VICC Race Days // ghisallo Cup

Die jahrelang bekannte und gut etablierte Rennserie im Cyclodrom auf der Wiener Donauinsel läuft dieses Jahr unter der tollen Organisation des Vienna International Cycling Club sowie mit dem Radladen "ghisallo" als Hauptsponsor. Bisher haben vier Rennen stattgefunden, Michael Kröll und die guten Frauen und Mannen des VICC sorgen für einen reibungslosen Ablauf und gute Stimmung, der ÖRV - der österreichische Radsportverband - hält die offizielle Hand darüber und übernimmt die Rennleitung.

Das Starterfeld wächst nach und nach, das Cyclodrom bietet mit dem 1 Kilometer langen Rundkurs natürlich auch die idealen Rahmenbedingungen für intensive und spannende Rennen.

Wer bis jetzt noch nichts über die Rennen gehört hat oder sich das Ganze noch anschauen möchte, am 22. und 27. August finden die letzten beiden Rennen dieser Saison statt. Natürlich ist auch jede und jeder eingeladen, sich die beiden Startnummern auf den Rücken zu pinnen und sich mitten ins Geschehen zu begeben! ;)

19. Wachauer Radtage - Rennbericht

Suboptimaler Start - 15 Minuten vor dem Startschuss ist der Startblock voll, hinten anstellen die einzige Option, gewertet wird die Bruttozeit! Blöd, wenn ich auf Platzierung oder Zeit fahren würde ;) Aber in meinem Leistungsbereich ist es mir im Grunde egal, ob ich 165. oder 227. oder 112. werde. Für mich zählt das sportliche Erlebnis, die Stimmung und natürlich, mich zu fordern. Mein Gegner bin ich selbst - naja ein paar andere finden sich meistens auf der Strecke schon noch... :)

Vor mir liegen 99 Kilometer und rund 1.000 Höhenmeter. Die Strecke sind wir eine Woche davor schon einmal abgefahren - praktisch, denn die Anstiege sind nicht ganz eindeutig und oft weiß man nicht so genau, was auf einen zukommt. (Die Streckenfotos sind übrigens bei diesem "Recon-Ride" entstanden).

Vom Start in Mautern staut sich das Feld über die erste Donauquerung. Wenn man das Feld der Radler 300 Meter vor sich schon über die Brücke rollen sieht während man selbst noch nicht einmal losgefahren ist, dann wird man schon etwas nervös und überlegt sich, das nächste Mal doch etwas früher Aufstellung zu nehmen. Auf der Schnellstraße nach Krems sortieren sich die ersten Dinge gleich einmal, mit ein paar flotten Kollegen holt man hier einiges wieder auf. Das Gleiche gilt für die Bundesstraße von Krems Richtung Senftenberg - nicht dass hier schon die allergrößten Herausforderungen warten würden, aber hier zieht sich das Fahrerfeld schon in die Länge, Gruppen mit ähnlichem Tempo finden sich.

Gruppenbildung ist aber insofern obsolet, da ab Senftenberg die ersten Anstiege beginnen, in denen ohnehin jeder mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist. Die Teilung der Strecken nach Senftenberg (156k-Runde geradeaus, 99k nach links) ist übrigens rechtzeitig und sehr gut gekennzeichnet und sollte keine Rätsel aufgeben (auch wenn das offenbar bei einigen trotzdem der Fall war, wie ich gehört habe...). Von Senftenberg bis hinauf nach Nöhagen kämpft man sich durch den Wald hinauf Richtung Waldviertel, hinauf in eine tolle und wunderschöne Landschaft. Genau diese Landschaft hat es aber auch in sich, die Anstiege sind teilweise giftiger als sie aussehen, hinter der Kuppe geht es kurz bergab und dann meistens gleich wieder bergan und auch der Wind (meistens aus Westen) spielt einem hier nicht wirklich in die Karten.

Das Wetter ist aber im Grunde ideal für ein Radrennen, nicht zu warm, bedeckt - kein Vergleich zu unserer Streckenbesichtigung, bei der wir mit 35 Grad zu kämpfen hatten. Das wirkt sich bei mir auch positiv auf meine Verpflegungsstrategie aus. Bei der ersten Labe kurz nach einem Wasser greifen - gut ist. 

Von Nöhagen geht es Richtung Jauerling - auch wenn wir diesen auslassen, dieser ist den Teilnehmern des Champions Marathon über 156 Kilometer vorbehalten. Die flotte Abfahrt Richtung Mühldorf wird relativ entspannt abgehandelt, die engen und gefährlichen Kurven in Mühldorf ebenso - die Strecke ist hier gut abgesichert und zahlreiche Ordner sorgen dafür, dass man die Gefahrenstellen eigentlich nicht übersehen kann.

Einmal noch wellig dahin und der letzte Hügel bei Zeining kurz vor der zweiten Labe, ab diesem Punkt geht es im Grunde nur noch eben bzw. bergab Richtung Donau und dann zurück nach Mautern. Nach der zweiten Labe - ich habe mir wieder eine der rausgestreckten Wasserflaschen gekrallt - bin ich plötzlich alleine, alle Gruppen sind weg, keine Ahnung wohin. Die Fahrer hinter mir sind keine Option, die haben beim Überholen gerade nicht den fittesten Eindruck gemacht, nach vorne nur ein Einzelkämpfer und nochmal 300 Meter davor die nächste größere Gruppe. Alleine fahren macht an dieser Stelle jetzt aber weder Sinn noch Spaß, also runter mit dem Oberkörper und Vollgas. :) Drei Kilometer dauert es, bis ich meinen Vordermann eingeholt habe, einen weiteren Kilometer später fahren wir alle wieder in einer Gruppe. 

An dieser Stelle beginnt allerdings das altbekannte Geplänkel, keiner will vorne fahren. Ellbogenwackeln, Herum-Gedeute, Schwenk nach links, Schwenk nach rechts... Kurze Aufmunterungsrufe - zuerst nett, später dann ungeduldigere Aufforderungen, doch auch endlich mal vorne zu fahren. Fünf Kilometer am nördlichen Donauufer bevor es über die Brücke auf die Südseite nach Melk zurück geht. Ein paar Leute finden sich dann doch, mit denen man sich in der Führungsarbeit abwechselt. Leute werden eingeholt, während die Gruppe mit einem satten Tempo durch das Weltkulturerbe Wachau rollt. Vorbei an Marillenverkaufsständen und Heurigen, durch enge, pittoreske Ortschaften, vorbei an Schlössern und immer entlang der Donau. Die Zeit vergeht schnell, die Kilometer bis zum Ziel schmelzen nur so dahin. 

Von hinten ist eine weitere Gruppe herangefahren, offenbar sind wir jetzt genug Fahrer, dass wir Mottorradbegleitung haben. Praktisch und sicher, haben wir doch so etwas mehr Spielraum bei den Ortsdurchfahrten und bei Gegenverkehr. (Grundsätzliches Lob hier an den Veranstalter - obwohl hier Straßen nicht gesperrt sind, gab es keinerlei brenzlige Situationen, die Absicherung der Kreuzungen usw. hat hervorragend funktioniert, der Streckenverlauf war immer eindeutig!). 

Zehn Kilometer vor dem Ziel steigt das Tempo noch einmal an, es macht sich so etwas wie eine Sprintvorbereitung bemerkbar, das lässt das Adrenalin noch einmal ansteigen. Dass wir hier vermutlich um die Plätze 200-220 "kämpfen", blenden alle geflissentlich aus. Der Zielbogen erscheint am Horizont, ich warte darauf, dass irgendjemand lossprintet aber es passiert irgendwie nichts... Manche nehmen raus, einige werden schneller, ein paar gehen dann doch noch kurz aus dem Sattel. Aber im Sinne der Sicherheit und weil es ja außerdem um Nichts geht, ist es wohl eh gescheiter, sich hier nicht komplett zu verausgaben. Ein relativ heftiger Sturz bei der Zieleinfahrt ein paar Minuten nach meiner Ankunft bestätigt das leider entsprechend...

Isotonisches Getränk im Zielbereich und ein Dank an die Organisation und alle Freunde, Bekannten und Mitstreiter! Es war sehr schön, wir sehen uns nächstes Jahr wieder!

Ach ja: Rang 166 ist es geworden, bei 744 Startern auf der 99 km-Strecke. Liest sich jetzt nicht so berauschend wie es sich angefühlt hat, aber das ist ja gleichzeitig das Schöne an der ganzen Sache! Nichts geht über das Gefühl einer großen Gruppe, die gut und flott dahinrollt, die latente Nervosität an neuralgischen Punkten der Strecke, das Adrenalin, wenn man richtig gefordert ist! Die 246 Watt Durchschnittsleistung werden in der Badewanne wieder abgewaschen, die Freude am Radsport und das Erlebnis in der Gruppe bleiben!

Wachauer Radtage: https://wachauer-radtage.at/de/

Strava-File: https://www.strava.com/activities/1085992175/overview

Look Gran Fondo Marmotte Hochkönig

Ein Erlebnisbericht; "Chronologie des Grauens" wäre dann doch etwas zu dick aufgetragen...

Rund um den Jahreswechsel bin ich vor dem Computer gesessen, habe über das abgelaufene Jahr sinniert und neue Pläne geschmiedet. Dabei bin ich über das Look Marmotte Hochkönig gestolpert, mit der Premierenaustragung im Jahr 2017 - die anderen Rennen der Marmotte-Serie in den französischen Alpen und den Pyrenäen haben mittlerweile Kultstatus und werden von teilnehmenden Massen geradezu überrannt.

Vorspulen zum 16. Juni. Ich trete aus dem Hotel Alpenrose im Zentrum von Mühlbach am Hochkönig, die Wolken sind für einen kurzen Moment nicht mehr tiefschwarz, der Asphalt ist vom letzten Regenguss gerade wieder aufgetrocknet. Am Plan steht eine kurze - wie der Profi sagt - "Reconnaissance" oder wie der Profi unter den Profis sagt "Recon", also ein kurzes Kennenlernen der Strecke, bevor es richtig zur Sache geht. Ich rolle also gemütlich auf der Hauptstraße, vorbei am Startbereich des Gran Fondo und direkt in den Anstieg zum Dientner Sattel. Schnell wird mir klar, was da morgen auf die Rennteilnehmer zukommt... Rund 2.500 Meter nach dem Start meines kurzen Rendevouz mit der Strecke stehen 12% Steigung auf meinem Wahoo. Ernsthaft?? Ich sehe ein paar Tropfen auf meinem Display, stelle fest, dass rund um mich herum die Wolken wieder auf Weltuntergang umgeschaltet haben und drehe erleichtert mitten im Anstieg wieder um. Kurz die Bremsen loslassen und mit 80 km/h den Berg runter, zurück nach Mühlbach - das reicht fürs Erste.

Nochmal einen Schritt zurück... im Frühjahr war für mich bald klar, dass ich beim Look Marmotte Hochkönig mitfahre. Anfang Mai dann noch das zusätzliche Ziel 2017 - Ötztaler! Während ich jedoch seit der Ötzi-Anmeldung ein Damokles-Schwert des Trainings und der Vorbereitung über mir schweben spüre, war das beim Marmotte Hochkönig irgendwie nicht der Fall - warum weiß ich nicht so genau. Ich habe über das Rennen gebloggt, hab mit vielen Leuten darüber gesprochen, hab das Gewinnspiel für die Startplätze gemacht - mich also vielfältig damit beschäftigt. Offenbar habe ich dabei allerdings aus den Augen verloren, dass ich auch selbst am Start stehen werde und 170km und 3.400 Höhenmeter abspulen werde. Nicht so viele wie beim Ötztaler aber auch nicht gerade wenig... Aber reicht ja, wenn man das 12 Stunden vor dem Start des Rennens realisiert... ;)

17. Juni 2017, 7:30 Start! Rund 400 Teilnehmer haben sich zur ersten Austragung des Look Gran Fondo Marmotte Hochkönig eingefunden. Man spricht in erster Linie holländisch - offenbar war die Anziehungskraft der Marke "Marmotte" für die "Stammklientel" sehr anziehend. Leider sind nicht allzu viele Österreicher am Start - ich führe das auf den üppig bestückten Rennkalender in (Ost-)Österreich zurück und vielleicht auch auf die Tatsache, dass man sich ja gerne mal anschaut, "wie das denn beim ersten Mal so läuft" und erst einsteigt, wenn eine Veranstaltung etwas etablierter ist.

Was nach dem Startschuss folgt, ist der leiseste und langsamste Start eines Rennens, den ich je erlebt habe - 550 Höhenmetern auf den ersten sechs Kilometern. Die Kolonne wälzt sich hinauf auf den Dientner Sattel, der mit seinen 1.370 Metern Höhe nominell eigentlich kein Schwergewicht darstellt. Einige bleiben stehen, einer fällt um, weil er beim Losfahren nicht in die Pedale kommt, Pulsuhren piepsen! Knappe 30 Minuten dauert diese erste Probe, knapp 300 Watt stehen am Tacho - neuer FTP-Wert, danke!

Schnelle Abfahrt hinunter nach Dienten, bevor es gleich in den nächsten Anstieg geht, den Filzensattel. Diesmal nur 200 Höhenmeter auf zwei Kilometern, allerdings muss jetzt eine Gruppe her, denn danach geht es für knapp 100 Kilometer flacher dahin - alleine kämpft man dort auf verlorenem Posten. Mit Ach und Krach hole ich am Ende des zweiten Anstiegs drei Niederländer ein, die in der Folge recht motiviert erscheinen, die größere Gruppe vor uns einholen zu wollen. Wir einigen uns relativ schnell auf eine konstruktive Zusammenarbeit, was folgt, ist der erste wirklich funktionierende belgische Kreisel meiner Radsportkarriere (mit drei Niederländern wohlgemerkt).

Durch Saalfelden und Lofer geht es nach Tirol, das Tempo ist hoch, seit wir die Gruppe vor uns eingeholt haben. Auf den Bundesstraßen ist genug Platz, einziger Wermutstropfen ist der doch recht dichte Verkehr. Die Bundesstraßen im Salzburger Land als auch in Tirol sind nun mal die verkehrlichen Hauptachsen. Diese für mehrere Stunden abzusperren wäre vermutlich im Rahmen einer derartigen Veranstaltung nicht möglich bzw. würde das Rennen sonst nicht stattfinden.

Die 200 Höhenmeter des Griesen"passes" werden weggedrückt, jetzt den Anschluss zur Gruppe zu verlieren wäre fatal! Das Gleiche hab ich mir ja auch schon gedacht, als wir samt und sonders an der ersten Labe vorbeigerauscht sind. (Ob das intelligent war, dazu kommen wir noch...). An Hochfilzen vorbei, zurück nach Saalfelden, noch immer bei hohem Durchschnittstempo - ich hänge eher schon hinten an der Gruppe dran, wie das die Typen da vorne im Wind machen, ist mir schleierhaft.

Bei der zweiten Labe (bei KM 107) schwenkt zu meiner großen Freude und Beruhigung die gesamte Gruppe zur Seite. Die Laben sind so organisiert, dass man absteigt, sich verpflegt, nachfüllt und dann weiterfährt - im Gegensatz zu Verpflegungsständen, wo Getränke in die Straße hinausgehalten werden. Für mich ist die Verpflegung hier essentiell, sowohl Flaschen als auch die mitgebrachten Riegel und Gels waren längst verbraucht.

Mit einer etwas kleiner gewordenen Gruppe rollen wir weiter durch Zell am See und auf der Bundesstraße Richtung Taxenbach. Plötzlich geht es allerdings recht unvermittelt rechts von der Bundesstraße ab, ich sehe gerade noch aus dem Augenwinkel ein Schild des Veranstalters mit den Daten des Anstiegs, erkenne aber nicht, wie lange und wie steil die Geschichte werden wird. Embach heißt das gute Stück, 8% auf knapp drei Kilometern, genug für mich, um den Anschluss zu meiner Gruppe zu verlieren. Hier spüre ich jetzt auch recht deutlich, dass meine Speicher und Beine leer sind. Dazu kommt die Sonne, die jetzt recht unmittelbar herunterknallt, im Vergleich zu den 8 Grad am Start fühlen sich diese 25 Grad jetzt an wie in der Sauna.

KM 140 - Ein Blick auf die Höhenmeter offenbart das Ausmaß des Dramas. 30 Kilometer noch bis ins Ziel und es fehlen noch 1.800 Höhenmeter auf die angegebenen 3.400. Ich kämpfe mich den Dientenbach entlang hinauf nach Dienten zur dritten und letzten Labe. Langsam aber mit gleichmäßigem Tritt, Hirn möglichst abschalten. Bei der Labe nehme ich "Einmal Alles", die 10 Minuten Pause sind gut investiert.

Was danach folgt ist der Dientner Sattel - noch einmal! Diesmal von der anderen Seite und nicht so schlimm wie bei der Hinfahrt. Danke dem Sportograf-Kollegen auf der Kuppe des Sattels für die Möglichkeit, mir kurz Rotz, Schweiß und Tränen aus dem Gesicht zu wischen, bevor er abdrückt. Es folgt eine extrem schnelle Abfahrt hinunter nach Mühlbach, an meinem Hotel an der Hauptstraße vorbei (ich hab mehr als einmal überlegt, dort einfach stehenzubleiben und mich ins Hotelbett zu legen...) und noch ein Stück weiter zur Abzweigung zum Arthurhaus.

Ein Markenzeichen der Marmotte-Rennen und ein tatsächliches Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Veranstaltungen ist die Bergankunft. Spannend, so etwas beim Giro oder der Tour anzusehen, aber selber beim einem Rennen? Es geht also rauf zum Arthurhaus, 7,6 Kilometer, 654 Höhenmeter, 8% durschnittliche Steigung laut Strava. Was folgt, ist eine der längsten Stunden meines Lebens. Meine Gefühlsregungen, Gedanken, Flüche, Tränen und meinen Ärger möchte ich nicht im Detail schildern... Der letzte Kilometer mit einer Steigung von 12% war eine der härtesten Angelegenheiten ever. Und genau dort Kindergruppen zum Anfeuern hinzustellen, ist natürlich auch fies, da MUSS man ja weiterkämpfen. Der Zehnjährige, der mir die Faust hingehalten hat, mit dem Befehl "Ghettofaust!", hat mich aber zumindest über 100 Meter hinweggetragen.

Über die Ziellinie vor dem Arthurhaus auf knapp 1.500 Metern Höhe. Zufrieden, aber sehr sehr erschöpft. Für die letzten 30 Kilometer als Einzelkämpfer habe ich knapp zwei Stunden gebraucht, hinauf zum Arturhaus genau eine. Die Tanks leer, zu wenig und zu spät gegessen, aber glücklich, mich durchgewurschtelt zu haben!

Oben im Zielbereich treffe ich nach und nach auf meine lieben Mitstreiter Sebastién, Markus, Elisabeth, Nora und Siggi. Alle haben tolle Leistungen erbracht: Elisabeth gewinnt ihre Altersklasse und wird Gesamtzweite, Markus und Sebastién werden Dritter bzw. Vierter in ihren Altersklassen (Gesamt 14. bzw. 20.) - Wahnsinns-Ergebnisse! Und sie sind damit auch für die UCI Gran Fondo Weltmeisterschaft im August in Albi (Frankreich) qualifiziert!

Zum Abschluss noch ein paar Eckdaten:
173 km // 3.140 Höhemeter (laut Wahoo)
Normalized Power 234 Watt, Training Stress Score 476,6 :)
Temparatur von 8 Grad in der Früh bis zu 30 Grad zu Mittag
Zeit im Sattel 6:51 h

Strava: GF Marmotte Hochkönig

Velo/Run 2017 - Florians Rennbericht (Gastbeitrag)

169k.net

Leider konnte ich ja beim Rennen vor meiner Haustüre diesmal nicht dabei sein. Meine Verkühlung hat es nicht erlaubt, mitzufahren, sehr wohl aber Fotos zu machen. Neben den tollen offiziellen Fotos auf der Homepage des Veranstalters könnt ihr hier auch meinen Beitrag durchschauen.

geradeaus.at

Sowohl aktiv als Rennteilnehmer als auch "passiv" mit der Kamera waren auch Tini & Andy von geradeaus.at beim Velo/Run dabei, hier könnt ihr einen spannenden Bericht dazu lesen. Im Vorfeld des Rennens waren wir ja schon zusammen auf der Strecke unterwegs, das großartige Video von damals findet ihr auch auf der Seite von geradeaus.at!

Rennbericht von Florian

Bei einer anderen Gelegenheit war ich auch mit Florian auf dem Kurs des Velo/Run unterwegs, als Vorbereitung auf sein erstes Radrennen. Die dabei entstandenen Eindrücke haben ihm hoffentlich geholfen, das Rennen noch etwas besser zu meistern! Siene Leistung kann sich absolut sehen lassen, außerdem war er so lieb, einen Erfahrungsbericht über den Velo/Run zu verfassen, den ich euch hier als Gastbeitrag natürlich nicht vorenthalten will:

Am Sonntag war es soweit, mein erstes Radrennen. 318 Anmeldungen standen am Vortag auf der Starterliste, am Ende wurden 295 gewertet. Die Wetterprognose eher ernüchternd. Es regnete die ganze Nacht durch, jedoch wurde zumindest kein Regen nach dem Start um 9 Uhr vorhergesagt.

Neben der kurzfristigen Vorbereitung am Rad, Kleidungsauswahl und Verpflegung am Vortag, stand bei der langfristigen Vorbereitung das zweimalige Befahren der Strecke auf dem Programm.

Der Renntag

Unter Regen erfolgte die Anreise nach Baden und es stellte sich mir wiederholt die Frage: „Warum tue ich mir das eigentlich an?“. Als erklärter Schönwetterfahrer graute mir die Vorstellung, mein schönes Rad zu verschmutzen. Ich ließ mich davon jedoch nicht abhalten und zog meine Vorbereitung durch. Schuhe an, Helm auf, Wind-/Regenjacke an. Darunter das Vereins-Trikot mit einem Merino Baseshirt, da die Temperaturen wohl nicht über 13 Grad klettern sollten. Gegen 8:30 nochmals Nieselregen. Kurzes Einrollen folgt, das Wasser der Straße spritzt in alle Richtungen. Um 8:40 stehe ich am Start, langsam füllt sich der Startbereich. Der Regen hört auf, die Regenjacke wird durch eine Windweste ersetzt. Die Anspannung steigt, der Puls klettert demnach leicht in die Höhe. Die Frage nach dem „Warum“ wird mich noch mehrmals begleiten in den nächsten 2 ½ Stunden.

Foto: Velo/Run / Rainer Mirau

Dann endlich der Startschuss pünktlich um 9 Uhr. Ich positioniere mich rechts außen und habe so das Gefühl, dass ich zumindest auf das Bankett ausweichen könnte. Der Tross von 300 Radlern setzt sich von Baden über die B210 nach Mayerling in Gang. Zu Beginn noch neutralisiert wird nach wenigen Kilometern das Tempo  erhöht. Der Blick auf die Vordermänner gerichtet, das Wasser kommt von allen Seiten und schon längst ist mir klar, dass eine intensive Radwäsche nachmittags am Programm steht.

Nach rund 5km der erste Body Check – es geht eng her. Ich suche Lücken und versuche mich abzuschirmen, das Tempo geht schnell über 40km/h. Durch Mayerling weiter nach Alland, das Feld noch dicht zusammen, geht es danach nach Klausen-Leopoldsdorf. Nun mit durchschnittlich 4-6% Steigung nach Forsthof. Langsam wird das dichte Feld ausgedünnt, ich versuche mich vorne an der Spitze zu halten. Oben am „ersten“ Anstieg angekommen, bleibt diesmal keine Zeit für den schönen Ausblick auf den Wienerwald, macht nichts, die Sicht heute ohnedies nur grau in grau. Ich bin in den Top 30 dabei, jedoch geht es nun bergab mit Geschwindigkeiten über 70km/h nach Laaben. Der Carbonlaufradsatz zwar schön leicht, das Bremsen im Nassen jedoch suboptimal. Bei den Bedingungen gehe ich keine Risiken ein und nehme Tempo raus. Ich werde überholt und lasse mich in meinem Tempo nicht beirren.

In Laaben angekommen, bleibt wenig Zeit zum Erholen, der nächste Anstieg Richtung Klammhöhe wartet auf die Oberschenkel. Ich sehe, dass vor mir bereits eine Gruppenbildung beginnt. Ein kurzer Versuch meinerseits aufzuschließen scheitert, die rund 100m Abstand hole ich bergauf mit Wind alleine nicht auf, außerdem warten doch noch 45km auf mich und 2 Anstiege. Kräfte sparen. Ich fahre mein Tempo zum höchsten Punkt der Strecke (650m), vereinzelt kann ich ein paar Plätze gut machen, werde aber auch überholt. Oben angekommen sind wir zu Dritt, aber auch bei dieser Abfahrt gehe ich nicht ans Limit und lasse die 2 anderen ziehen. Die nächsten gut 10 Kilometer bin ich fortan alleine unterwegs. Verpflegung bis jetzt erst 0,3L Isogetränk und 1 Riegel. Gefühlt haben meine Socken und Schuhe mehr Flüssigkeit aufgenommen. Vor dem nächsten Anstieg dann sicherheitshalber noch ein Energy Gel.

Zwischen Neuwald und St. Corona kommt eine kleine Gruppe auf mich zu und wir beschließen gemeinsam weiterzufahren. Wir wechseln uns im Wind ab und fahren ein flottes Tempo zu den nächsten Anstiegen. Bergauf merke ich, Energie ist noch in den Beinen. Die Zeit vergeht flott, die Gruppe und Geschwindigkeit passt. Dann endlich in Neuhaus links abbiegen zum letzten Anstieg – auf nach Schwarzensee. Knackige 12% warten in einem Waldabschnitt, bevor es dann wieder durchs Helenental gut 15km zurück an den Ausgangspunkt in Baden geht.

Der Anstieg gelingt ganz gut, die Strapazen sind mir bei der Nahaufnahme doch etwas ins Gesicht geschrieben – ein Lächeln wird mir dennoch entlockt. Langsam findet auch die Sonne an den Wolken vorbei, kalt und feucht bleibt es dennoch. Oben am Anstieg tut es gut ein paar bekannte Gesichter zu sehen. Kurzer Blick nach hinten, zusammenwarten und formiert als 4er Gruppe Richtung Ziel. Mit Tempo 40km/h+ im belgischen Kreisel werden die letzten 15 Kilometer gemeistert. Dann die Abbiegung zum Start/Zielbereich. Den Schlusssprint lasse ich mir natürlich nicht nehmen, Puls noch einmal auf 180 und auf 50km/h beschleunigen. 100 Meter vor dem Ziel noch ein Schlagloch und ein Knall, unbeirrt fahre ich durch das Ziel. Später stellte sich heraus, dass sich meine Satteltasche eigenständig gemacht hat – optimale Gewichtsoptimierung für den Sprint.

Foto: Florian Klemm

Nach dem Durchatmen im Ziel und dem überstreifen der Finisher Medaille, hörte ich dann auch schon vom Sprecher, dass eine kleine schwarze Tasche gefunden wurde. Das fehlende Equipment aufgesammelt, ein Erdinger Alkoholfrei geschnappt und dann endlich den ersten Dreck abwaschen.

Irgendwann folgte noch der erste Blick auf das Smartphone und die Ergebnisse wurden gesucht: 49. Gesamtrang, 12. Platz in meiner Altersklasse. Erwartungshaltung mehr als erfüllt. Finisher Zeit 2h 32min und 45sek, 12 Minuten langsamer als die Sieger.

Resümee

Schlussendlich hat es doch Spaß gemacht, den Stress  zu Beginn und das unfreundliche Wetter ausgeblendet. Das Wichtigste für mich, Rennatmosphäre kennenlernen und unfallfrei ins Ziel kommen. Die Vorfreude auf die nächsten Radkilometer und Projekte ungebrochen, das nächste Rennen wohl nicht vor Ende Juni. Das Training aber doch ganz klar auf Langdistanzen ausgerichtet.

Foto: Florian Klemm

Start: 09:00 (neutralisierter Start)
Länge: 85,3km
Höhenmeter: 1.100
Zeit: 2h32min45sek
Gesamtrang: 49 von 295
Klassenrang: 12 von 71
MW-Rang: 47 von 272

Velo/Run 2017 - Fotos

Die zweite Ausgabe des Velo/Run ist geschlagen! Ich war leider verkühlungsbedingt nicht am Start, dafür war umso mehr Zeit da, um Fotos zu machen ;)

Ausfahrt mit Isadore-Gründer Peter Velits und Nora Sports

Auf Einladung von Nora Sports war Isadore-Mitbegründer und Ideengeber Peter Velits - nebenbei ja auch noch ehemaliger Profi-Rennfahrer und Tour de France-Finisher - in Wien zu Gast. Bei einer gemütlichen Runde durch den angrenzenden Wienerwald gab es zahlreiche Gelegenheiten, mit Peter Velits zu plaudern, sich Tipps zu holen oder auch das eine oder andere Foto zu schießen.

Österr. Meisterschaften - Bahn (27.-29.04.2017)

Über drei Tage hinweg haben sich im Wiener Dusika-Stadion zahlreiche Sportlerinnen und Sportler in die Zentrifuge geworfen, um die Österreichischen Meisterschaften über die kurzen Distanzen auszufahren.

Besonders erfreulich ist die hohe Beteiligung des Rad-Nachwuchses, schade jedoch, dass nicht mehr Amateure/Erwachsene bei den Bewerben dabei waren. Nach der tollen Beteiligung beim großartigen Wiener Bahnorama den Winter hindurch, hätte ich mir hier etwas mehr erwartet...

Und extrem schade ist, dass die Meisterschaften vor fast leeren Rängen stattgefunden haben. Familienmitglieder der Sportler schreien bekanntlich am lautesten, das gleiche gilt für die Trainer, aber etwas mehr Publikum wäre den Fahrerinnen und Fahrern auf jeden Fall zu vergönnen!

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Mini-Drome by citybiker.at

Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen des ARGUS Bike Festivals am Rathausplatz in Wien!

Eines der Highlight dabei ist jedenfalls das "Mini-Drome" by citybiker.at - ein 25m langer Kreisel, in dem alleine Jagd auf die beste Zeit oder aber im Head-to-Head aufeinander Jagd gemacht wird. Spektakuläre Rennen und Spannung sind da garantiert.... :)