung gestellt bekommen - wenn sie allerdings ihren Zweck nicht gut erfüllen würden, wären sie weder Teil meiner Garderobe noch dieses Blogposts.

Fingerscrossed Merino Socken

Ich persönlich hab es ja gerne warm. Sobald mir kalt wird - und mit „kalt“ meine ich, dass auch nur ein Quadratzentimeter meiner Körperoberfläche unangenehme Kälte über einen längeren Zeitraum erleidet - dann werde ich unrund und habe nur noch begrenzt Spaß am Radeln. Überhitzung hingegen ist in meiner Welt nur ein selten auftretendes Phänomen, dazu fahre ich im Winter offenbar zu wenig intensiv - verausgaben kann man sich da besser bei Einheiten auf Zwift. Kopf, Finger und Zehen sind an der frischen Winterluft nicht nur bei mir die empfindlichsten Körperstellen, wie ich bei einer kurzen Blitzumfrage in meinem Freundeskreis feststellen konnte. Diesen Teilen daher wohlige Wärme zukommen zu lassen, bürgt für lang anhaltenden Spaß im Sattel. 

Für untenrum schwöre ich auf Merino-Socken. Merinowolle ist schon lange kein Geheimtipp mehr - für Wolle vergleichsweise flauschig und weich, tolle Klima-Eigenschaften und weitgehende Geruchsneutralität! Punkt. Je höher der Merino-Anteil, desto besser - vor allem die Geruchs-Neutralität steht und fällt mit diesem Umstand. Fingerscrossed ist an sich eher für bunte und gemusterte Socken bekannt, sehr diskret kommen dagegen die Deep Winter Merino Socken daher - schwarz nämlich. Sogar die obligatorische Niete am linken oberen Sockenrand ist dezent angegraut. In der extrawarmen Version sind die Bereiche von Zehen über Sohle bis über die Ferse noch mit zusätzlich flauschigem Material versehen, dadurch bleiben sogar meine Füße im Winter schön warm. Die Frage, ob Socken nun über oder unter der Hose getragen werden, möchte ich hier nicht weiter erörtern - da könnte ich ja genauso gut eine Diskussion eröffnen, ob Canon oder Nikon besser ist oder iOS oder Android oder Beatles oder Stones... (Canon, iOS und Stones, falls es wen interessiert!) 

Thermopad Zehenwärmer

Wir bleiben bei den Füßen und senken die Temperatur noch um ein paar Grad. Dann lege ich üblicherweise noch ein Scheibchen oben drauf und gönne mir einen Satz Wärmepads in meinen Schuhen. Ich habe vor zwei Jahren einen Artikel dazu auf Bikeboard.at gelesen, dann gleich die Zehenwärmer von Thermopad bestellt und sie seitdem nicht mehr losgelassen. Es handelt sich um Einwegprodukte, die Pads geben laut Hersteller bis zu 8 Stunden Wärme ab. Ob diese Dauer auch eingehalten werden kann, habe ich nicht überprüft, da wird mir vorher irgendwo anders so kalt, dass ich wieder nach Hause fahre. Aber bei meinen Ausfahrten über 3-4 Stunden funktionieren die Pads jedenfalls einwandfrei. Die Aktivkohle in den Pads wird durch Sauerstoff aktiviert, das heißt man packt die Wärmer kurz vor dem Fahren aus, lässt sie ein paar Minuten liegen und klebt sie dann auf die Zehen oder Füße. Wichtig ist, die Pads vordem Anbringen lange genug „atmen“ zu lassen - ich packe die Pads einfach aus, bevor ich mich anziehe. Ankleiden im Winter ist sowieso eine Prozedur, die ein paar Minuten dauert, bis dahin haben sich auch die Pads schön aufgeheizt. Klebt man die Pads direkt aus der Packung auf und schlüpft in den Schuh, dann kommt nicht mehr ausreichend Luft zu den Pads und diese werden nicht richtig warm. Entgegen der gängigen Anwendung und auch den Bildern auf der Homepage des Herstellers und der Verpackung, klebe ich die Pads oben auf meine Zehen bzw. meinen Vorfuß anstatt unten. Die Wärmeentfaltung funktioniert dort genauso gut, allerdings erspart man sich den „Knubbel“ unter den Zehen. Das Pad trägt schon ein paar Millimeter auf und zumindest bei mir war es so, dass ich ein unten angeklebtes Pad beim Treten bemerke. Thermopad hat außer den Zehenwärmern auch noch alle möglichen anderen Wärmer im Sortiment (von Hand über Rücken bis hin zur ganzen Fußsohle), diese habe ich allerdings nicht ausprobiert - mir reichen die warmen Zehen :)

Fizik Artica R5

Eine vermeintliche Glaubensfrage betrifft hingegen die Wahl zwischen Überschuhen und Winterschuhen. Es gibt für beide Varianten unterschiedliche Pros und Cons. Ich persönlich habe mich vor 2 Jahren am MTB für Winterschuhe entschieden, letztes Jahr dann auch am Rennrad. Überschuhe habe ich mir trotzdem behalten, aber eher für den Notfall in wärmeren Phasen des Jahres oder als Backup am Berg. Ich sehe den Vorteil der Winterschuhe in der einfacheren Handhabung: Anziehen, fertig! Wie schon oben erwähnt, wird das Anziehen im Winter ohnehin schon oft genug zur Tortur - meist ist man schon kräftig verschwitzt, bevor man überhaupt noch bei der Haustür draußen ist. In meine Winterschuhe schlüpfe ich hinein und fertig. 

Da ich auf großem Fuß lebe, besteht für mich ein weiterer Vorteil darin, dass Winterschuhe weniger dick auftragen als dicke Socken, Winterschuhe plus Überschuhe. Das habe ich zum ersten Mal gemerkt, als ich bei unterschiedlichen Rädern mit dem Fuß an der Kettenstrebe angekommen bin, weil durch Schuh + Überschuh einfach zu viel Material da war. 

Dabei hatte meine Beziehung zu Winterschuhen einen durchwachsenen Start. Meine ersten MTB-Winterschuhe von Mavic konnten sich dadurch „auszeichnen“, dass sie unten bei den Cleats ungefiltert und recht direkt die kalte Winterluft hereinließen und damit das Prinzip Winterschuh ad absurdum führten. Auch eine (nur optional erhältliche) dickere Einlegesohle konnte das System nicht retten. Die Mavic-Winterschuhe fürs Rennrad hingegen (das Nachfolgemodell) waren in diesen Belangen besser, auch wenn mir dort noch immer zu viel Luft von unten reingekommen ist. Gore Tex und Dichtheit an der Oberseite sind eben nur die halbe Miete, wenn von unten Wasser und Kälte eindringen können. Glücklich bin ich erst, seit ich bei Winterschuhen zu Fizik gewechselt bin - ich glaube der Name des Modells „Artica“ hat die Eiskönigin in mir angesprochen...

Auch wenn die „Schnürung“ des Fizik (sie ist eher ein Zugsystem) auf den ersten Blick etwas irritiert, der Fuß hat im Schuh einen sehr guten Halt. Die Isolierung ist einwandfrei, eine wasserdichte Außenhaut mit Reißverschluss besorgt den Rest. Und - oh Wunder! - von unten kommt keine Kälte an die Fußsohle, auch mit der mitgelieferten Innensohle. Das Profil an der Sohle ist ausreichend, um auch im Winter voranzukommen, wenn man einmal neben dem Rad steht und nicht darauf sitzt - wobei man auch hier, wie bei allen Radschuhen, keinen Sonderpreis für Anmut und Eleganz gewinnen wird. Bei Mountainbike-Schuhen und gleichzeitig Verwendung von Crankbrothers oder Shimano-Cleats ist mir aufgefallen, dass man aufgrund des recht hohen Profils jedenfalls die mitgelieferten Spacer unter die Cleats schrauben sollte, damit man leichter ein- und ausklicken kann. Darunter leider allerdings wiederum das angenehme Gehen in den Schuhen, weil die Cleats leicht über das Profil der Sohle überstehen - Vorsicht auf glatten Böden!

Wenn wir schon kurz über Crankbrothers reden, ich habe meine Shimano SPDs gegen Crankbrothers Eggbeater Pedale getauscht, was gerade auch im Winter und bei Schnee & Matsch von Vorteil ist. Zum einen sind die minimal schlankeren Cleats etwas weniger schmutzanziehend, vor allem aber ist der Einstieg in die Pedale leichter, da man von vier Seiten einklicken kann - da kann man fast nicht danebenhauen!

Löffler Bike ISO-Jacke Primaloft Mix 

Genug von den Füßen gesprochen, kommen wir zum Oberkörper. Auch hier habe ich in den vergangenen Jahren schon einiges ausprobiert. Das Zwiebelprinzip habe ich dabei immer angewendet, weil es am praktischsten ist und die größte Flexibilität bietet. Allerdings habe ich die Kombinationen variiert - dick über dünn, dünn über dick, Jacke direkt über Baselayer, usw. Ich werde hier auch weiterhin Dinge ausprobieren und es ist nicht ausgeschlossen, dass ich einen neuen „optimalen“ Zustand herausfinde - momentan ist aber meine Lösung für kalte Tage ein Merino Baselayer, darüber ein (eher dünnes) Langarmtrikot und außen noch eine Jacke. Die Jacke ist für die Hauptfunktion des Wetterschutzes zuständig, mit unterschiedlichen Modellen und Funktionalitäten kann man sich hier den tatsächlichen Wetterbedingungen anpassen - dünne Regenjacke, dichte Outer-Shell, gefütterte Primaloft-Jacke.

Besonders in Herz geschlossen, - wie erinnern uns an meine oben bereits erwähnte Wärme-Bedürftigkeit - habe ich Primaloft-Jacken, weil diese eine zusätzlich Isolation und damit Kuscheligkeit bieten. Für intensive Fahrten mögen diese Jacken dem einen oder der anderen zu warm und dick sein, für mich allerdings passt das in der Regel sehr gut. Es muss natürlich auch nicht „Primaloft“ sein, hierbei handelt es sich ja nur um ein Patent - andere Marken nennen ihre Technologien anders, die Funktion ist aber meistens eine ähnliche. Vorteil gegenüber der klassischen Daune ist, dass Primaloft auch bei Nässe noch funktioniert, nicht so verklumpt wie Daune und auch entsprechend schneller trocknet. Dass Primaloft-Fasern mittlerweile zu einem großen Teil aus recycelten Plastikflaschen erzeugt werden, passt außerdem auch ganz gut ins derzeitige Bild.

Auch unter dem Lichte der Nachhaltigkeit steht mein Plan, dort wo es möglich ist, auch regionale und lokale Produkte einzusetzen oder zumindest ausfindig zu machen - in Zeiten der Globalisierung ist das ja mitunter nicht so einfach. Bei Radbekleidung stößt man dabei in Österreich sehr schnell auf Löffler, einem Unternehmen, dass seinen Hauptsitz und seine Produktion im oberösterreichischen Ried im Innkreis hat. Während dazu noch ein gesonderter Blogpost in der Serie „Made in Austria“ folgen wird, soll es hier um die Primaloft-Jacke von Löffler gehen, die sämtliche kalten Temperaturen gekonnt vom Oberkörper fernhält. Dafür im Einsatz ist die „Primaloft Gold“-Faser, die die technologische Speerspitze von Primaloft darstellt und dementsprechend den höchsten Qualitätsstandard für sich beansprucht. Im Design ist die Jacke eher klassisch gehalten und in mehreren Farben erhältlich, wobei wenn schon Winter, dann in Signalfarbe! In grellem Gelb fällt es schwer, im Grau und Weiß des Herbsts und Winters übersehen zu werden - ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn man auch in der dunklen Jahreszeit sicher vorankommen möchte. Besonders gut gefallen mir die Abschlüsse an Armen und Hals, diese sind breit und gut verarbeitet, bieten dementsprechend sowohl Komfort als auch Schutz vor den Elementen - hatte ich in der Form noch bei keinem anderen Produkt! Die Tasche an der Brust ist praktisch, zum Beispiel für das Handy, wenn man seine winterlichen Heldentaten für Instagram festhalten möchte. ;) Sonst kann man dort kälteempfindliche oder wertvolle Dinge verstauen. Am Rücken befindet sich eine große Tasche in der Mitte, diese dient gleichzeitig als Tasche für die Jacke selbst - wird diese nicht gebraucht, kann man sie einfach „in sich selbst“ hineinstopfen und per Reißverschluss zumachen. Die Jacke ist recht weit nach unten gezogen, wenn man ansonsten eher Aero-Schnitt gewöhnt ist - bei kalten Temperaturen aber jedenfalls von Vorteil. Trotz allem ist der Schnitt sportlich, nichts ist im Weg, nichts flattert.

Weil schöne Fotos von anderen besser sind, als verwackelte Selfies: Hier Oliver in der Löffler-Jacke während der Nacht auf unserer Race Around Austria-Testfahrt rund um Oberösterreich. (Er trägt hier noch ein reflektierendes Gilet drüber!)

Noch einmal Oliver bei der RAA-Testfahrt bei knackigen Morgen-Temperaturen am Ziehberg.

Isadore Ovada Deep Winter Baselayer

Unter der Jacke ist je nach Wetter Spielraum für unterschiedliche Lösungen. Fixstarter in meinem Setup ist jedoch der Merino Baselayer von Isadore, der sich im letzten Winter bereits einen Platz in meinem Herzen erarbeitet hat. Weiches Merino, ein hoher Kragen und ein isolierter Brustbereich sind die Zutaten, die dieses Kleidungsstück für mich zum essentiellen Begleiter machen. Der Schweiß wird gut verarbeitet, der Baselayer wird nie so durchnässt sein, dass man klimatisch in eine Notlage gerät. Das Material fühlt sich auf der Haut gut an - egal ob trocken oder nass - und trocknet Merino-entsprechend schnell. Die Isolierung im Brustbereich bietet zusätzlichen Schutz, falls der Wind doch einmal irgendwo einen Weg durch die Außenschicht finden sollte. Mit dem hohen Kragen erspart man sich hingegen in vielen Fällen (bei gemäßigten Temperaturen) einen extra Buff für den Hals oder ein Halstuch. Das finde ich persönlich wieder gut, weil ich nicht gerne mit einem dicken Wulst um den Hals unterwegs bin und mich dabei irgendwie immer in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühle. An den Ärmel-Enden sind noch Schlaufen für die Daumen angebracht, damit auch ja nichts verrutschen kann. Ich verwende diese allerdings (auch bei anderen Kleidungsstücken) nicht bzw. kann ich diese nicht gescheit verwenden, weil meine Arme dafür irgendwie zu lange sind - große Menschen, unklare Proportionen...

Das ist übrigens der zweitwärmste/zweitbeste Merino Baselayer von Isadore ;)

Zum Abschluss - und das ist nichts Neues, weil schon bei mehreren Gelegenheiten vorgebracht - möchte ich noch mein persönliches „last resort“, mein letztes Mittel gegen die Kälte erwähnen: Coldcream! Wer sich schon einmal bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in eine längere Abfahrt begeben hat oder bei eisigem Wind unterwegs war, kennt das Gefühl, wenn die Haut auf den Wangen zu spannen beginnt und die Kälte auf der Stirn sich bis in den Kopf hinein bohrt. Etwas Kältecreme vor dem Wegfahren strategisch gut platziert auftragen, und die Welt schaut schon wieder anders aus. Wichtig ist dabei, auf Produkte zu verzichten, die auf Wasser basieren (Wasser... Minusgrade...Hm?). Wer dennoch nicht auf reine Erdölerzeugnisse setzen will (und das wäre die naheliegende Alternative), ist bei Weleda ganz gut bedient, da ist außerdem noch Honig drinnen, das pflegt und riecht gut!

Ich hoffe, die eine oder andere Ausführung kann dabei helfen, die richtige Ausrüstung und Motivation für den Winter zu finden. Es geht im Endeffekt auch nicht darum, jeden Tag draußen zu fahren - und das sagt einer, der den Großteil des Winters auf Zwift Island verbringt. Aber es sind diese einzelnen Ausfahrten im Winter und bei Kälte, die gut geplant und auch gut ausgerüstet angegangen werden wollen. Und es sind gleichzeitig die Ausfahrten, die im Nachhinein oft als besondere Erlebnisse in Erinnerung bleiben. „Kannst du dich noch erinnern? Damals als es so kalt war und wir trotzdem fahren gegangen sind, ...“

Links

Fingerscrossed Merino Deep Winter, 30,00 Euro, fingerscrossed.design
Thermopad Zehenwärmer, 1,20 - 1,79 Euro (je nach Anzahl), www.thermopad.de
Fizik Artica R5, 200,00 Euro, www.fizik.com
Löffler Bike ISO-Jacke Primaloft Mix, 199,99 Euro, www.loeffler.at
Isadore Ovada Deep Winter Baselayer, 89,00 Euro, isadore.com

Isadore Urban Apparel

So gut wie alle Hersteller von Fahrradbekleidung haben sie im Sortiment - meistens irgendwo auf der Seite oder unten auf der Homepage, manche eher versteckt, andere vielleicht nicht ganz ernsthaft gemeint... man ist sich nicht so sicher. Es geht um Alltagsgewand von Radbekleidungsherstellern.

Jetzt kann man als zu allererst natürlich mit der Sinnfrage beginnen - Wozu? Radbekleidung für die sportlichen Stunden im Sattel ist unbestritten notwendig, hier hat sich einiges getan, was Materialen und Style betrifft in den letzten Jahren. Und spätestens wenn man einmal mit einer „falschen“ Bekleidung unterwegs war, erkennt man auch die Notwendigkeit des einen oder anderen Features. Und wir reden hier nicht von Fragen wie, ob ein Sitzpolster notwendig ist oder nicht...

Abseits von Strava und Schweiß ist die Sache allerdings anders gelagert und kann in wenigen Sätzen zusammengefasst werden - zumindest habe ich das die letzten Jahre so getan: Wenn ich Radfahren möchte, nehme ich Radgewand, für den Alltag „normales“ Gewand. Man kann hier lang und breit Argumente abwägen und darüber diskutieren, welche Aspekte wie zu priorisieren sind. Was ich persönlich beispielsweise nie wollte, war Radbekleidung für den Alltag, die ich auf dem Weg ins Büro oder zu einem Termin „artgerecht“ verwende, die dann aber den restlichen Tag - und das sind dann in der Regel ja doch ein paar Stunden - irgendwie nicht nach richtiger Alltagskleidung aussieht. Prominent platzierte Reflektorstreifen haben zweifelsfrei ihre Berechtigung, um auf den Fahrradstreifen und Straßen dieser Erde überleben zu können, in der Besprechung mit dem Chef muten diese aber eher deplatziert an. Komfortable Schnitte am Rad und Stoff an den richtigen Stellen spießen sich mit Slim Fit-Dresscodes, verstärkte Kniepartien beulen aus.

Ein weiterer Aspekt, über den sich auch stundenlang diskutieren ließe, den ich hier aber aussparen möchte, ist die olfaktorische Ebene. Die Kleidung hat hier wohlgemerkt nur einen indirekten Anteil daran, wer allerdings im Alltag entsprechend weite, anstrengende oder mühevolle Wege zurückzulegen hat, wird sich zwangsläufig auch damit beschäftigen müssen. Eine Dusche oder Waschmöglichkeit im Büro ist das eine, Kleidung zu benützen, die nicht nach fünf Minuten Anstrengung schon einer biologischen Massenvernichtungswaffe gleicht eine andere Variante.

Ich möchte daher versuchen, ein paar Punkte zusammenzufassen:

1. Radbekleidung für den Alltag soll praktischer sein als „Alltagsgewand“, sonst könnte man ja auch gleich dieses anziehen.

2. Radbekleidung für den Alltag soll aussehen wie „normale“ Kleidung, damit man nicht aussieht, wie von einem anderen Stern, wenn das Rad geparkt und der Helm abgelegt ist.

3. Features und Materialen sollen so gewählt sein, dass sich Nutzen und Aussehen nicht im Weg stehen - also nicht „form follows function“ oder „function follows form“, sondern idealerweise beides.

Viele Dinge muss man zuerst einmal ausprobieren und am eigenen Leib spüren und erleben, bevor man sich ein abschließendes Urteil bildet - manchmal braucht man dafür sogar mehrere Anläufe. Ich konnte im Frühjahr bereits einmal einen Satz Radbekleidung für den Alltag für Keller Sports testen. Damals waren es eine lange Hose, T-Shirts und ein Pullover, die dezidiert für das Rad UND den Alltag designt und produziert wurden. Mein Fazit damals war, dass die Sachen am Rad durchwegs gut zu tragen waren, praktische Features eingebaut hatten und auch in Bezug auf Materialien erstklassig waren. Einziger Nachteil war, dass es nicht 100% zu meinem allgemeinen Stil (an Kleidung) passt. Beim Sport geht man hier vielleicht noch eher Kompromisse ein, im Alltag ist es mir jedoch wichtig, dass meine Kleidung auch meinen Stil widerspiegelt, schließlich habe ich tagtäglich mit Menschen zu tun.

Zur Aufzählung von weiter oben ist daher ein vierter - elementarer - Punkt hinzuzufügen: Es muss zu einem passen! Hier beginnt die Recherche im Internet von neuem, hinein in jene Winkel der Onlineshops und Webseiten der Hersteller, wo sich die Kollektionen „Urban“, „Lifestyle“ oder „Alltag“ verstecken. Schnell findet man auf diesem Wege auch heraus, welche Wertigkeiten (oder eben nicht) diese Kollektionen bei den unterschiedlichen Herstellern haben, wieviel Leidenschaft und Ressourcen man diesem Thema widmet.

Meine Bande zu Martin und Peter Velits von Isadore Apparel sind kein Geheimnis, daher war naheliegend, erst einmal deren Homepage zu durchforsten. Zu Isadore Apparel und deren Gründer muss ich nicht mehr allzu viel sagen. Beide waren als Profis in der World Tour tätig und wissen daher, was gute Rennradbekleidung ausmachen muss. Durch ihre Zeit in Bratislava waren sie auch lang genug in einem größeren urbanen Umfeld zugange, um auch diese Dimension einfließen lassen zu können. Den pragmatischen Zugang pflegen die beiden daher auch bei ihrer „Urban“ Kollektion - keine Experimente, gedeckte Farben, intelligente Details, hochwertige Materialien und Nachhaltigkeit.

Sämtliche Kleidungsstücke (außer den etwas älteren vielleicht, die entweder alten Tapetenmustern oder aber Star Trek-Uniformen gleichen) sind alle Stücke absolut alltagstauglich und fallen auch ohne Radkontext keinesfalls aus dem Raster. Die Herangehensweise von Isadore war, Alltagsgewand herzustellen, das für die Zeit im Sattel kleine Zusatzboni gewährt oder aber den Radsport zitiert - beispielsweise die zuknöpfbare „Trikottasche“ am Rücken der Merino-Shirts. Stichwort Merino - die Materialien sind funktional, schreien aber nicht aufdringlich „Sport“ und „Radfahren“ durch die Welt. Die Stoffe sind dehnbar, wo es notwendig ist, alles ist belüftet, wo es sinnvoll ist.

Warum jetzt also Isadore Urban verwenden und nicht einfach mit dem „normalen“ Gewand commuten? Diese Frage ist berechtigt und muss im Endeffekt individuell und selbst beantwortet werden. Wer viel auf dem Rad unterwegs ist, weiß manche Dinge zu schätzen - in meinem Fall sind das vor allem Materialien und Funktionalität. Gemeinsam mit dem Stil von Isadore formt sich dabei ein stimmiges Paket - so kann und möchte ich in der Stadt unterwegs sein.

Die von mir getestete Hose „Urban Shorts“ sitzt eng und gut und bietet gute Dehnbarkeit, wo diese benötigt wird. Beim Radeln schneidet nichts ein oder behindert. Das Material ist angenehm, man schwitzt darin nicht und abseits des Rades würde keiner draufkommen, dass die Hose von einer Firma hergestellt wurde, die auf Fahrradkleidung spezialisiert ist. Gleiches trifft auf das „Urban Shirt 2.0“ zu, mit dem man sich auch ohne weiteres in wichtige Besprechungen setzen kann. Understatement ist angesagt, wenn es um Logos und Schriftzüge geht, das Material ist hier so angelegt, dass man auch bei höheren Temperaturen nicht schweißgebadet (und stinkend) ankommt. Die „Urban Merino T-Shirts“ sind schließlich so etwas wie der Klassiker in der Kollektion und auch tatsächlich allerorts einsetzbar. Ein normal geschnittenes T-Shirt aus komfortablem Merino, mit einem dezenten Schriftzug am Schlüsselbein, einem kleinen Badge am Ärmel und einer Tasche am Rücken, die als Zitat an ein Radtrikot zu sehen ist. Auch hier ist absolut egal, ob ein Rad in der Nähe steht oder nicht - Stichwort „ganz normales Gewand“.

Wer bei der Kleidung nicht Halt machen möchte, findet im Portfolio von Isadore auch zwei paar Schuhe, die einzig durch die Drehverschlüsse ans Radfahren erinnern, sonst aber klassischen Sneakern gleichen. Für experimentierfreudigere Zeitgenossen gibt es auch noch eine „Periphery“-Linie, die dann tatsächlich keine Radbezug mehr hat und eher aufgeschlossenere Kleidungsstile ansprechen soll.

Im Alltagstest

Ich lege im Wesentlichen alle meine Wege in der Stadt mit dem Rad zurück, es war daher ein leichtes, die Testgarderobe auszuführen und damit Erfahrungen zu sammeln. Die Frage, ob es denn radspezifische Bekleidung in der Stadt sein muss, kann ich klar mit “Nein” beantworten. Das spricht nicht gegen Isadore oder die Linie eines anderen Herstellers, sondern soll nur bedeuten, dass man auch mit „normalem“ Gewand in der Stadt von A nach B kommen wird. Aber wie das beim Radeln oft so ist, geht es ja nicht nur darum, was „notwendig“ ist, sondern auch um Wünsche, Vorlieben und Gewohnheiten. Und an diesem Punkt drückt die getestete Bekleidung von Isadore bei mir genau die richtigen Knöpfe. Die Zitate des Radsports erfreuen mich, die Materialien fühlen sich durchwegs fein an, das Radeln in der Stadt geht vielleicht etwas geschmeidiger vonstatten. Und nicht zuletzt - und vielleicht sogar am Wichtigsten - ist es auch ein Statement, für all jene, die die Codes zu entziffern vermögen - „Du bist ein Radfahrer? Ich auch“. ;)

Wer so wie ich blindlings die gleichen Größen bestellt wie beim Radgewand, sei darauf hingewiesen, dass die Urban-Linie mitunter etwas anders geschnitten ist bzw. man sich eher an seinem Alltagsgewand orientieren sollte. „L“ bei meinem Radgewand passt perfekt, „L“ beim Urban-Gewand ist recht eng!

169k kann grundsätzlich eher nur inhaltliche Unterstützung bieten, finanziell sei aber auf den Code „169k.net“ hingewiesen, für den es beim Checkout auf der Isadore-Homepage einen 20%-Rabatt gibt ;)

Die Testexemplare wurden von Isadore Apparel zur Verfügung gestellt.

Geschenktipps 2018

Der 24.12. nähert sich mit schnellen Schritten, die Einkaufssamstage werden immer weniger und mit ihnen die Gelegenheiten, noch das eine oder andere Geschenk für den Liebsten oder die Liebste oder einfach für sich selbst zu ergattern. Als kleine Hilfestellung und Inspiration habe ich neun unterschiedliche Tipps gesammelt, die als Geschenk durchaus eine gute Idee sein könnten. ;)

Isadore Ovada Baselayer

Wer auch im Winter draußen unterwegs ist oder sein möchte, kommt um eine gute Ausrüstung - und dabei besonders um gutes Gewand - nicht herum. Ich experimentiere schon seit langem mit unterschiedlichen Bekleidungskonzepten - Zwiebelprinzip, Baselayer ja, Baselayer nein, dicke Jacken, dünne Jacken… ich habe schon recht viel ausprobiert. Umso mehr freue ich mich, wenn ich ein Teil gefunden habe, das sich durch Funktion und Stil einen Fixplatz im Bekleidungsset meines Herzens erarbeitet. Der Ovada Deep Winter Baselayer ist eines dieser seltenen Stücke.

Rollkragen für einen warmen Hals und damit auch keine Zugluft am Hals und auf der Brust, eine Front aus Windstopper-Material, die dafür sorgt, dass der Oberkörper an der Vorderseite gut geschützt ist - immerhin der Ort, wo am meisten Wind hinkommt - und ein samtweiches Merinomaterial an den restlichen Stellen, das wärmt, geruchsneutral und noch dazu angenehm zu tragen ist (und nicht wie manch andere Merino-Produkte, die dann doch etwas kratzig sind).

Ich trage den Baselayer direkt auf der Haut, ein Langarm-Trikot darüber (das muss nicht unbedingt ein besonders dickes Trikot sein) und eine Jacke drüber (je nach Witterung und Intensität) - alles warm, alles trocken, alles gemütlich! Wer auf der Isadore-Homepage fündig wird, kann übrigens als 169k-Leser einen satten 20%-Rabattcode nützen - einfach beim Checkout “169k.net” eingeben!

Infos zum Produkt: https://isadore.com/ovada-deep-winter-baselayer-men

Monkey Sox

Instagram dient nicht nur als Fotogalerie und Werbebühne, ab und zu stößt man auch auf besondere Geschichten und die Menschen dahinter. Ich habe vor kurzem Lianne und James “gefunden” - beide radbegeistert und viel und oft im Sattel, trotz einer Multiple Sklerose-Diagnose, die bei James vor zwei Jahren gestellt wurde. So etwas verändert natürlich die Sichtweise auf viele Dinge, kann aber nicht die Begeisterung für den Radsport mindern, auch wenn die Zukunft mitunter etwas ungewisser erscheint.

Unter ihrem Label “Monkey Sox” designen und verkaufen die beiden Radsocken - die man natürlich auch in der Freizeit vorzüglich tragen kann. Die Hälfte der Erlöse dieser Verkäufe spenden die beiden Projekten, die sich mit Multipler Sklerose beschäftigen. Ich habe meine Socken bestellt, ein paar mehr oder weniger in meinem Kasten tut auch nicht mehr weh, und es ist für einen guten Zweck ;)

Infos und Bezugsquellen: https://www.mrmonkeysox.com oder https://www.sigmasports.com/

Zwift T-Shirt

Zwift hat mein Herz erobert, daraus kann ich kein Geheimnis machen - zu voll mit Bildern aus Watopia, London und New York sind meine Facebook-Timeline, mein Strava-Feed und meine Instagram-Stories. Um die Lauffunktion von Zwift zu testen (näheres dazu in den nächsten Wochen hier auf 169k) habe ich gerade erst einen Running Pod von Zwift bestellt - dieser stellt die Verbindung zwischen dem Laufschuh/Läufer und Zwift her. Nachdem ich aber schon den Zwift-Onlineshop geöffnet hatte, waren ein, zwei weitere Klicks schnell gesetzt und jetzt bin ich stolzer Besitzer eines Zwift-T-Shirts.

Erhältlich in schwarz oder weiß, mit schönen Zwift-Logos auf der Brust und im Nacken und aus hochwertiger Baumwolle gefertigt trägt man damit das “Z” in die Welt hinaus und jeder weiß gleich, dass hier ein Winter-Trainingsweltmeister oder eine Trainingsweltmeisterin vor einem steht. Besonders schön finde ich übrigens die kleine “Designed in Watopia”-Schleife am Saum des Shirts.

Infos: https://zwift.com / Shop: https://zwift.com/shop

Buch “Vintage Räder”

Alte Renner aus Stahl sind schon lange kein Geheimtipp oder Nische mehr. Diverse Klassiker-Rennen á la Éroica auf der ganzen Welt, ein großer Markt für altes Gerät und die dazugehörigen Lifestyle-Artikel zeugen von einem eigenen Wirtschaftszweig. Die Auswahl der dazugehörigen Literatur ist auch beträchtlich, genaues Hinschauen trennt hier jedoch die Spreu vom Weizen. Einer meiner bisherigen Favoriten ist “Legends of Steel” von Bengt Stiller - nicht nur weil ich Bengt gut kenne und seine Arbeit sehr schätze. Mit “Vintage Räder” von Gianluca Zaghi findet jetzt aber eine Erweiterung meiner Favoriten statt.

Das Buch aus dem Covadonga Verlag ist toll verarbeitet, sehr wertig und schön anzugreifen und anzuschauen. Und wie als Kontrapunkt zu elektronischen Schaltungen, Karbon und High-Tech geht es in diesem Schmuckstück von Buch um klassisches Handwerk, Maschinen, Polierpasten, Dreher-Werkzeug und Patina-überzogene Werkstätten. Alles über Rahmenformen, Geometrie, Arbeitsschritte, Pflegehinweise - man sollte Lust am Angreifen und Anpacken mitbringen. Das Buch schafft es jedenfalls, Lust auf schmutzige Hände zu machen und in der Sekunde in der Wohnung einen freien Platz für eine Werkstatt zu suchen.

“Vintage Räder” von Gianluca Zaghi ist im Covadonga Verlag erschienen und im Buchhandel oder auf Amazon erhältlich.

Bikefitting Pbike

Gutscheine zu schenken, mag rund um Weihnachten oft als Notlösung gesehen werden, außer es handelt sich um wirklich praktische und sinnvolle Dinge, wie zum Beispiel ein Bikefitting. Ich habe schon oft gesagt, dass mir schwer bis nicht begreiflich ist, wie viele Menschen mehrere Tausend Euro für ein Rad ausgeben und dann “nichts mehr übrig haben” für ein ordentliches Bikefitting. Dieses ist mit ein Garant für eine spaßerfüllte, vor allem aber auch gesunde und hoffentlich schmerzfreie Zeit im Sattel. Dementsprechend hoch sollte der Stellenwert eines Fittings sein und jede*r sollte ein solches für sein oder ihr Rad in Anspruch nehmen, wenn man halbwegs ambitioniert unterwegs sein will.

Ich habe bereits zwei Blogposts über die Bikefittings bei P.Bike geschrieben (statisch und dynamisch), ich hab diese selbst für meine Räder in Anspruch genommen und für das erst letzte Woche passierte “N+1” wird das auch wieder der Fall sein. Als Geschenk eignet sich ein Bikefitting-Gutschein vielleicht gerade deshalb, weil Geschenke ja oft Dinge sind, die man sich selbst nicht kaufen oder machen würde…

Infos und Preise: http://pbike.at

Middle East Cycling Tour

Der Kalender ist mittlerweile voll mit Veranstaltungen, Rennen, Marathons, Trainingslagern und Vereinsfesten. Wer dabei auf der Suche nach etwas Ausgefallenerem ist, außerdem dazu bereit ist, etwas “out-of-the-box” zu denken, Reisefreude besitzt und Teil von einem größeren Projekt sein möchte, dem sei der Blick auf die “Middle East Cycling Tour (for global peace")” ans Herz gelegt. Bei diesem Etappen”rennen” geht es durch Jordanien und Israel in einer großen Gruppe, organisiert und geleitet. Die “Friedensmission” im Titel klingt vielleicht etwas hochtrabend, soll jedoch die Grundintention des Verbindenden widerspiegeln. Von Jordanien geht es über mehrere Etappen nach Israel, Ziel ist in Jerusalem.

Nicht erst seit dem Giro-Start in Israel diesen Sommer boomt dort der Radsport, an allen Ecken und Enden tauchen Radfahrer und die dazugehörigen Infrastrukturen auf. Die Tour soll nicht zuletzt auch den Radsport in der Region in den Fokus ziehen, Wetterbedingungen und Klima sind für ein Trainingslager ebenso geeignet wie auf Mallorca oder Lanzarote. Wer also Lust auf etwas Neues hat und am Vereins-Stammtisch mit anderen Geschichten auftrumpfen will als “neulich auf dem Col de Soller…” - warum nicht Jordanien und Israel.

Infos dazu auf der Homepage: https://www.metour.info/de/home

Fotos: Middle East Cycling Tour

Brooks Rucksack

Nicht spezifisch für das Rennrad sondern eher für den Alltag am Rad ist der Brooks “Pickwick” Rucksack geeignet. Laptopfach, drei kleinere Fächer - eines davon mit Reißverschluss, ein großes Hauptfach - Platz genug für - in meinem Fall - Laptop, Kamera und alles mögliche an Kleinzeug. Wer mich auf der Straße sieht, wird immer diesen Rucksack an meinem Rücken kleben sehen, seit ich (wieder) mit dem Rad in der Stadt unterwegs bin, trage ich keine Umhängetaschen mehr, der Rucksack ist am Rad einfach angenehmer.

Ich persönlich bin damit auch bei Wind und Wetter unterwegs, das Material bekommt mit der Zeit eine Art Patina, bleibt aber voll funktionsfähig. Es gibt auch eine gewachste Version des Rucksacks, die hält dem Regen dann noch besser stand.

Infos: https://www.brooksengland.com/en_eu / Bezugsquellen: http://pbike.at, Amazon

Vortrag Christoph Strasser

Christoph Strasser fasziniert mich als Person und Radfahrer - mit jedem Mal mehr, wo ich ihn in Action erlebe (wie dieses Jahr beim King of the Lake und beim Race Around Austria) und auch seitdem ich seine Biographie gelesen habe. Christoph hält seit Jahren Vorträge, in denen er über sich, seine sportlichen Erfolge und seine Herangehensweise für derartige Projekte erzählt. Das ganze als sprödes Motivationsseminar zu bezeichnen, wäre falsch - ich denke es geht vielmehr darum, aus seinen Geschichten und Aussagen die Essenz herauszuarbeiten, die für jede*n individuell dazu geeignet ist, die persönliche Motivation wiederzufinden oder zu steigern. Wer also im nächsten Jahr Großes vorhat, sich für Ultracycling interessiert oder aber auch einfach ein paar sehr unterhaltsame Geschichten vom Doyen des Ultracycling hören möchte, der findet auf der Homepage Ultracyclingshop.com alle Termine der kommenden Veranstaltungen.

Führungstrikot Tour of the Alps Pinot

Ich persönlich versuche ja, keine Team-Trikots zu tragen. Nicht wegen irgendwelchen Regeln (Velominati-Rule #17: “Team kit is for members of the team”) sondern weil es stilistisch einfach nicht meines ist. Mit Führungstrikots verhält es sich ähnlich, signierte Trikots sind wiederum eine ganz andere Geschichte. Die hängt man sich eher an die Wand oder betet sie - je nach Verehrungsgrad des Fahrer, der Fahrerin oder der Veranstaltung - anderweitig an. Als Geschenk eignen sich solche Trikots hingegen hervorragend, fallen sie doch wiederum in die Kategorie “würde man sich selbst vermutlich nicht kaufen” oder “gibt es schlichtere so nicht zu kaufen”.

Thibaut Pinot vom französischen Team FDJ hat dieses Jahr die Tour of the Alps für sich entschieden. Ein von ihm signiertes Leader-Trikot ist damals (über Sport.Tirol) 169k in die Hände gefallen und es wurde sorgsam aufbewahrt auf der Suche nach einer würdigen Gelegenheit, es zu verlosen. Diese Gelegenheit ist nun gekommen, das von Pinot signierte Trikot wird daher unter allen Eintragungen in das untenstehende Formular verlost - auf dass es jemanden am 24.12. glücklich macht!

(Foto Tour of the Alps: Copyright “Pentafoto”)

Ein von Thibaut Pinot signiertes Leadertrikot der Tour of the Alps 2018 wird unter allen Eintragungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, es ist keine Barablöse möglich. Im Zuge des Gewinnspiels bekanntgegebene Emailadressen werden auch für den Newsletter von 169k eingetragen. Die Bekanntgabe der Gewinnerin oder des Gewinners erfolgt auf der Facebookseite von 169k am 20.12.2018. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird außerdem per Mail verständigt.

Ausfahrt mit Isadore-Gründer Peter Velits und Nora Sports

Auf Einladung von Nora Sports war Isadore-Mitbegründer und Ideengeber Peter Velits - nebenbei ja auch noch ehemaliger Profi-Rennfahrer und Tour de France-Finisher - in Wien zu Gast. Bei einer gemütlichen Runde durch den angrenzenden Wienerwald gab es zahlreiche Gelegenheiten, mit Peter Velits zu plaudern, sich Tipps zu holen oder auch das eine oder andere Foto zu schießen.

Großartiges Wien! (Eine Foto-Lovestory)

Im Herbst 2016 hatte ich die Ehre, mit Norbert Gruber zwei Tage lang die schönsten Rennrad-Spots Wiens abzufahren und ein paar Fotos für Isadore Apparel zu machen!

Und ums kurz zu machen: Wien ist großartig! Und damit sind keine Mercer-Studien zur Lebensqualität gemeint. Es geht um Wien aus den Augen eines Rennradlers, eines Naturverbundenen, eines Genießers!

Man muss wohl erst in einer anderen Stadt gewohnt oder gelebt haben, um die Vorzüge Wiens erkennen und wirklich schätzen zu können - oft genug wird das Ganze von der vermeintlich charmanten "Suderei" überlagert. ;)

Aber wieviele Weltstädte gibt es, in denen man sich auf das Rad setzen und innerhalb weniger Kilometer mitten durch Weinberge, Wälder und Felder fahren kann? Die Strecken sind selektiv, die Untergründe variieren, die Anstiege reichen von sanft bis brutal.

Kommt mit auf eine kurze Foto-Reise zu jenen Plätzen, deren Namen wir allzu oft in den Mund nehmen, aber vielleicht oft zu flott durchfahren, um ihre volle Schönheit zu sehen...

Höhenstraße / Kahlenberg

Nussberg / Kahlenberg

Höhenstraße

Sauberg

Exelberg

Sophienalpe

Königstetten

Dopplerhütte

Reichsbrücke / Donauinsel

Eiserne Hand

Greifenstein / Hadersfeld