169k - Rides

In diesen Tagen feiert 169k seinen vierten Geburtstag. Am 24.11.2016 ging hier der erste Blogbeitrag online. Seitdem sind viele spannende und schöne Dinge passiert und ich bin sehr dankbar für alle Veranstaltungen, Themen und vor allem Menschen, die in den letzten vier Jahren meinen Weg gekreuzt haben.

Nun hat Corona auch das 169k-Jahr durcheinandergebracht und viele Dinge konnten nicht so umgesetzt werden, wie geplant. Einige Projekte und Themen sind in der Warteschleife und können erst dann realisiert werden, wenn sich die Rahmenbedingungen wieder normalisiert haben.

Zum Geburtstag möchte ich aber trotzdem noch ein Herzensprojekt auf den Weg schicken, nämlich "169k Rides" - eine Mischung aus Community Building, Routeninspiration und schönen Gewinnspielen.

Es wird jedes Monat einen Routenvorschlag geben - einen Abschnitt, der mir besonders am Herzen liegt und den ich gerne teilen möchte. Teilen mit allen, die auch gerne einmal etwas Neues ausprobieren oder auch mal auf den unbekannten Weg einbiegen. Diese Route kann man alleine oder in der Gruppe nachfahren - wer den Parcours absolviert hat und mit dem Hashtag #169krides etwas auf Facebook und/oder Instagram postet, nimmt auch am Gewinnspiel teil - es gibt jedes Monat etwas zu gewinnen. Das soll nicht die Hauptmotivation sein aber ein kleines Incentive hat noch nie geschadet... Zum Auftakt gibt es beispielsweise ein von Patrick Konrad signiertes Meistertrikot. Über das was noch kommt, möchte ich noch nicht mehr verraten.

Dabei ist nicht wichtig, wie schnell man auf der Strecke war. Vielmehr möchte ich zu neuen Wegen inspirieren, zu Gruppenfahrten einladen und das Erleben in den Vordergrund stellen. Einmal pro Monat wird es daher auch - so die Rahmenbedingungen und Corona das erlauben - eine von 169k organisierte Gruppenfahrt geben - Ehrengäste nicht ausgeschlossen :)

Mit dem Hashtag #169krides sollen schließlich noch eure Erlebnisse, Ausfahrten und vor allem Fotos versehen werden, die dann am Ende des Monats als kleine Collage noch einmal einen Überblick geben sollen, was wir alle gemeinsam erlebt, wen wir getroffen haben und wo wir unterwegs waren.

Kurz noch einmal die Facts:

  • ein GPX-Track pro Monat

  • nachfahren und dokumentieren

  • Hashtag #169krides verwenden

  • auf diese Weise am Gewinnspiel teilnehmen

  • es gibt eine organisierte Gruppenfahrt pro Monat

  • Radfahren und genießen!

Ich freu mich sehr!

Alles Liebe und bleibt gesund, Martin

Buchtipp: Jonas Deichmann "Cape to Cape"

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich zum ersten Mal von Jonas Deichmann gehört habe. 2018 redeten plötzlich alle von diesem einen Typen, der solo und unsupported auf der Panamericana unterwegs ist - dort wo andere Extremsportler ähnliche Unterfangen mit Support gestartet hatten. Die Art und Weise, wie Jonas seine Abenteuer anlegt und darüber berichtet, hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen: unaufgeregt, unprätentiös und sympathisch.

Jonas in Wien

Sprung um zwei Jahre nach vorne und ich sitze Jonas in Wien gegenüber. Er ist zu einem Vortrag über sein Cape to Cape-Projekt gekommen, angereist ist er (natürlich) mit dem Rad. Der Podcast, den wir bei dieser Gelegenheit aufgenommen haben, ist übrigens hier zu finden und hören. Das Interesse an dem Vortrag war riesig, die Tickets blitzschnell ausverkauft. Viele wollen wissen, was einen dazu bringt, unsupported und über riesige Distanzen durch die Welt zu radeln. 2017 über 16.000 Kilometer einmal quer über die eurasische Landmasse, 2018 über 23.000 Kilometer einmal die Panamericana von Norden nach Süden und 2019 eben jene 18.000 Kilometer vom Nordkap bis ans Kap der guten Hoffnung.

Cape 2 Cape

18.000 Kilometer von ganz oben nach ganz unten auf dem Erdball klingen nach einer unfassbaren Größe. Auch wenn man in seinem Leben schon einmal 100, 300 oder 500 Kilometer unterwegs war oder sich über mehrere Tage auf eine lange Radreise begeben hat, wird man diese Dimesion nicht richtig fassen können. Aber wenn Jonas sagt, dass auch die längste Reise mit einer ersten Pedalumdrehung beginnen muss, dann klingt das absolut einleuchtend und wie das Selbstverständlichste auf der Welt. Und dass jeder einen Kilometer fahren kann und auch zehn Kilometer. Und dass 18.000 Kilometer ja nur viele “10 Kilometer” nacheinander sind. Es wird schnell klar, wie das hier funktioniert und wie Jonas tickt. Wie viele andere Extremsportler oder im Speziellen Ultra-Radfahrer hält auch Jonas zahlreiche Vorträge, die neben einem Bericht über seine Projekte naturgemäß auch eine starke Motivations-Komponente aufweisen. Positives Denken, Selbstkontrolle und Motivationsfähigkeit sind sichtlich wichtige Eigenschaften, die Jonas zu dem machen, was er ist und mit ermöglichen, was er leistet.

Das Cape to Cape-Projekt orientiert sich in Strecke und Planung an dem früheren Weltrekord, der bei 102 Tagen gelegen hat. Vom Nordkapp geht es durch Finnland und Russland Richtung Iran, am afrikanischen Kontinent dann durch Ägypten, Sudan, Äthiopien, Kenia, Tansania, Sambia, Botswana und Südafrika.

Auf ein derartiges Vorhaben hinzutrainieren ist eigentlich nicht möglich, vielmehr gilt es eine derartige Grundausdauer aufzubauen, dass der Körper bei großen Distanzen und langen Tagen nicht schlapp macht. Deshalb lebt Jonas mehr oder weniger im Sattel, bestreitet alle seine Reisen zu Vorträgen und dergleichen mit dem Rad und kommt so auf gut 50.000 Jahreskilometer. Und so kennt er offenbar seinen Körper und seine Leistungsfähigkeit sehr gut und setzt sich für den neuen Weltrekord ein Ziel von 75 Tagen!

Die Reise

Wer so eine lange Reise tut, hat natürlich viel zu erzählen. Dementsprechend möchte ich auch nicht die ganzen Highlights vorwegnehmen - dafür sind das Buch, einer der Vorträge von Jonas oder auch der Podcast besser geeignet. Aber ein paar Blitzlichter aus dem Buch gibt es hier trotzdem. ;)

Am Start steht neben Jonas noch Philipp Hympendahl, der Jonas als Fotograf begleitet und sich selbst auch auf dieses Abenteuer einlässt, obwohl er leistungstechnisch (vermeintlich) nicht die gleichen Voraussetzungen und Vorbereitung mitbringt wie Jonas. Er wird das Projekt Cape to Cape am Ende zwar nicht beenden können, jedoch gibt das Buch sehr spannende Einblicke darüber, wie sich Kopf, Körper und Seele während eines derartigen Projekts entwickeln, welche Krisen und Phasen durchgemacht werden. Dieser Kontrast zwischen dem professionellen, mental austrainierten und positiven Jonas Deichmann und dem “normaleren” und damit nachvollziehbareren Philipp Hympendahl verleiht dem Buch eine zusätzliche Ebene.

Foto: Philipp Hympendahl

Wie wenn alle Klischees von Russland bestätigt würden, spielen sich für die beiden Radler dort Dramen ab. Körperlicher Natur, in Bezug auf Infrastruktur und Verkehr und natürlich auch mentaler Natur, wenn davon die Rede ist, dass “nur noch” 3.000 Kilometer zurückgelegt werden müssen, bis Russland wieder vorbei ist. Und eine Begegnung zwischen Jonas und dem Rückspiegel eines Autos machen das Ganze auch nicht viel besser.

Das Gegenteil von bedienten Klischees und Vorurteilen zeigt der Iran, in dem die beiden tolles Essen, die nettesten Menschen und eine ausschweifende Gastfreundlichkeit erfahren. (Was im Übrigen auch viele, viele Reisende aus anderen Bereichen und Ländern bestätigen).

In Ägypten endet für Fotograf Hympendahl die Fahrt mit einer massiven Lebensmittelvergiftung und einem damit verbundenen, körperlichen Einbruch. Jonas ist ab diesem Zeitpunkt alleine unterwegs und strampelt direkt in die Sahara hinein. Ägypten selbst wird Jonas aufgrund der zahlreichen Polizeikontrollen, Checkpoints und aufreibenden Eskorten in gemischter Erinnerung bleiben.

Mitlaufende Kinder, die Jonas immer wieder mit Steinen bewerfen, werden die Durchquerung von Äthiopien zu einem schwierigen Unterfangen machen. Da wirken politische Unruhen, Mobs auf den Straßen und Barrieren aus brennenden Autoreifen fast harmlos dagegen.

Foto: Philipp Hympendahl

Botswana wird Jonas mit einer guten Infrastruktur und der Sichtung von einigen imposanten (wilden) Tieren wieder sanft stimmen. Jedoch wird auch er froh sein, IN der Polizeiwache übernachtet zu haben, anstatt draußen zu campen - in der gleichen Nacht wurde der Hund der Polizeiwache vor der Tür nämlich von einem Löwen angefallen und gefressen.

Und so fliegt man beim Lesen des Buchs gleichsam durch die unterschiedlichen Länder Afrikas und ist gefangen in Jonas Erlebnissen und Erzählungen, sodass man fast verwundert ist, als er schon auf der Zielgerade in Cape Town ist. Dort erwartet ihn wieder Philipp, der - erholt von den Strapazen - seinen Kollegen im Ziel willkommen heißt.

Foto: Philipp Hympendahl

Der Mensch Jonas Deichmann

Ein Interview mit Jonas Deichmann am Ende des Buchs gibt dann noch einmal einen Einblick in den Menschen. Man erkennt - wenn auch nur ansatzweise - was es benötigt, um derartige Leistungen vollbringen zu können. Ob man das nun will oder nicht, oder gut findet oder nicht, das sei jedem selbst überlassen. Es ist jedoch sehr faszinierend, wie sich Persönlichkeiten zu solchen Projekten treiben lassen oder besser sich selbst dazu anstiften.

Und auch das Zusammenspiel zwischen Jonas und Philipp Hympendahl zeigt an vielen Stellen, wie unterschiedlich Menschen funktionieren können. Nicht nur einmal wird Philipp von Jonas zum Weitermachen animiert und motiviert, wenn es besonders hart wird oder sich starke Schmerzen einstellen. Philipp ist aber an anderen Stellen auch Mal genervt vom scheinbar grenzenlosen Optimismus von Jonas Deichmann. Dass dieser sich damit selbst am Leben hält und so zum Weitermachen motiviert und Krisen überwinden kann, ist eine spannende (und für Jonas sichtlich erfolgreiche) Strategie.

Triathlon 360

Eine derartige Strategie wird Jonas dann auch benötigen, wenn man sich seine kommenden Projekte vergegenwärtigt. Seinen Ironman rund um Deutschland hat er gerade abgeschlossen, wobei der ja quasi nur Trainingszwecken gedient hat.

Das nächste Meisterstück soll der “Triathlon 360” werden, ein 120-facher Ironman rund um den Globus. Zum Radfahren kommen da schnell nochmal 456 Kilometer Schwimmen und 5.040 Kilometer Laufen dazu. Wer da die Bilder aus “Forrest Gump” vor Augen hat, der mit langem Bart mitten durch Amerika läuft, liegt nicht allzu falsch. Und wer Jonas einmal persönlich gehört oder gesehen hat, zweifelt auch nicht wirklich daran, dass er auch dieses Vorhaben erfolgreich abschliessen wird.

Start zum Triathlon rund um die Welt ist übrigens am 26. September 2020 in München.

Gewinnspiel

Es gibt ein Exemplar des Buchs “Cape to Cape” von Jonas Deichmann, Philipp Hympendahl und Tim Farin zu gewinnen. Dieses ist gerade im Delius Klasing Verlag erschienen. Amazon-Link.

Die Teilnahme ist bis 23.09.2020 möglich. Unter allen Einsendungen wird ein Exemplar des Buchs verlost, der/die Gewinner*in wird per Mail verständigt und auf der Facebook-Seite von 169k bekanntgegeben. Es ist keine Barablöse möglich und es besteht kein Rechtsanspruch. Das Verlosungsexemplar wurde von Delius Klasing zur Verfügung gestellt.

Geschenktipps 2018

Der 24.12. nähert sich mit schnellen Schritten, die Einkaufssamstage werden immer weniger und mit ihnen die Gelegenheiten, noch das eine oder andere Geschenk für den Liebsten oder die Liebste oder einfach für sich selbst zu ergattern. Als kleine Hilfestellung und Inspiration habe ich neun unterschiedliche Tipps gesammelt, die als Geschenk durchaus eine gute Idee sein könnten. ;)

Isadore Ovada Baselayer

Wer auch im Winter draußen unterwegs ist oder sein möchte, kommt um eine gute Ausrüstung - und dabei besonders um gutes Gewand - nicht herum. Ich experimentiere schon seit langem mit unterschiedlichen Bekleidungskonzepten - Zwiebelprinzip, Baselayer ja, Baselayer nein, dicke Jacken, dünne Jacken… ich habe schon recht viel ausprobiert. Umso mehr freue ich mich, wenn ich ein Teil gefunden habe, das sich durch Funktion und Stil einen Fixplatz im Bekleidungsset meines Herzens erarbeitet. Der Ovada Deep Winter Baselayer ist eines dieser seltenen Stücke.

Rollkragen für einen warmen Hals und damit auch keine Zugluft am Hals und auf der Brust, eine Front aus Windstopper-Material, die dafür sorgt, dass der Oberkörper an der Vorderseite gut geschützt ist - immerhin der Ort, wo am meisten Wind hinkommt - und ein samtweiches Merinomaterial an den restlichen Stellen, das wärmt, geruchsneutral und noch dazu angenehm zu tragen ist (und nicht wie manch andere Merino-Produkte, die dann doch etwas kratzig sind).

Ich trage den Baselayer direkt auf der Haut, ein Langarm-Trikot darüber (das muss nicht unbedingt ein besonders dickes Trikot sein) und eine Jacke drüber (je nach Witterung und Intensität) - alles warm, alles trocken, alles gemütlich! Wer auf der Isadore-Homepage fündig wird, kann übrigens als 169k-Leser einen satten 20%-Rabattcode nützen - einfach beim Checkout “169k.net” eingeben!

Infos zum Produkt: https://isadore.com/ovada-deep-winter-baselayer-men

Monkey Sox

Instagram dient nicht nur als Fotogalerie und Werbebühne, ab und zu stößt man auch auf besondere Geschichten und die Menschen dahinter. Ich habe vor kurzem Lianne und James “gefunden” - beide radbegeistert und viel und oft im Sattel, trotz einer Multiple Sklerose-Diagnose, die bei James vor zwei Jahren gestellt wurde. So etwas verändert natürlich die Sichtweise auf viele Dinge, kann aber nicht die Begeisterung für den Radsport mindern, auch wenn die Zukunft mitunter etwas ungewisser erscheint.

Unter ihrem Label “Monkey Sox” designen und verkaufen die beiden Radsocken - die man natürlich auch in der Freizeit vorzüglich tragen kann. Die Hälfte der Erlöse dieser Verkäufe spenden die beiden Projekten, die sich mit Multipler Sklerose beschäftigen. Ich habe meine Socken bestellt, ein paar mehr oder weniger in meinem Kasten tut auch nicht mehr weh, und es ist für einen guten Zweck ;)

Infos und Bezugsquellen: https://www.mrmonkeysox.com oder https://www.sigmasports.com/

Zwift T-Shirt

Zwift hat mein Herz erobert, daraus kann ich kein Geheimnis machen - zu voll mit Bildern aus Watopia, London und New York sind meine Facebook-Timeline, mein Strava-Feed und meine Instagram-Stories. Um die Lauffunktion von Zwift zu testen (näheres dazu in den nächsten Wochen hier auf 169k) habe ich gerade erst einen Running Pod von Zwift bestellt - dieser stellt die Verbindung zwischen dem Laufschuh/Läufer und Zwift her. Nachdem ich aber schon den Zwift-Onlineshop geöffnet hatte, waren ein, zwei weitere Klicks schnell gesetzt und jetzt bin ich stolzer Besitzer eines Zwift-T-Shirts.

Erhältlich in schwarz oder weiß, mit schönen Zwift-Logos auf der Brust und im Nacken und aus hochwertiger Baumwolle gefertigt trägt man damit das “Z” in die Welt hinaus und jeder weiß gleich, dass hier ein Winter-Trainingsweltmeister oder eine Trainingsweltmeisterin vor einem steht. Besonders schön finde ich übrigens die kleine “Designed in Watopia”-Schleife am Saum des Shirts.

Infos: https://zwift.com / Shop: https://zwift.com/shop

Buch “Vintage Räder”

Alte Renner aus Stahl sind schon lange kein Geheimtipp oder Nische mehr. Diverse Klassiker-Rennen á la Éroica auf der ganzen Welt, ein großer Markt für altes Gerät und die dazugehörigen Lifestyle-Artikel zeugen von einem eigenen Wirtschaftszweig. Die Auswahl der dazugehörigen Literatur ist auch beträchtlich, genaues Hinschauen trennt hier jedoch die Spreu vom Weizen. Einer meiner bisherigen Favoriten ist “Legends of Steel” von Bengt Stiller - nicht nur weil ich Bengt gut kenne und seine Arbeit sehr schätze. Mit “Vintage Räder” von Gianluca Zaghi findet jetzt aber eine Erweiterung meiner Favoriten statt.

Das Buch aus dem Covadonga Verlag ist toll verarbeitet, sehr wertig und schön anzugreifen und anzuschauen. Und wie als Kontrapunkt zu elektronischen Schaltungen, Karbon und High-Tech geht es in diesem Schmuckstück von Buch um klassisches Handwerk, Maschinen, Polierpasten, Dreher-Werkzeug und Patina-überzogene Werkstätten. Alles über Rahmenformen, Geometrie, Arbeitsschritte, Pflegehinweise - man sollte Lust am Angreifen und Anpacken mitbringen. Das Buch schafft es jedenfalls, Lust auf schmutzige Hände zu machen und in der Sekunde in der Wohnung einen freien Platz für eine Werkstatt zu suchen.

“Vintage Räder” von Gianluca Zaghi ist im Covadonga Verlag erschienen und im Buchhandel oder auf Amazon erhältlich.

Bikefitting Pbike

Gutscheine zu schenken, mag rund um Weihnachten oft als Notlösung gesehen werden, außer es handelt sich um wirklich praktische und sinnvolle Dinge, wie zum Beispiel ein Bikefitting. Ich habe schon oft gesagt, dass mir schwer bis nicht begreiflich ist, wie viele Menschen mehrere Tausend Euro für ein Rad ausgeben und dann “nichts mehr übrig haben” für ein ordentliches Bikefitting. Dieses ist mit ein Garant für eine spaßerfüllte, vor allem aber auch gesunde und hoffentlich schmerzfreie Zeit im Sattel. Dementsprechend hoch sollte der Stellenwert eines Fittings sein und jede*r sollte ein solches für sein oder ihr Rad in Anspruch nehmen, wenn man halbwegs ambitioniert unterwegs sein will.

Ich habe bereits zwei Blogposts über die Bikefittings bei P.Bike geschrieben (statisch und dynamisch), ich hab diese selbst für meine Räder in Anspruch genommen und für das erst letzte Woche passierte “N+1” wird das auch wieder der Fall sein. Als Geschenk eignet sich ein Bikefitting-Gutschein vielleicht gerade deshalb, weil Geschenke ja oft Dinge sind, die man sich selbst nicht kaufen oder machen würde…

Infos und Preise: http://pbike.at

Middle East Cycling Tour

Der Kalender ist mittlerweile voll mit Veranstaltungen, Rennen, Marathons, Trainingslagern und Vereinsfesten. Wer dabei auf der Suche nach etwas Ausgefallenerem ist, außerdem dazu bereit ist, etwas “out-of-the-box” zu denken, Reisefreude besitzt und Teil von einem größeren Projekt sein möchte, dem sei der Blick auf die “Middle East Cycling Tour (for global peace")” ans Herz gelegt. Bei diesem Etappen”rennen” geht es durch Jordanien und Israel in einer großen Gruppe, organisiert und geleitet. Die “Friedensmission” im Titel klingt vielleicht etwas hochtrabend, soll jedoch die Grundintention des Verbindenden widerspiegeln. Von Jordanien geht es über mehrere Etappen nach Israel, Ziel ist in Jerusalem.

Nicht erst seit dem Giro-Start in Israel diesen Sommer boomt dort der Radsport, an allen Ecken und Enden tauchen Radfahrer und die dazugehörigen Infrastrukturen auf. Die Tour soll nicht zuletzt auch den Radsport in der Region in den Fokus ziehen, Wetterbedingungen und Klima sind für ein Trainingslager ebenso geeignet wie auf Mallorca oder Lanzarote. Wer also Lust auf etwas Neues hat und am Vereins-Stammtisch mit anderen Geschichten auftrumpfen will als “neulich auf dem Col de Soller…” - warum nicht Jordanien und Israel.

Infos dazu auf der Homepage: https://www.metour.info/de/home

Fotos: Middle East Cycling Tour

Brooks Rucksack

Nicht spezifisch für das Rennrad sondern eher für den Alltag am Rad ist der Brooks “Pickwick” Rucksack geeignet. Laptopfach, drei kleinere Fächer - eines davon mit Reißverschluss, ein großes Hauptfach - Platz genug für - in meinem Fall - Laptop, Kamera und alles mögliche an Kleinzeug. Wer mich auf der Straße sieht, wird immer diesen Rucksack an meinem Rücken kleben sehen, seit ich (wieder) mit dem Rad in der Stadt unterwegs bin, trage ich keine Umhängetaschen mehr, der Rucksack ist am Rad einfach angenehmer.

Ich persönlich bin damit auch bei Wind und Wetter unterwegs, das Material bekommt mit der Zeit eine Art Patina, bleibt aber voll funktionsfähig. Es gibt auch eine gewachste Version des Rucksacks, die hält dem Regen dann noch besser stand.

Infos: https://www.brooksengland.com/en_eu / Bezugsquellen: http://pbike.at, Amazon

Vortrag Christoph Strasser

Christoph Strasser fasziniert mich als Person und Radfahrer - mit jedem Mal mehr, wo ich ihn in Action erlebe (wie dieses Jahr beim King of the Lake und beim Race Around Austria) und auch seitdem ich seine Biographie gelesen habe. Christoph hält seit Jahren Vorträge, in denen er über sich, seine sportlichen Erfolge und seine Herangehensweise für derartige Projekte erzählt. Das ganze als sprödes Motivationsseminar zu bezeichnen, wäre falsch - ich denke es geht vielmehr darum, aus seinen Geschichten und Aussagen die Essenz herauszuarbeiten, die für jede*n individuell dazu geeignet ist, die persönliche Motivation wiederzufinden oder zu steigern. Wer also im nächsten Jahr Großes vorhat, sich für Ultracycling interessiert oder aber auch einfach ein paar sehr unterhaltsame Geschichten vom Doyen des Ultracycling hören möchte, der findet auf der Homepage Ultracyclingshop.com alle Termine der kommenden Veranstaltungen.

Führungstrikot Tour of the Alps Pinot

Ich persönlich versuche ja, keine Team-Trikots zu tragen. Nicht wegen irgendwelchen Regeln (Velominati-Rule #17: “Team kit is for members of the team”) sondern weil es stilistisch einfach nicht meines ist. Mit Führungstrikots verhält es sich ähnlich, signierte Trikots sind wiederum eine ganz andere Geschichte. Die hängt man sich eher an die Wand oder betet sie - je nach Verehrungsgrad des Fahrer, der Fahrerin oder der Veranstaltung - anderweitig an. Als Geschenk eignen sich solche Trikots hingegen hervorragend, fallen sie doch wiederum in die Kategorie “würde man sich selbst vermutlich nicht kaufen” oder “gibt es schlichtere so nicht zu kaufen”.

Thibaut Pinot vom französischen Team FDJ hat dieses Jahr die Tour of the Alps für sich entschieden. Ein von ihm signiertes Leader-Trikot ist damals (über Sport.Tirol) 169k in die Hände gefallen und es wurde sorgsam aufbewahrt auf der Suche nach einer würdigen Gelegenheit, es zu verlosen. Diese Gelegenheit ist nun gekommen, das von Pinot signierte Trikot wird daher unter allen Eintragungen in das untenstehende Formular verlost - auf dass es jemanden am 24.12. glücklich macht!

(Foto Tour of the Alps: Copyright “Pentafoto”)

Ein von Thibaut Pinot signiertes Leadertrikot der Tour of the Alps 2018 wird unter allen Eintragungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, es ist keine Barablöse möglich. Im Zuge des Gewinnspiels bekanntgegebene Emailadressen werden auch für den Newsletter von 169k eingetragen. Die Bekanntgabe der Gewinnerin oder des Gewinners erfolgt auf der Facebookseite von 169k am 20.12.2018. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird außerdem per Mail verständigt.

"Intensität" von David Misch

Ich würde ja gerne schreiben, dass ich mich noch genau daran erinnern kann, als es an diesem oder jenen Tag, genau um diese Uhrzeit Klick gemacht hat. Aber ich kann Zeitpunkt und Auslöser nicht mehr genau festmachen, als sich bei mir irgendein mysteriöser Schalter umgelegt hat. Ab diesem Moment waren manche Dinge irgendwie anders: Erzählungen über tagelange Radtouren lösten bei mir plötzlich kein Kopfschütteln mehr aus, Geschichten über Schlafentzug schockierten mich weniger als zuvor, Berichte von “Qualen" bei der Bewältigung einer hunderte Kilometer langen Strecke machten plötzlich geradezu Lust, selbst sofort in den Sattel zu steigen.

Ultracycling, aber auch jede andere Sportart, die eine ähnliche Hingabe und Zuwendung abverlangt, ist ein Feld, über das man hervorragend philosophieren kann. Wie sonst soll man manche Ausprägungen “rational” erklären? Zwangsläufig sieht man sich mit Fragen konfrontiert wie “Ist das noch normal?”, “Ist das nicht gesundheitsschädlich?” oder “Wo liegt der Sinn dieser Aktionen?”. Diese grundlegenden Fragen zu beantworten und die vielen Zwischentöne und Nuancen zu beleuchten ist eine große Herausforderung, zumal Motive und Herangehensweisen höchst unterschiedlich sind. Als gemeinsamer Nenner lässt sich jedoch der Begriff “Intensität” ermitteln, geht es doch immer um ein bewusstes Erleben, Steigern oder Erfahren.

David Misch - selbst Ultra-Radsportler und Autor des schönen Buchs “Randoneé” - hat sich unter ebenjenem Titel “Intensität” daran gemacht, den Themenkomplex fundierter zu betrachten. Und er tut dies nicht alleine, sondern mit Hilfe von zahlreichen Protagonisten ebendieser “intensiven” Erlebniswelten - Radfahrern, Läufern, Tauchern, Bergsteigern und Paragleitern. In siebzehn Interviews versucht Misch, einen Einblick in die Gedankenwelt dieser Personen zu erlangen - immer mit dem Ziel, die Motivation, Herangehensweise und die damit verbundenen Hoffnungen und Ängste zu erfahren, die in der Verwirklichung von immer extremeren Projekten liegen. Das resultiert in teilweise ernüchternden, manchmal erwartbaren aber oft auch überraschenden Geschichten, denn mit Hobby-Psychologie alleine kommt man nicht weiter, wenn man auf der Suche nach Erklärungen für diese Höchstleistungen ist.

AZ5A8592.jpg

Die Interviews

Es macht natürlich keinen Sinn, hier zu versuchen, das Buch klassisch zusammenzufassen, zu unterschiedlich sind dafür die einzelnen Gespräche und Erfahrungen. Eine gemeinsame Klammer um alle Interviews zu spannen ist ebenso nicht möglich, einerseits hat jede Person in dem Buch ihre Alleinstellungsmerkmale, andererseits führt ja schon der Autor selbst am Anfang des Buchs aus, dass es nicht möglich ist, alle Projekte der Protagonisten in einen gemeinsamen Topf zu werfen.

Für eine Rezension eine schwierige Aufgabe… Bevor ich daher auf jedes der gefühlt 2.000 Fähnchen eingehe, das ich bei der Lesung des Buches eingeklebt habe - “Das könnte für die Rezension interessant sein!”, “Das hier auch”, “Naja, das hier eigentlich auch noch” - versuche ich ein paar der Aspekte aus den einzelnen Interviews hervorzuheben, die mich persönlich entweder berührt, verwundert oder überrascht haben und hoffentlich Lust aufs Lesen machen - ohne roten Faden, Wertung oder Reihenfolge…

Momentaufnahmen

Quälerei

Rainer Predl - den ich übrigens 2017 beim Race Around Austria vor der Linse hatte - ist Pragmatiker. Bei ihm scheint der Lustgewinn nicht primärer Antrieb zu sein bzw. geht es ihm neben der Leistung jedenfalls nicht um landschaftliche Schönheit oder andere Genüsse. Er scheint getrieben davon, Leistung erbringen zu müssen und schreckt dabei auch vor Selbstzerstörung nicht zurück, obwohl sein Körper schon sämtliche Alarmsignale aktiviert hat. Leistung und Tempo sind für ihn die einzigen Messgrößen, nur Finishen alleine ist für ihn persönlich noch kein Ziel. Doch wer hier eine emotionslose Maschine vermutet liegt falsch, ist doch ein Mindestmaß an Reflexion essentiell, wenn man sich in solchen Extremen bewegt. Bewundernswert finde ich daher die Anekdote, in der Predl ein Rennen aufgab, als er sich bewusst wurde, dass sich viele andere Läufer über ihre vernünftigen Grenzen hinaus verausgaben und er “nicht mehr Teil dieser Horrorshow sein wollte”.

Social Media-Druck

Ein sehr spannender Aspekt wird von Florian Grasel - unter dem Pseudonym “Trailbeard” einer der erfolgreichsten Trailrunner - eingebracht, und zwar der Druck, der durch soziale Medien entsteht. Im Extremsport bedeutet das, sich tagtäglich mit neuen Rekorden, Projekten und Versuchen konfrontiert zu sehen, gut produziert, hervorragend dokumentiert und vermeintlich auch recht einfach nachzumachen und damit auf eine Art und Weise die Leistungen wieder relativierend. Die eigene Social Media-Präsenz ist dabei zugleich Fluch und Segen, ist es doch ohne entsprechenden Internetauftritt heutzutage schwierig, Leistungen zu vermarkten und Sponsoren zu finden. Der permanente Druck des Produzierens neuer Inhalte - die im Idealfall auch noch spektakulär sein sollen - ist allerdings enorm. Da kann das persönliche Erleben schon einmal fast durch den Rost fallen.

Suchtpotential

RAAM-Sieger Severin Zotter arbeitet als Sozialarbeiter in Graz und hat in dieser Funktion auch mit zahlreichen Suchterkrankten zu tun. Er widerlegt in seinem Interview auf spannende und eloquente Art und Weise die Hypothese, dass viele (Extrem-)Sportler aus einem Suchtverhalten heraus handeln, immer neue Rekorde und Extreme suchen, vergleichbar mit dem “nächsten Schuss” - und es finden sich in “Intensität” auch andere Sportler, die in das gleiche Horn stoßen. Die meisten der Protagonisten sind überlegte, rational handelnde, berechnende und sämtliche Eventualitäten abwägende Individuen. Von unüberlegten, sinnlos riskanten oder irrationalen Handlungen sind alle weit entfernt - wesentlich ist der im Vorfeld grob abgesteckte Rahmen, in denen sich deren Aktivitäten bewegen. Und wenn schon Sucht, dann erwähnt Zotter Sport als Suchtprävention - hier wird schlimmstenfalls eine gefährliche Sucht gegen eine weitaus harmlosere getauscht.

Übermenschliche Leistungen

Immer wieder kommt auch das Thema Doping zur Sprache - überall dort verständlich, wo Leistungen über die Vorstellungskraft eines externen Betrachters hinausgehen. Christoph Strasser - gerade frisch gebackener Staatsmeister im Ultracycling beim Race Around Austria - berichtet von seinen Sorgen, dass die Stimmung ihm gegenüber kippen könnte, angesichts der Leistungen, die er auf beständig hohem Niveau erbringt. und er sieht dabei ein systemisches Versagen - sobald mehr Geld im Spiel ist, “bleibt kein Platz für Idealismus, für den vielzitierten olympischen Gedanken”. Dass das Race Across America nach wie vor ohne Preisgelder auskomme, sei in diesem Sinne als Vorteil zu werten, um die Unschuld und auch Unbekümmertheit der Szene zu bewahren. Denn Fakt ist auch - und das auch abseits des klassischen Dopings: wer bei einem mehrere tausend Kilometer langen Rennen betrügen wollte, der wird das schaffen - trotz Referees und Regularien.

Christoph Strasser bei der Race Around Austria Challenge 2018

Immer weiter

Warum läuft oder fährt man immer weiter und weiter - wie kommt es zustande, dass man sich an die Startlinie eines (unvorstellbaren) 20-fach Ironman stellt? Xandi Meixner beschriebt, dass sie vom Konzept des “immer schneller” in einer bestimmten Disziplin zum “immer weiter” gewechselt hat - eine vermeintlich grundlegende Entscheidung zwischen zwei Entwürfen von Sport, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Für Meixner nimmt die Entscheidung für das “immer weiter” auch Druck von ihr, falls in einem Jahr einmal nicht die entsprechenden Leistungssteigerungen auftreten.

Ambivalenz

Ambivalent ist das Bild, das von Michael Strasser entsteht, wenn man seine Interviewpassagen studiert. Es ist schwierig, sich zwischen Top-Leistungssportler, Narziss, Sozialprojekt und Öffentlichkeitsarbeit ein stimmiges Bild zu machen. Er wirkt getrieben von der absoluten und permanenten Leistungsoptimierung wobei gleichzeitig der Eindruck entsteht, dass an anderen Stellen Dinge zu kurz kommen. Auch wenn ein gewisser Pragmatismus bei monumentalen Projekten wie dem aktuell laufenden “Ice2Ice” natürlich notwendig ist, um so etwas erfolgreich abzuwickeln.

Das Buch

Die Zielgruppe für dieses Buch ist breit gefächert. Sport-Interessierte, Hobbyathleten mit Ambitionen, Partner und Angehörige und alle Menschen, die verstehen wollen, was in Extremsportlern vor sich geht. Das Buch beschönigt nichts - nicht dass dies notwendig wäre, leugnet nichts, wertet aber auch nicht. Die Protagonisten sprechen aus ihren Innersten, allzu viele Kommentare sind dazu nicht notwendig. Es bleibt genügend Spielraum für den Leser und die Leserin, die Aussagen für sich selbst zu deuten und damit auch die Möglichkeit, sich selbst wiederzufinden.

Autor und Buch verzichten auf jegliche Effekthascherei. Die enthaltenen Bilder der Protagonisten verdeutlichen lediglich, in welchem Umfeld sich diese bewegen und untermauern damit deren Aussagen. Die Interviews selbst sind so verfasst, als säße man mit am Tisch - auch hier bedürfen die Worte der Interviewpartner keiner zusätzlichen Stilmittel oder Dramatisierungen, die “Intensität” des Gesagten reicht hier absolut aus, um das Buch nicht weglegen zu wollen.

Übrigens hat im Egoth Verlag vor kurzem auch Christoph Strasser ein Buch veröffentlicht - eine Biographie mit dem Titel “Der Wer ist weiter als das Ziel”. Eine Rezension und das dazugehörige Gewinnspiel gibt es in Kürze hier auf 169k.net

Neben dem Rezensionsexemplar wurde vom Egoth Verlag noch ein Exemplar zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Alle vollständig ausgefüllten und abgeschickten Formulare nehmen automatisch an der Verlosung teil. Es besteht kein Rechtsanspruch und es ist keine Barablöse möglich. Mit Absenden des untenstehenden Formulars erfolgt außerdem eine Eintragung des Absenders in den Verteiler des 169k-Newsletter. Die Bekanntgabe des Gewinners oder der Gewinnerin erfolgt auf der Facebook-Seite von 169k.net, die Teilnahmefrist endet am 30.09.2018.

Marmotte Hochkönig 2017 (mit Gewinnspiel!)

Der Rennkalender für 2017 füllt sich stetig, die freien Wochenenden werden langsam knapp, die Trainingsplanung wird schon auf bestimmte Ereignisse hin optimiert.

Neben den klassischen großen und bekannten Veranstaltungen ist es immer wieder eine Freude, wenn etwas Neues am Horizont erscheint - etwas Originelles, etwas Besonderes, etwas (noch) Unbekanntes. Manche Konzepte haben sich in anderen Ländern herauskristallisiert und derart etabliert, dass sie zur "Grundausstattung" des Rennkalenders gehören. Eine derartige "Schablone" stellt die Marmotte Granfondo-Serie dar.

Die Rennen der Marmotte Granfondo-Serie gibt es bereits seit mehreren Jahren in den französischen Alpen und den Pyrenäen. Besonders werden diese Veranstaltungen aufgrund der anspruchsvollen und langen Strecken, ziemlich einzigartig ist hingegen, dass jede Strecke mit einer Bergankunft endet. Zumindest mir ist in Österreich keine andere Veranstaltung in dieser Größe bekannt, die am Gipfel ihr Ziel hat. Was in den beeindruckenden Pyrenäen und in den französischen Alpen hervorragend funktioniert, sollte doch auch in den österreichischen Bergen machbar sein, oder? Genau diese Frage haben sich auch die Veranstalter der Marmotte-Serie gestellt, den Globus zur Hand genommen, einmal gedreht und den Finger zielgenau auf das schöne Salzburgerland gelegt. Ein Rennen um und auf den Hochkönig also!

Die Berge hier sind noch nicht so mythenbeladen, wie an den beiden anderen Austragungsorten - zugegebenermaßen ist es auch schwer mit einem Alpe d´Huez und einem Col du Tourmalet mitzuhalten. Aber Österreich und Salzburg muss sich hier keineswegs verstecken!

Und so geht´s am 17. Juni 2017 los:
Start in Mühlbach am Hochkönig und zu Beginn gleich mal über den Dientner Sattel und als Draufgabe auch gleich den Filzensattel - durch Saalfelden am Steinernen Meer weiter nach Lofer - ein kurzer Abstecher nach Tirol, genauer Pillersee und Hochfilzen - über den Griessenpass zurück nach Salzburg - über Leogang weiter nach Saalfelden - vorbei am Zeller See nach Bruck an der Großglocknerstraße - Taxenbach und Lend werden durchfahren - nochmal über den Dientner Sattel (diesmal schon mit ein paar mehr Kilometer in den Beinen) - und als Abschluss vom Startort Mühlbach noch hinauf zum Ziel beim Arthurhaus am Hochkönig! Wenn das keine Herausforderung ist...

Hat man den Schlussanstieg mit im Schnitt 8,5 Prozent Steigung auf einer Länge von knapp neun Kilometern hinterisch gebracht, dann stehen im Ziel 167 Kilometer und 3462 Höhenmeter auf der Uhr!

Wer jetzt schon - so wie ich - Lust bekommen hat, die Radhosen anzuziehen, die Schuhe zu schnüren und sich auf den Sattel zu wuchten, der kann hier und jetzt seine Daten eintragen und mit etwas Glück einen Startplatz für das Marmotte Granfondo Hochkönig gewinnen!

Wer sich das Ganze noch etwas überlegen möchte oder mehr Informationen braucht, der kann in der Zwischenzeit auf der Homepage des Organisators weiterschmökern.

Die zur Verlosung gelangenden Startplätze werden vom Rennveranstalter GOLAZO Sports zur Verfügung gestellt. Aus einer Teilnahme am Gewinnspiel entsteht kein Rechtsanspruch auf eine Teilnahme, es ist keine Barablöse von Gewinnen möglich. Für etwaige …

Die zur Verlosung gelangenden Startplätze werden vom Rennveranstalter GOLAZO Sports zur Verfügung gestellt. Aus einer Teilnahme am Gewinnspiel entsteht kein Rechtsanspruch auf eine Teilnahme, es ist keine Barablöse von Gewinnen möglich. Für etwaige Änderungen in der Organisation (Strecke, Termin, usw.) wird seitens 169k.net nicht gehaftet - auch daraus entstehen keinerlei Rechtsansprüche!

VELO/RUN 2017 (mit Gewinnspiel!)

Pläne für 2017?

Vor wenigen Wochen hab ich versucht, einige meiner Ziele und Vorhaben für 2017 niederzuschreiben. Diese Zusammenstellung enthielt einige Wünsche, den einen oder anderen Traum aber natürlich auch fixe und konkret terminisierte Ziele! Wirft man einen Blick auf den Kalender der Radveranstaltungen 2017 so kann einem schon schwindlig werden. Nahezu jedes Wochenende hat man theoretisch die Möglichkeit, sich sein schnittigstes Trikot anzuziehen, ein Gel in die Trinkflasche zu drücken und an einer Startlinie in die Pedale einzuklicken. Fast schon zu groß ist die Auswahl – Mountainbike, Rennrad, Zeitfahren… Berge, Flachstrecken… 24h-Rennen, Kriterien… Traditionelles und Neues!

Wir haben keinen richtigen Einblick, was bei einem Event – egal wie groß es sein mag – hinter den Kulissen passiert, welchen Aufwand die Organisation bedeutet, welche Behörden mitreden, wie ein Termin zustande kommt. Aber zumindest bei mir hat sich über die letzten Jahre der Eindruck verfestigt, dass die Organisation eines derartigen Events eine große und schwierige Aufgabe darstellt und ich dementsprechend dankbar bin, dass es trotzdem einige Menschen gibt, die sich eben genau das Alles antun, damit wir unsere Rennen und „Radtouristikfahrten“ (wie es so schön heißt) genießen können. Diejenigen, die „sich spielen“, schlecht oder nicht mit dem Zielpublikum kommunizieren und aufs schnelle Geld aus sind, verschwinden meist ohnehin schnell wieder von der Bildfläche.

Foto: Reinhard Hauer

Foto: Reinhard Hauer

Reden wir aber lieber von jenen Events, die gut funktionieren und die sich über Jahre einen Platz in unseren Radlerherzen erarbeitet haben oder eben gerade dabei sind, das zu tun! ;)

Baden und das Helenental

Ich komme ursprünglich aus Baden. Meine „Hausrunden“ – sofern man das so nennen kann – führen mich regelmäßig durchs Helenental, nach Maria Raisenmarkt, nach Bad Vöslau oder etwas weiter in den Wienerwald hinein nach Gaaden, Heiligenkreuz, Alland und Klausen-Leopoldsdorf. Schon etwas seltener bekommen mich der Schöpfl, Forsthof, Laaben, die Klammhöhe und der Hafnerberg zu Gesicht – zum Einen ist die Anfahrt schon etwas länger und je weiter man sich Richtung Westen bewegt, umso „wilder“ wird es. „Wild“ im Sinne der Landschaft – weg von den domestizierten Wiener Ausflugshügeln a la Anninger – und wild im Sinne der Anstrengung! Was habe ich schon geflucht am Anstieg zur Klammhöhe - die beginnenden Voralpen können manchmal auch ihre Zähne zeigen!

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run

Velo/Run

Vor gut einem Jahr gelangte dann eine frohe Botschaft an mein Ohr! Ein Radrennen vor meiner Haustüre, auf meinen Hausstrecken, dort, wo ich so oft mit meinen Freunden durchgeradelt bin. Wobei „Radrennen“ ja eigentlich zu kurz gegriffen ist... Der Velo/Run ist insofern recht einzigartig, als hier vier Veranstaltungen auf einmal stattfinden, und diese nicht einmal in der gleichen Sportart. Innerhalb von wenigen Minuten fallen beim Velo/Run nämlich Startschüsse für ein Radrennen, eine Radrundfahrt, einen 10km-Lauf sowie einen Halbmarathon. Alle Bewerbe führen auf der gleichen bzw. auf parallel verlaufenden Streckenteilen durch das wunderschöne Helenental (ohne den üblichen verkehr natürlich!). Die einzelnen Bewerbe kommen sich dabei nicht in die Quere und auch die Zielankünfte sind wieder entsprechend zeit- und ortsversetzt, aber die Tatsache, dass eine große Anzahl unterschiedlicher Sportler zeitgleich an einer gemeinsamen großen Veranstaltung teilnimmt, gibt dem Ganzen ein besonderes Flair.

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run

2016 feierte der Velo/Run seine Premiere und aufgrund des logistisch und organisatorisch herausfordernden Konzepts war es aus meiner Sicht absolut legitim, mit dem Radrennen nicht gleich alle Superlative aufbieten zu wollen. Die Strecke im Jahr 2016 führte daher über relativ überschaubare 38 Kilometer durchs Helenental nach Mayerling, hinauf nach Maria Raisenmarkt und über Schwarzensee wieder hinunter Richtung Großau, durch Gainfarn und Bad Vöslau und über die Weinbergstraße wieder zurück nach Baden zum Zielbereich beim Strandbad.

Mein Rennen 2016

Rund 170 Starter waren dabei, das Tempo hoch, der Puls ebenso – keine Zeit für langwierige Vorbereitungen und Taktieren in der Gruppe, grundsätzliches All-Out!

Nach einer kurzen neutralisierten Phase ging es zuerst in der flotten Gruppe an der Spitze durchs Helenental, die Ruhe war aber spätestens in Mayerling vorbei; hinauf nach Maria Raisenmarkt waren bald nur noch kleine Gruppen oder aufgefädelte Radler zu finden, hier hat einfach jeder versucht, so schnell wie möglich diesen kurzen Anstieg hinter sich zu bringen. Für die Abfahrt Richtung Großau war es wiederum wichtig, eine halbwegs flotte Gruppe zu finden, alleine sind dort keine Meter zu machen. Wie der Zufall es so wollte, lief ich am Ende des Anstiegs auf einen „halbwegs flotten“ Fahrer auf – Bernhard Kohl fuhr in einer Gruppe mit einigen seiner Kunden. An diese Gruppe angehängt fuhren wir mit Maximalspeed hinunter Richtung Großau und Gainfarn – auf der Jagd nach der Spitzengruppe! Ein letzter Schwenk auf die Weinbergstraße und noch knappe 3-4 Kilometer Strecke bis zum Ziel, als ich plötzlich das Hinterrad meines Vordermannes verlor und eine Lücke aufging, die ich nicht mehr schließen konnte. Im Ziel mit knappen 4 Minuten Rückstand auf den Sieger – der benötigte für die knappen 38 Kilometer gerade einmal 58:39 Minuten! Platz 28 gesamt für mich, 9. in meiner Altersklasse und eine Reihe von „Personal Records“ auf Strava! Danach zufrieden und erschöpft noch durchs Zielgelände schlendern und ein Gefühl wie Zuhause – bekannte Gesichter, langjährige Freunde… Großartig, wenn es so familiär zugeht bei einem großen Sportevent.

Foto: Reinhard Hauer

Foto: Reinhard Hauer

Dieses Jahr schaut die Sache anders aus! Am Veranstalter mit seinem Team, am Enthusiasmus, am schönen Helenental und dem kombinierten Veranstaltungskonzept hat sich nichts verändert. Aber man hat dazugelernt, Erfahrungen gesammelt und dementsprechend geht das Radrennen im Jahr 2017 einen beachtlichen Schritt weiter! 85 Kilometer, 1434 Höhenmeter – das ist schon eine Ansage! Und das alles wieder auf meiner erweiterten Hausrunde! ;)

Strecke 2017

Strecke Velo/Run Radrennen

Strecke Velo/Run Radrennen

Der Start wurde ein Stück Richtung Westen verschoben, noch immer im Stadtgebiet von Baden aber mit etwas mehr Bewegungsfreiheit und mehr Möglichkeiten bei der Streckenführung. Zuerst geht es wieder durchs Helenental hinaus, diesmal allerdings weiter über Alland bis nach Klausen-Leopoldsdorf. Mit dem Auto ist dort jeder von uns vermutlich schon mehrere Male gefahren, schließlich ist die Strecke eine beliebte „Abkürzung" von der West- bzw. Außenringautobahn kommend. Was man im Auto allerdings nicht spürt, sind die rund 250 Höhenmeter, die alleine schon bis Klausen-Leopoldsdorf am Tacho stehen – kein allzu gemütliches Dahinrollen also. Der Schöpfl bleibt uns beim Velo/Run (vorerst?) noch erspart, es geht gerade hinauf nach Forsthof – eine stetige aber flott zu fahrende Steigung. Nach einer rasanten Abfahrt (wer leiden möchte, soll diesen Abschnitt einmal aus der anderen Richtung hinauffahren!) biegt die Strecke in Laaben links ab und es folgt ein knackiger Anstieg hinauf zur Klammhöhe. Nominell ist auch hier die Herausforderung bewältigbar, die Frage ist immer welches Tempo man anschlägt oder ob man beispielsweise an einer Gruppe dranbleiben möchte. Spätestens hier wird sich das Feld zersplittert haben, für Spitzenplätze muss man hier noch an den Schnellsten dran sein. Hinunter Richtung Neuwald und dann nochmal links hinauf Richtung St. Corona am Schöpfl. Direkt vor der Ortseinfahrt von St. Corona heißt es noch einmal kräftig in die Pedale treten, der kurze Anstieg knapp vor dem Seniorenheim ist berüchtigt – wer hier nicht mehr mag könnte beim Seniorenheim gleich aussteigen ;) Von St. Corona geht es rasant hinunter nach Altenmarkt, kurz auf der Triestingstal-Bundesstraße durch den Ort und dann zur Wallfahrtskirche Hafnerberg. Pittoresk liegt die Kirche auf der kleinen Kuppe und pittoresk ist auch die 180-Grad-Kehre kurz davor – aber auch auf diesen knapp 1.300 Metern berghoch gilt es, die Zähne kräftig zusammenzubeissen. Von Nöstach geht es wellig bis Neuhaus, etwas Regeneration sollte man auf diesem Streckenabschnitt durchaus noch einplanen, bevor es in den letzten nennenswerten Anstieg geht. Für die 1.100 Meter mit duchschnittlich knapp über 9 Prozent sollte man sich noch ein kleines bisschen Energie aufbehalten haben! Wer es dann allerdings über diese letzte Kuppe in Schwarzensee geschafft hat, der muss „nur“ noch nach Hause fahren. Idealerweise findet man dort noch ein paar Mitstreiter, mit denen man als flotte Gruppe hinunter nach Mayerling und durchs Helenental Richtung Ziel radeln kann. Mit einer guten Gruppe und etwas Rest-Energie kann man dort noch Einiges rausholen.

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run

Alles in allem ist die Strecke des Velo/Run Radrennens 2017 eine tolle Herausforderung, die Anzahl der Höhenmeter verteilt sich auf mehrere kürzere und längere Abschnitte, zwischendurch kann man sich auch wieder etwas erholen. Landschaftlich ist alles dabei, vom sanften Wienerwald bis zu den schroffen Voralpen, zum Termin Mitte Mai ist es üblicherweise wunderschön in dieser Gegend!

Radrundfahrt

Wer nicht an seine Leistungsgrenzen gehen will, das Ganze etwas ruhiger angehen oder einfach auch die Veranstaltung und den wunderschönen Austragungsort genießen möchte, der wird auch dafür Gleichgesinnte finden. Die Reize der Landschaft, das gemeinsame sportliche Erlebnis und die körperliche Herausforderung bieten sich definitiv auch in einem etwas entspannteren Tempo! Wer es noch ruhiger angehen will, für den bietet der Velo/Run außerdem noch eine entspannte Radrundfahrt durch das Helenental ohne Zeitnehmung an.

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run

Infos

Weitere Details zum Radrennen (Zeitnehmung, Alterklassen, Verpflegung) findet ihr auf der Velo/Run-Homepage www.velorun.at

Das Startgeld ist mit derzeit 35 Euro angenehm günstig und angesichts der enthaltenen Leistungen sehr angemessen. Gerade beim Startgeld hat es bei manchen anderen Veranstaltungen in den letzten Jahren unerklärliche bis unverschämte Auswüchse gegeben…

Wer zusätzlich noch Inspiration oder sportlichen Ehrgeiz sucht, wird vielleicht auch bei den Bildern bzw. Ergebnissen des Vorjahres fündig

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run

Gewinnspiel

Damit ihr die gleichen tollen Erfahrungen wie ich beim Velo/Run sammeln könnt, werden unter den Lesern des 169k-Radblogs acht Startplätze für das Velo/Run Radrennen am 21.05.2017 verlost. Gebt im Formular unten eure Daten ein und sichert euch die Chance auf einen der Startplätze!

Der Einsendeschluss ist am 14. Februar 2017, die Gewinner werden am 15. Februar auf der Facebook-Seite des Blogs bekanntgegeben.

Die zur Verlosung gelangenden Startplätze wurden freundlicherweise vom Veranstalter des Velo/Run 2017 zur Verfügung gestellt.

Foto: Velo/Run

Foto: Velo/Run