Pläne für 2017?
Vor wenigen Wochen hab ich versucht, einige meiner Ziele und Vorhaben für 2017 niederzuschreiben. Diese Zusammenstellung enthielt einige Wünsche, den einen oder anderen Traum aber natürlich auch fixe und konkret terminisierte Ziele! Wirft man einen Blick auf den Kalender der Radveranstaltungen 2017 so kann einem schon schwindlig werden. Nahezu jedes Wochenende hat man theoretisch die Möglichkeit, sich sein schnittigstes Trikot anzuziehen, ein Gel in die Trinkflasche zu drücken und an einer Startlinie in die Pedale einzuklicken. Fast schon zu groß ist die Auswahl – Mountainbike, Rennrad, Zeitfahren… Berge, Flachstrecken… 24h-Rennen, Kriterien… Traditionelles und Neues!
Wir haben keinen richtigen Einblick, was bei einem Event – egal wie groß es sein mag – hinter den Kulissen passiert, welchen Aufwand die Organisation bedeutet, welche Behörden mitreden, wie ein Termin zustande kommt. Aber zumindest bei mir hat sich über die letzten Jahre der Eindruck verfestigt, dass die Organisation eines derartigen Events eine große und schwierige Aufgabe darstellt und ich dementsprechend dankbar bin, dass es trotzdem einige Menschen gibt, die sich eben genau das Alles antun, damit wir unsere Rennen und „Radtouristikfahrten“ (wie es so schön heißt) genießen können. Diejenigen, die „sich spielen“, schlecht oder nicht mit dem Zielpublikum kommunizieren und aufs schnelle Geld aus sind, verschwinden meist ohnehin schnell wieder von der Bildfläche.
Reden wir aber lieber von jenen Events, die gut funktionieren und die sich über Jahre einen Platz in unseren Radlerherzen erarbeitet haben oder eben gerade dabei sind, das zu tun! ;)
Baden und das Helenental
Ich komme ursprünglich aus Baden. Meine „Hausrunden“ – sofern man das so nennen kann – führen mich regelmäßig durchs Helenental, nach Maria Raisenmarkt, nach Bad Vöslau oder etwas weiter in den Wienerwald hinein nach Gaaden, Heiligenkreuz, Alland und Klausen-Leopoldsdorf. Schon etwas seltener bekommen mich der Schöpfl, Forsthof, Laaben, die Klammhöhe und der Hafnerberg zu Gesicht – zum Einen ist die Anfahrt schon etwas länger und je weiter man sich Richtung Westen bewegt, umso „wilder“ wird es. „Wild“ im Sinne der Landschaft – weg von den domestizierten Wiener Ausflugshügeln a la Anninger – und wild im Sinne der Anstrengung! Was habe ich schon geflucht am Anstieg zur Klammhöhe - die beginnenden Voralpen können manchmal auch ihre Zähne zeigen!
Velo/Run
Vor gut einem Jahr gelangte dann eine frohe Botschaft an mein Ohr! Ein Radrennen vor meiner Haustüre, auf meinen Hausstrecken, dort, wo ich so oft mit meinen Freunden durchgeradelt bin. Wobei „Radrennen“ ja eigentlich zu kurz gegriffen ist... Der Velo/Run ist insofern recht einzigartig, als hier vier Veranstaltungen auf einmal stattfinden, und diese nicht einmal in der gleichen Sportart. Innerhalb von wenigen Minuten fallen beim Velo/Run nämlich Startschüsse für ein Radrennen, eine Radrundfahrt, einen 10km-Lauf sowie einen Halbmarathon. Alle Bewerbe führen auf der gleichen bzw. auf parallel verlaufenden Streckenteilen durch das wunderschöne Helenental (ohne den üblichen verkehr natürlich!). Die einzelnen Bewerbe kommen sich dabei nicht in die Quere und auch die Zielankünfte sind wieder entsprechend zeit- und ortsversetzt, aber die Tatsache, dass eine große Anzahl unterschiedlicher Sportler zeitgleich an einer gemeinsamen großen Veranstaltung teilnimmt, gibt dem Ganzen ein besonderes Flair.
2016 feierte der Velo/Run seine Premiere und aufgrund des logistisch und organisatorisch herausfordernden Konzepts war es aus meiner Sicht absolut legitim, mit dem Radrennen nicht gleich alle Superlative aufbieten zu wollen. Die Strecke im Jahr 2016 führte daher über relativ überschaubare 38 Kilometer durchs Helenental nach Mayerling, hinauf nach Maria Raisenmarkt und über Schwarzensee wieder hinunter Richtung Großau, durch Gainfarn und Bad Vöslau und über die Weinbergstraße wieder zurück nach Baden zum Zielbereich beim Strandbad.
Mein Rennen 2016
Rund 170 Starter waren dabei, das Tempo hoch, der Puls ebenso – keine Zeit für langwierige Vorbereitungen und Taktieren in der Gruppe, grundsätzliches All-Out!
Nach einer kurzen neutralisierten Phase ging es zuerst in der flotten Gruppe an der Spitze durchs Helenental, die Ruhe war aber spätestens in Mayerling vorbei; hinauf nach Maria Raisenmarkt waren bald nur noch kleine Gruppen oder aufgefädelte Radler zu finden, hier hat einfach jeder versucht, so schnell wie möglich diesen kurzen Anstieg hinter sich zu bringen. Für die Abfahrt Richtung Großau war es wiederum wichtig, eine halbwegs flotte Gruppe zu finden, alleine sind dort keine Meter zu machen. Wie der Zufall es so wollte, lief ich am Ende des Anstiegs auf einen „halbwegs flotten“ Fahrer auf – Bernhard Kohl fuhr in einer Gruppe mit einigen seiner Kunden. An diese Gruppe angehängt fuhren wir mit Maximalspeed hinunter Richtung Großau und Gainfarn – auf der Jagd nach der Spitzengruppe! Ein letzter Schwenk auf die Weinbergstraße und noch knappe 3-4 Kilometer Strecke bis zum Ziel, als ich plötzlich das Hinterrad meines Vordermannes verlor und eine Lücke aufging, die ich nicht mehr schließen konnte. Im Ziel mit knappen 4 Minuten Rückstand auf den Sieger – der benötigte für die knappen 38 Kilometer gerade einmal 58:39 Minuten! Platz 28 gesamt für mich, 9. in meiner Altersklasse und eine Reihe von „Personal Records“ auf Strava! Danach zufrieden und erschöpft noch durchs Zielgelände schlendern und ein Gefühl wie Zuhause – bekannte Gesichter, langjährige Freunde… Großartig, wenn es so familiär zugeht bei einem großen Sportevent.
Dieses Jahr schaut die Sache anders aus! Am Veranstalter mit seinem Team, am Enthusiasmus, am schönen Helenental und dem kombinierten Veranstaltungskonzept hat sich nichts verändert. Aber man hat dazugelernt, Erfahrungen gesammelt und dementsprechend geht das Radrennen im Jahr 2017 einen beachtlichen Schritt weiter! 85 Kilometer, 1434 Höhenmeter – das ist schon eine Ansage! Und das alles wieder auf meiner erweiterten Hausrunde! ;)
Strecke 2017
Der Start wurde ein Stück Richtung Westen verschoben, noch immer im Stadtgebiet von Baden aber mit etwas mehr Bewegungsfreiheit und mehr Möglichkeiten bei der Streckenführung. Zuerst geht es wieder durchs Helenental hinaus, diesmal allerdings weiter über Alland bis nach Klausen-Leopoldsdorf. Mit dem Auto ist dort jeder von uns vermutlich schon mehrere Male gefahren, schließlich ist die Strecke eine beliebte „Abkürzung" von der West- bzw. Außenringautobahn kommend. Was man im Auto allerdings nicht spürt, sind die rund 250 Höhenmeter, die alleine schon bis Klausen-Leopoldsdorf am Tacho stehen – kein allzu gemütliches Dahinrollen also. Der Schöpfl bleibt uns beim Velo/Run (vorerst?) noch erspart, es geht gerade hinauf nach Forsthof – eine stetige aber flott zu fahrende Steigung. Nach einer rasanten Abfahrt (wer leiden möchte, soll diesen Abschnitt einmal aus der anderen Richtung hinauffahren!) biegt die Strecke in Laaben links ab und es folgt ein knackiger Anstieg hinauf zur Klammhöhe. Nominell ist auch hier die Herausforderung bewältigbar, die Frage ist immer welches Tempo man anschlägt oder ob man beispielsweise an einer Gruppe dranbleiben möchte. Spätestens hier wird sich das Feld zersplittert haben, für Spitzenplätze muss man hier noch an den Schnellsten dran sein. Hinunter Richtung Neuwald und dann nochmal links hinauf Richtung St. Corona am Schöpfl. Direkt vor der Ortseinfahrt von St. Corona heißt es noch einmal kräftig in die Pedale treten, der kurze Anstieg knapp vor dem Seniorenheim ist berüchtigt – wer hier nicht mehr mag könnte beim Seniorenheim gleich aussteigen ;) Von St. Corona geht es rasant hinunter nach Altenmarkt, kurz auf der Triestingstal-Bundesstraße durch den Ort und dann zur Wallfahrtskirche Hafnerberg. Pittoresk liegt die Kirche auf der kleinen Kuppe und pittoresk ist auch die 180-Grad-Kehre kurz davor – aber auch auf diesen knapp 1.300 Metern berghoch gilt es, die Zähne kräftig zusammenzubeissen. Von Nöstach geht es wellig bis Neuhaus, etwas Regeneration sollte man auf diesem Streckenabschnitt durchaus noch einplanen, bevor es in den letzten nennenswerten Anstieg geht. Für die 1.100 Meter mit duchschnittlich knapp über 9 Prozent sollte man sich noch ein kleines bisschen Energie aufbehalten haben! Wer es dann allerdings über diese letzte Kuppe in Schwarzensee geschafft hat, der muss „nur“ noch nach Hause fahren. Idealerweise findet man dort noch ein paar Mitstreiter, mit denen man als flotte Gruppe hinunter nach Mayerling und durchs Helenental Richtung Ziel radeln kann. Mit einer guten Gruppe und etwas Rest-Energie kann man dort noch Einiges rausholen.
Alles in allem ist die Strecke des Velo/Run Radrennens 2017 eine tolle Herausforderung, die Anzahl der Höhenmeter verteilt sich auf mehrere kürzere und längere Abschnitte, zwischendurch kann man sich auch wieder etwas erholen. Landschaftlich ist alles dabei, vom sanften Wienerwald bis zu den schroffen Voralpen, zum Termin Mitte Mai ist es üblicherweise wunderschön in dieser Gegend!
Radrundfahrt
Wer nicht an seine Leistungsgrenzen gehen will, das Ganze etwas ruhiger angehen oder einfach auch die Veranstaltung und den wunderschönen Austragungsort genießen möchte, der wird auch dafür Gleichgesinnte finden. Die Reize der Landschaft, das gemeinsame sportliche Erlebnis und die körperliche Herausforderung bieten sich definitiv auch in einem etwas entspannteren Tempo! Wer es noch ruhiger angehen will, für den bietet der Velo/Run außerdem noch eine entspannte Radrundfahrt durch das Helenental ohne Zeitnehmung an.
Infos
Weitere Details zum Radrennen (Zeitnehmung, Alterklassen, Verpflegung) findet ihr auf der Velo/Run-Homepage www.velorun.at
Das Startgeld ist mit derzeit 35 Euro angenehm günstig und angesichts der enthaltenen Leistungen sehr angemessen. Gerade beim Startgeld hat es bei manchen anderen Veranstaltungen in den letzten Jahren unerklärliche bis unverschämte Auswüchse gegeben…
Wer zusätzlich noch Inspiration oder sportlichen Ehrgeiz sucht, wird vielleicht auch bei den Bildern bzw. Ergebnissen des Vorjahres fündig
Gewinnspiel
Damit ihr die gleichen tollen Erfahrungen wie ich beim Velo/Run sammeln könnt, werden unter den Lesern des 169k-Radblogs acht Startplätze für das Velo/Run Radrennen am 21.05.2017 verlost. Gebt im Formular unten eure Daten ein und sichert euch die Chance auf einen der Startplätze!
Der Einsendeschluss ist am 14. Februar 2017, die Gewinner werden am 15. Februar auf der Facebook-Seite des Blogs bekanntgegeben.
Die zur Verlosung gelangenden Startplätze wurden freundlicherweise vom Veranstalter des Velo/Run 2017 zur Verfügung gestellt.