Welcher Smart-Trainer passt zu mir?

Die kalte Jahreszeit lässt sich mannigfaltig nutzen und am besten ist ohnehin, wenn man die "Off-Season" für unterschiedliche Aktivitäten nützt: Laufen oder Langlaufen als Ausdaueralternativen; Skitouren gehen, wenn man in den Bergen wohnt; Cyclocross-Rennen wenn man auch im Winter eine richtig harte Challenge sucht; Mountainbiken, wenn man seine Fahrtechnik-Skills etwas aufpolieren möchte; oder aber natürlich das klassische Rollentraining. Wobei so klassisch ist das nicht mehr, seit sowohl hardware- als auch softwareseitig enorm aufgerüstet wurde! Seitdem gibt es kein stundenlanges Pedalieren mehr vor einer weißen Wand - außer natürlich man möchte genau das, wie Jonas Deichmann... ;)

Cyclocross…

…oder Zwift?

Um in den Genuss von Plattformen wie Zwift und Co. kommen zu können, ist ein sogenannter "smarter" Rollentrainer notwendig. Dieser unterscheidet sich von einem "dummen" (also nicht "smarten") dadurch, dass er mit Computer, Tablet oder Telefon kommunizieren kann und sich auf diesem Wege auch steuern lässt. Mit dem Ergebnis, dass eine Steigung auf dem Radcomputer oder auf Zwift auch als solche spürbar wird, weil die Software den Widerstand des Rollentrainers erhöht. Gleiches gilt für Trainingsblöcke oder Intervalle, bei denen man "nur" noch treten muss - den richtigen Widerstand besorgen der Rollentrainer und das dazugehörige Trainingsprogramm. Auf diesem Wege lassen sich auch Einheiten auf der Rolle unterhaltsam und kurzweilig gestalten und der Schrecken des monotonen Wintertrainings verfliegt im Nu!

Bei der Anschaffung einer smarten Trainingsrolle sollte man vorab kurz seine Anforderungen definieren, denn die Modelle unterscheiden sich sowohl in Funktion als auch Preis mitunter deutlich. Es gibt natürlich mehrere Hersteller am Markt, von Wahoo hatte ich allerdings schon drei unterschiedliche Systeme und Modelle in Verwendung, deshalb werde ich diese als Bespiel heranziehen, um auf Unterschiede, Nutzen und Eignung einzugehen.

Arten von Rollentrainern

"Wheel-On Trainer" (Wahoo Kickr Snap)

So oder so ähnlich kennt man einen Rollentrainer bzw. so haben sie vor einigen Jahren auch schon ausgeschaut - ein stabiles Metallgestänge mit einem Widerstand dazwischen. Man nimmt sein eigenes Rad so wie es vor einem steht und spannt es in den Trainer ein. Man muss dazu lediglich den mitgelieferten Schnellspanner verwenden oder die geeignete Steckachse verwenden. Steckachsen sind da so ein Thema, so wie es teilweise auch noch vereinzelt zu Problemen mit Scheibenbremsen kommen kann, wenn schlicht und ergreifend nicht genug Platz ist, um die Scheiben noch unterzukriegen. Bezüglich der Scheibenbremsen sollte man vorab die Produktbeschreibung und die Kompatibilität checken. Bei Steckachsen ist es so, dass man dafür oft extra Adaptersets dazubestellen muss. Technisch ist das absolut problemlos aber es entstehen halt noch einmal zusätzliche Kosten - am Beispiel des Wahoo sind das immerhin 50 Euro und damit 10% des Preises des Trainers an sich. Hat man die Adapter aber einmal in Verwendung, ist das Rad sicher und stabil mit dem Rollentrainer verbunden. Einen Hebel noch umgeklappt und schon treibt das Hinterrad den Rollentrainer an und der Spaß kann beginnen. Der Widerstand verändert sich entweder - ohne Steuerung von außen - progressiv, oder aber man überlässt die Steuerung einem Wahoo Elmnt Radcomputer oder einer Trainingssoftware a la Zwift oder Trainerroad - Stichwort “smart”.

Vorteile einer derartigen Bauform sind der vergleichsweise günstige Einstiegspreis sowie die Flexibilität, so gut wie jedes Rad einspannen zu können. Wenn man zum Beispiel auf unterschiedlichen Rädern trainieren möchte - sagen wir Rennrad und Zeitfahrrad, so wie ich das im Frühjahr gemacht habe - dann geht dieser Wechsel schnell von der Hand und es sind keine Umbauarbeiten oder dergleichen notwendig. Ebenfalls ein Faktor sind unterschiedliche Antriebssysteme: bei SRAM-12fach auf meinem Zeitfahrer und Shimano 11fach auf meinem Rennrad wäre ein Wechsel immer mit einem gewissen Aufwand verbunden gewesen - mit dem Kickr Snap bzw. einem anderen Wheel-On-Trainer, kein Problem.

optionale Steckachse für den Wahoo Kickr Snap

Aufgrund der indirekten Kraftübertragung über den Hinterreifen hat man geringe Einbußen bei der Unmittelbarkeit des Fahrens - ein paar Watt werden so im System verloren gehen und auch Tempowechsel oder die von der Software gesteuerten Widerstandswechsel werden nicht so direkt und unmittelbar spürbar.

Während viele Reifenhersteller dezidierte Indoor-Reifen anbieten, kann ich dabei keine besonderen Vor- oder Nachteile feststellen. Wichtig ist da eher, dass das Rad mit all seinen Bestandteilen sauber ist, denn der Dreck vom Rad wird sich sukzessive in der Wohnung verteilen, wenn sich das Hinterrad dreht. Kann sein, dass es hier einzelne Reifen-Modelle gibt, bei denen man eventuell Abrieb merkt oder dieser sich in der Wohnung verteilt. Bei meinen Reifen (Vittoria, Pirelli und Continental) konnte ich das allerdings nicht bemerken.

Durch die unterschiedlichen (und zahlreicheren) bewegten Teile ist auch die Geräuschentwicklung bei dieser Bauform von Trainern etwas größer. Das sollte man auf jeden Fall bedenken, wenn man kein Haus sein eigen nennt oder empfindliche Nachbarn hat. Und bei jeder Art von Trainer sollte man nicht nur bedenken, dass der Trainer selbst Geräusche entwickelt sondern auch die Bewegungen und Vibrationen wiederum Körperschall erzeugen, der sich über Wände, Böden und Decken in alle Richtungen verteilt. So kann es passieren, dass es für einen selbst im Raum gar nicht so laut ist, bei den Nachbarn allerdings ein lästiges und lautes Dröhnen entsteht.

Direct Drive-Trainer (Wahoo Kickr)

Am anderen Ende der Produktpalette steht der Wahoo Kickr, der mit diesem Jahr in einen neuen Produktzyklus eingetreten ist. Er ist der klassische Vertreter der Trainer mit "Direct Drive". Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass das eigene Rad ohne hinteres Laufrad direkt in den Trainer eingespannt wird. Die Kraftübertragung erfolgt damit von der Kette des Rads direkt auf den Widerstand des Rollentrainers, mit dem Ergebnis, dass Tempo- und Wattwechsel schnell und direkt spürbar sind und das allgemeine Fahrgefühl besser wird. Außerdem reduzieren sich dadurch etwaige Reibungsverluste im System - so kommt die ganze Kraft aus den Muskeln auch tatsächlich bei der Walze an - der größte Vorteil von Direct Drive!

Vorteile bestehen demnach in der Kraftübertragung, der Direktheit, dem schnellen Ansprechverhalten bei Tempowechseln und dem generell höheren Leistungsvermögen der Rolle. Es sind weniger Teile in Bewegung (das komplette hintere Laufrad fällt weg), damit reduziert sich auch der Verschleiß an Teilen des eigenen Fahrrads. Auch durch die hochwertige Ausgestaltung des Widerstands läuft der Direct Drive-Trainer in der Regel bedeutend leiser als ein Modell, bei dem man das gesamte Rad einspannt. Wahoo hat hier mit dem Kickr über die letzten Jahre erstaunliches geleistet und so kommt die aktuelle Iteration des Wahoo Kickr mit einem derart leisen Betriebsgeräusch daher, dass man teilweise schon glauben könnte, es bewegt sich dort unten gar nichts... Je nach Intensität und Leistung ist das Laufgeräusch der Kette am eigenen Rad lauter als das Betriebsgeräusch des Trainers.

Dem aktuellen Kickr-Modell wurden als Sahnehäubchen noch bewegliche Füße gegönnt, die eine größere seitliche Bewegung des Rads erlauben und so ein noch realistischeres Fahrgefühl ermöglichen. Nicht ganz das, was man mit einer "Roller Plate" oder "Swing Plate" erreichen würde, wo sich ja tatsächlich das ganze System neigt und bewegt und auch nicht dasselbe wie die "Road Feel"-Funktion von Tacx aber eben eine gewisse Flexibilität in Seitenrichtung. Positiver Nebeneffekt: Damit hat auch das Rad etwas mehr "Bewegungsspielraum", was vielleicht jene Zweifler etwas beruhigen wird, die sich um ihren Untersatz Sorgen machen. (Obwohl ich persönlich keinen Fall kenne, bei dem ein (Carbon-)Rahmen auf der Rolle Schaden genommen hätte).

Das alles hat allerdings seinen Preis und die Anschaffung eines Direct Drive-Trainers will dann auch dementsprechend überlegt sein. Wer jedoch regelmäßig trainieren oder an der Genauigkeit und Direktheit seine Freude haben möchte, der wird um einen Direct Drive-Trainer wie den Kickr nicht herumkommen. Und auch die Nachbarn daneben und darunter werden ihre Freude haben.

Wahoo Kickr Core

Wer auf die Leistungsfähigkeit eines Direct Drive-Trainers nicht verzichten möchte, jedoch nicht das letzte Quäntchen aus sich und dem Trainer (und seiner Geldtasche!) ausreizen möchte, findet vermutlich in der goldenen Mitte ein gutes Zuhause. Der Kickr Core vereint die positiven Eigenschaften des "großen" Kickrs (im Sinne eines Direct Drive-Trainers) und verzichtet dabei nur auf einige wenige Merkmale, die allerdings im Alltag eines Radsportlers verzichtbar sein dürften. Statt 2.200 kann der Core beispielsweise "nur" 1.800 Watt simulieren - das dürfte aber eher Andre Greipel oder Sam Bennett stören, weniger uns "Normalos". Auch die simulierbare Steigung ist beim Core mit 16% etwas geringer. Und während beim "großen" Kickr bereits eine Kassette montiert ist, muss man diese beim Kickr Core zusätzlich besorgen. Angesichts der Vielfalt der aktuell verfügbaren Antriebsgruppen ist es aber ohnehin meistens notwendig, die passende Kassette nachzukaufen.

Einziges tatsächliches Manko des Core ist aus meiner Sicht, dass sich dieser nicht zusammenklappen lässt. Während man Kickr Snap und Kickr verkleinern und (z.B. im Sommer) gut verstauen kann, benötigt der Kickr Core etwas mehr Platz.

Komplettes Trainingsbike (Kickr Bike)

Wer sich mit voller Hingabe dem Indoor-Training widmen will, der hat auch noch Training-Bikes als Option - zum Beispiel das Kickr Bike. Dabei bekommt man ein komplettes Ökosystem ins Wohn- oder Hobbyzimmer gestellt und muss sich eigentlich um nichts anderes mehr sorgen. Die Geräuschentwicklung ist ohne bewegliche Teile und dank voller Integration gleich Null. Das eigene Bike kann man getrost schonen und für Fahrten draußen reservieren. Es gibt kein Herumhantieren mit Schnellspannern, Steckachsen, Kassetten oder dergleichen. Im Fall von Wahoo bekommt man mit dem Kickr Bike auch die Climb-Funktionalität dazu, mit der sich das Rad entsprechend der gefahrenen Steigung mitbewegt. Zum Kickr-Bike gibt es allerdings so viel zu sagen, dass ich mir das lieber für einen eigenen Blogpost aufhebe - glücklicherweise steht ein solches nämlich gerade bei mir in der Wohnung! ;)

Fazit und Typenberatung

Wintertraining muss und soll nicht langweilig sein und mit den aktuellen Rollentrainern sind die perfekten Voraussetzungen geschaffen, dass man entspannt und gut unterhalten durch den Winter fährt und im Frühjahr gleich auf einen respektablen Trainingsstand aufbauen kann. Neben Wahoo gibt es mit Tacx und Elite noch die zwei anderen Großen, außerdem noch einige weitere kleinere Hersteller von Smart-Trainern, die man sich jedenfalls genauer ansehen kann. Nicht-smarte Trainer gibt es auch noch auf dem Markt, allerdings spielen die tatsächlich nur noch eine untergeordnete Rolle und wenn man einmal in die Spielereien der smarten Welt hineingeschnuppert hat, möchte man eher nicht wieder zurück. Und ja, auch die freie Rolle gibt es natürlich noch - aber die war immer schon eine Geschichte für Spezialisten, sei es auf der Bahn oder für die Schulung eines schönen und runden Tritts (oder Videos auf Instagram, in denen man freihändig etwas kocht oder ein Instrument spielt, während man auf dem Rad sitzt...).

Die eigenen Anforderungen und die Geldbörse bestimmen am Ende, welches Modell am besten geeignet ist:

- Wechselt man oft zwischen Rädern oder benützt auf unterschiedlichen Rädern unterschiedliche Antriebssysteme, ist ein Wheel-On-Trainer naheliegend - auch wenn die Genauigkeit des letzten Watts nicht so wichtig ist.

- Bei wem Präzision und Leistungsvermögen an erster Stelle steht, ist mit einem Direct Drive-Trainer am besten bedient. Nirgendwo sonst bekommt man derart direkte Kraftübertragung und Direktheit bei einem gleichzeitig sehr leisen Betriebsgeräusch.

- Für einen Großteil der Nutzerinnen und Nutzer wird dann aber die "günstigere" Variante ausreichen, die mit ihrem Funktionsumfang so gut wie alle Anforderungen erfüllt, die man an einen Direct Drive-Trainer stellen kann. Bei Wahoo ist das der Kickr Core (gegenüber dem Kickr), bei Tacx wäre es der Flux (mit dem größeren Bruder Neo).

Smarte Wheel-On Trainer wie der Wahoo Kickr Snap kosten um die 500 Euro, die "billigeren" Direct-Trainer um die 800 und die "großen" um 1.200 Euro. Und erstaunlicherweise ist es so, dass auch die großen Internethändler bei Smart Trainern nicht wirklich bessere Preise anbieten können. Man kann also in diesem Fall getrost beim Hersteller oder im Fachgeschäft des Vertrauens bestellen und kaufen. Derzeit ist das allerdings - ehrlicherweise - sowieso eine enge Angelegenheit, sind doch durch Corona und diverse Lockdowns sowohl die Lager der Hersteller als auch jene der Händler komplett leergeräumt.

Für den Kauf beim Händler spricht übrigens auch - und das muss hier leider ungeschönt erwähnt werden -, dass es unabhängig vom Hersteller doch vermehrt zu Reklamationen und Garantiefällen kommt, weil Dinge nicht 100%ig funktionieren. Woran das liegt, kann ich nicht sagen - sei es die schnelle Produktion mit überschaubarer Qualitätskontrolle, die kurzen Produktzyklen, die permanente Weiterentwicklung oder die technische Komplexität... Immer wieder liest und hört man von "Montags-Geräten", bei denen ein Austausch über den Fachhändler dann wohl auch angenehmer ist, als ein 25 Kilo schweres Paket über die Post an den Hersteller zurückschicken zu müssen...

Aber gehen wir vom Positiven aus und da heißt es nur noch umziehen, genug Trinkflaschen bereitstellen, das Fenster öffnen und loslegen! Ride On!

Zwift - iOS

Befreit euch von allen Kabeln!

Nachdem in der Zwift-Community und in diversen Foren schon lange spekuliert und ungeduldig gewartet wurde, war es letzte Woche dann endlich so weit. Nach einem ca. dreimonatigen Beta-Test wurde die Zwift-version für Apples mobiles Betriebssystem iOS ausgerollt. Die App ist im Apple AppStore erhältlich.

Was ist Zwift überhaupt?

Zwift ist ein „Multiplayer-Online-Spiel“, wobei "Spiel" insofern zu relativieren ist, als der Schweiß und manchmal auch die Schmerzen durchaus real sind. Jeder, der einmal eines der intensiveren Workouts auf der Rolle absolviert hat und trotz mehrerer Ventilatoren auf voller Stufe eine Schweißlacke auf der Trainingsmatte hinterlässt, kann davon ein Lied singen.

Es stehen derzeit drei Strecken zur Auswahl, die virtuelle Insel Watopia, der Weltmeisterschaftskurs von 2015 in Richmond und eine Strecke durch London, die an den London Prudential Ride angelehnt ist. Sämtliche Strecken wurden und werden regelmäßig erweitert und durch Teilabschnitte ergänzt. Auf diesem Weg ist es möglich, unterschiedliche Streckenprofile und abwechslungsreiche Routen in Angriff zu nehmen - von der flachen Zeitfahrstrecke bis hin zum Aufstieg in schneebedeckte Berge. Wann welche Strecke "online" ist, kann man einem Kalender entnehmen, der in Zwift integriert ist. Wobei mit wenigen Handgriffen auch auf jenen Strecken gefahren werden kann, die gerade nicht online sind (Stichwort "Datum des Computers umstellen").

"Multiplayer" wird das Ganze durch die riesige Anzahl an anderen Radlern, die zu jeder Tages- und Nachtzeit auf der Strecke unterwegs sind - alleine ist man auf Zwift nie! Waren es vor rund einem Jahr - als Zwift online ging - rund 50-100 Menschen, so sind jetzt meistens zwischen 500 und 1000 "Spieler" online. Für Unterhaltung und Kurzweil ist daher immer gesorgt, man findet Gruppen, an die man sich dranhängen kann oder lässt seine Blicke einfach über die Liste der Radler schweifen und ist beeindruckt, ob der vielen Nationalitäten, die in Zwift vertreten sind. Wie oft fährt man schon in einer Gruppe mit Radlerinnen aus der Türkei, Kanada, Australien und Schweden - gleichzeitig! Außerdem haben auch eine Reihe von Rad-Profis Zwift für sich entdeckt (Ben King, Laurens Ten Dam, Matt Hayman hat angeblich auf Zwift den Grundstein für seinen Paris-Roubaix-Sieg in diesem Jahr gelegt). Und keineswegs weniger spannend: Man trifft auch immer mehr bekannte Gesichter - aus seiner Heimatstadt, seiner Radgruppe oder seinem Verein!

Das komplette Erlebnis (das englische Wort dafür gefällt mir sehr gut: "immersive" - "eindringend") stellt sich allerdings erst dann ein, wenn man Besitzer eines Smart-Trainers ist. Welche Rollentrainer "smart" sind, hat Zwift auf seiner Homepage im Detail aufgelistet, wesentlich ist eine elektronische Steuerung des Widerstands. Diese ermöglicht Zwift, in die Steuerung des Trainers einzugreifen und den Widerstand je nach Geländebeschaffenheit oder Trainingsintensität zu steuern. Geht es auf dem Bildschirm bergauf, steigt der Widerstand und umgekehrt. Wäre ja langweilig, den Berg einfach so raufzukurbeln... - in Zwift fühlen sich 10% Steigung auch so an!

Für strukturiertes Training bieten sich zahlreiche Workouts an, die in Zwift integriert sind - hier passt die Software den Widerstand der Rolle automatisch an das Intervall an, das heißt es muss kein Gang gewechselt werden und man muss nichts umstellen - einfach die Watt treten, die Zwift vorgibt. Wen der Ehrgeiz packt, der kann an einem der zahlreichen Rennen teilnehmen, wobei die Wettbewerbe auf Zwift etwas mit Vorsicht zu genießen sind. Es gibt unterschiedliche Leistungsgruppen (meistens A bis D), denen bestimmte Wattbereiche zugeordnet sind. Kann ich also beispielsweise über die Renndistanz 3,0 Watt pro Kilogramm treten, bin ich in Gruppe B, usw. In der Praxis werden diese Grenzen aber oft ignoriert, so wie auch oft genug alle anderen - vorab vereinbarten - Regeln ignoriert werden. Das führt bei Rennen oft zu eher chaotischen Situationen und es fällt schwer, mit Gruppen mitzukommen - gefühlt fährt hier jeder auf Anschlag. Der Windschatten von Gruppen (Zwift lässt dies in den Widerstand der Rolle einfließen) und sogenannte "Power-Ups" (kurzfristige Helferleins) können die eine oder andere Situation entschärfen, aber oft genug wird man Probleme haben, mit Gruppen mitzukommen. Aber am besten selbst ausprobieren und ein eigenes Urteil bilden!

So wie heute alles "Gamification" ist, hält auch Zwift einige spielerische Aspekte bereit, die stark zum Spaß an der Sache beitragen. Man steigt je nach gefahrener Distanz in Leveln auf, schaltet dabei Trikots, Räder und Laufräder frei, mit denen man sich schmücken kann. Und zahlreiche Unternehmen aus der Radbranche haben mittlerweile auch das Potential erkannt und veranstalten regelmäßig "Challenges", in denen man für bestimmte "in-game" Leistungen auch reale Preise (z.B. Fahrräder) gewinnen kann.

Alles das trägt zu einer unterhaltsamen und kurzweiligen Alternative für das Wintertraining bei - die rund 10 Euro pro Monat sind jedenfalls gut angelegt.

Bisher? ANT+

Bisher braucht man für Zwift folgende Zutaten:

  • Zwift-Programm am Computer
  • einen ANT+ Stick, damit der Computer die diversen Gerätschaften „versteht“ (Herzfrequenz, Trittfrequenz, Wattmesser, usw.)
  • einen "smarten" Rollentrainer, meist heißt das mit elektronischem Widerstand, damit Zwift den Widerstand steuern kann. Hier gibt es mittlerweile eine Riesenauswahl an Trainern für jedes Budget und jeden Geschmack. Der neue Tacx Neo simuliert sogar Kopfsteinpflasterpassagen durch Rütteln!
  • ein Rad – es gibt unterschiedliche Meinungen, ob man das teure Carbonrad in die Rolle einspannen soll oder nicht, da sich die entstehenden Kräfte durch das fixierte und eingespannte Hinterrad ungünstig auf den Rahmen auswirken könn(t)en… (Bei mir steht der Alu-Renner auf der Rolle)
  • einen oder mehrere Ventilatoren, da sich durch den fehlenden Fahrtwind nach wenigen Minuten Sturzbäche an Schweiß ausbreiten (auf dem Rad, der Unterlagsmatte und dem Parkettboden)

ANT+ USB-Dongle in ein USB-Verlängerungskabel und dieses am Computer anstecken, Sensoren "aufwecken" und los gehts! Das war bis jetzt das Standard-Prozedere.

Das Etikett macht es aus!

Das Etikett macht es aus!

Jetzt: Zwift auf iOS

Um das gleich am Anfang klarzustellen: Die Zwift-Version auf iOS ersetzt nicht die Desktop-Version! Es ist vielmehr eine Erweiterung der Möglichkeiten und eine weitere (vielleicht praktischere) Option! Doch der Reihe nach!

Eine der größten Herausforderungen dürfte gewesen sein, das doch recht rechen- und speicherintensive Programm in ein Mobiltelefon-verträgliches Format zu bringen. Unter diesem Gesichtspunkt ist verständlich, dass das iOS-Gerät ein paar Mindestanforderungen erfüllen muss. Diese sind:

  • iOS 9.0 oder höher
  • iPhone 5S oder höher
  • iPad Air oder höher
  • iPad mini2 oder höher
  • iPad Pro
  • iPod touch (6. Generation)

Inhaltlich hat sich - und das ist natürlich nicht negativ gemeint - wenig bis nichts verändert. Aber es ging ja nicht um ein neues Programm sondern um die Erweiterung auf eine weitere Plattform. Bluetooth also! Es war in den letzten Monaten schon bemerkbar, dass viele Gerätschaften zusätzlich zum etablierten ANT+Protokoll auch Bluetooth mit auf den Weg bekommen haben - genauer gesagt handelt es sich um Bluetooth LE (das "LE" steht für Low Energy). So hat beispielsweise mein Stages-Powermeter auch eine Bluetooth-Schnittstelle eingebaut, über die Daten an entsprechende Geräte gesendet werden können, aber auch Geräte- und Firmwareupdates sind einfach über das Mobiltelefon möglich.

Für Zwift auf der iOS-Plattform ist also notwendig, dass alle Geräte über Bluetooth miteinander kommunizieren. Die meisten Smart-Trainer der letzten 1,5 Jahre beherrschen neben ANT+ auch Bluetooth. Schwieriger wird es bei anderem Zubehör - bei Trittfrequenz, Geschwindigkeit, Powermeter und Herzfrequenz war es uns bisher wichtig, dass diese mit dem Radcomputer kommunizieren können - in fast allen Fällen über ANT+! Hier wird es vielleicht kurz etwas verwirrend... Je nach Smart-Trainer bekommen wir Watt, Trittfrequenz und Geschwindigkeit direkt von der Rolle! Wer einen extra Sensor für Geschwindgkeit und Trittfrequenz am Rad montiert hat, kann diesen für Zwift deaktivieren (oder einfach nicht koppeln). Wer die Watt direkt von einem Powermeter bekommen möchte, muss sicherstellen, dass dieser Bluetooth beherrscht. Alles nicht so wild bzw. alternativlos... Einzig die Herzfrequenz - hier kommt man um einen eigenen Bluetooth Herzfrequenzgurt nicht herum. Davon gibts derzeit einige am Markt, das populärste Modell kommt von Wahoo (einem Vorreiter der Bluetooth-Technologie beim Radzubehör.

Obwohl, eine Alternative gibt es dazu schon - eine sogenannte "Bridge". Wie anfangs schon erwähnt, es müssen alle Signale via Bluetooth beim Telefon ankommen. Das kann man auch derart lösen, dass man alle Signale von ANT+ auf Bluetooth "übersetzt". Hier wirds auch im Internet und in Foren etwas technischer, ein eleganter Weg bietet sich jedoch durch den Bluetooth-Herzfrequenzgurt der Firma 4iiii, der gleichzeitig als derartige "Bridge" fungiert.

Genug der Technik, rauf aufs Rad!

Lassen wir Bilder sprechen (Screenshots vom iPhone 6):

Startbildschirm und Einstieg in die App

Startbildschirm und Einstieg in die App

Startbildschirm Login oder Anmeldung

Startbildschirm Login oder Anmeldung

Als neuer User registrieren...

Als neuer User registrieren...

...oder als bestehender User einloggen.

...oder als bestehender User einloggen.

Nach dem ersten Bekanntmachen kennt die App dann jeden User und man muss nicht mehr jedes Mal seine Login-Daten eingeben.

Nach dem ersten Bekanntmachen kennt die App dann jeden User und man muss nicht mehr jedes Mal seine Login-Daten eingeben.

Im Hintergrund gleich ein kleiner Vorgeschmack auf die virtuelle Zwift-Welt

Im Hintergrund gleich ein kleiner Vorgeschmack auf die virtuelle Zwift-Welt

Die App führt uns sofort auf den Bildschirm, wo wir unsere Geräte mit der App koppeln sollen. Bluetooth muss eingeschalten sein (siehe Bluetooth-Status links oben) und die Geräte müssen "aufgeweckt" werden. Die beiden oberen Felder lassen die Wahl, …

Die App führt uns sofort auf den Bildschirm, wo wir unsere Geräte mit der App koppeln sollen. Bluetooth muss eingeschalten sein (siehe Bluetooth-Status links oben) und die Geräte müssen "aufgeweckt" werden. Die beiden oberen Felder lassen die Wahl, woher Zwift die Daten bekommen soll, um die Bewegung des Avatars zu berechnen - Power (Watt) oder von einem Geschwindigkeitssensor (das ist die ungenauere Variante!). Unten wählt man optional Herzfrequenz und Trittfrequenz aus, unten rechts kann man einen "Smart Trainer" koppeln, der dann von der Software gesteuert wird. Wenn man dem eigenen Powermeter mehr vertraut als den Watt, die der Rollentrainer auswirft, ist es auch möglich oben den Powermeter auszuwählen und unten die Rolle als "Controllable Trainer".

Ohne Bluetooth keine Musik!

Ohne Bluetooth keine Musik!

Der Rollentrainer und damit die Leistungsmessung ist schnell gefunden! Kurz pedalieren, draufdrücken, fertig!

Der Rollentrainer und damit die Leistungsmessung ist schnell gefunden! Kurz pedalieren, draufdrücken, fertig!

Meine Rolle dient gleichzeitig als Trittfrequenzsensor.

Meine Rolle dient gleichzeitig als Trittfrequenzsensor.

Meine Tacx-Rolle wurde nicht sofort als "Controllable Trainer" erkannt. Erst nach einem Firmware-Update mit der "Tacx Utility"-App (über Bluetooth natürlich!) war alles auf dem neuesten Stand und die Role wurde sofort erkannt. (Achtung: die Tacx Uti…

Meine Tacx-Rolle wurde nicht sofort als "Controllable Trainer" erkannt. Erst nach einem Firmware-Update mit der "Tacx Utility"-App (über Bluetooth natürlich!) war alles auf dem neuesten Stand und die Role wurde sofort erkannt. (Achtung: die Tacx Utility App kann sich nur mit der Rolle verbinden, wenn keine andere Verbindung besteht. Da bei mir die Rolle über Bluetooth schon mit Zwift verbunden war, musste ich ziemlich lange studieren, warum keine Verbindung möglich ist. Daher: Zuerst Firmware-Update machen, dann erst mit Zwift koppeln!)

Voila! Alles da, was ich brauche! Watt kommen von der Rolle, Trittfrequenz kommt auch von der Rolle, Controllable Trainer ist auch definiert. Herzfrequenz lasse ich vorerst (in Ermangelung eines geeigneten Gurts) aus.

Voila! Alles da, was ich brauche! Watt kommen von der Rolle, Trittfrequenz kommt auch von der Rolle, Controllable Trainer ist auch definiert. Herzfrequenz lasse ich vorerst (in Ermangelung eines geeigneten Gurts) aus.

Willkommen in Zwift! In der Mitte oben könnt ihr ein Workout auswählen, darunter ist der Status der verbundenen Geräte erkennbar, nocheinmal darunter seht ihr eine Liste jener Fahrerinnen, die gerade aktiv sind (bekannte Gesichter sind dabei! - hell…

Willkommen in Zwift! In der Mitte oben könnt ihr ein Workout auswählen, darunter ist der Status der verbundenen Geräte erkennbar, nocheinmal darunter seht ihr eine Liste jener Fahrerinnen, die gerade aktiv sind (bekannte Gesichter sind dabei! - hell unterlegt bedeutet, dass ich diese Fahrer als "Bekannte" markiert habe). Links ein Link zu einer Challenge von Specialized, die derzeit gerade aktiv ist - "Fahre 50 Kilometer und du hast die Chance ein Specialized-Rad zu gewinnen". Rechts seht ihr oben eine Liste mit Events und Rennen, die bald beginnen, darunter eine Kalenderansicht (welche Strecke wann aktiv ist und in orange wann ihr zum letzten Mal gefahren seid) und links unten besteht noch die Möglichkeit, individuelle Ziele festzulegen.

Bei den Workouts könnt ihr auswählen, wieviel Zeit ihr habt, welche Intensität gerade angebracht ist und wie hoch eure Leistungsschwelle ist ("FTP" - Functional Threshold Power ist hier das Zauberwort). Unten auf Workout drücken und es geht sofort l…

Bei den Workouts könnt ihr auswählen, wieviel Zeit ihr habt, welche Intensität gerade angebracht ist und wie hoch eure Leistungsschwelle ist ("FTP" - Functional Threshold Power ist hier das Zauberwort). Unten auf Workout drücken und es geht sofort los!

Bei den Routen könnt ihr voreinstellen, welches Profil oder welche Strecke euch für die kommende Session am Liebsten ist - flach, bergig, lang, kurz, ... Natürlcih könnt ihr eure Meinung während der Fahrt noch einmal ändern - bei jeder Abzweigung od…

Bei den Routen könnt ihr voreinstellen, welches Profil oder welche Strecke euch für die kommende Session am Liebsten ist - flach, bergig, lang, kurz, ... Natürlcih könnt ihr eure Meinung während der Fahrt noch einmal ändern - bei jeder Abzweigung oder Kreuzung hat man die Möglichkeit, den weiteren Verlauf der Strecke zu bestimmen.

Findet ihr in der Liste der Fahrer einen Bekannten oder aber ihr wollt mit Edvald Boasson Hagen um die Wette fahren, dann klickt einfach auf den Namen in der Liste und ihr steigt auf der Strecke direkt neben dem Fahrer ein!

Findet ihr in der Liste der Fahrer einen Bekannten oder aber ihr wollt mit Edvald Boasson Hagen um die Wette fahren, dann klickt einfach auf den Namen in der Liste und ihr steigt auf der Strecke direkt neben dem Fahrer ein!

Hier noch die Möglichkeit, unten rechts individuelle Ziele für sich selbst festzulegen. Eine gute Möglichkeit, sich im Winter zusätzlich zu motivieren!

Hier noch die Möglichkeit, unten rechts individuelle Ziele für sich selbst festzulegen. Eine gute Möglichkeit, sich im Winter zusätzlich zu motivieren!

Ab auf die Piste! Ich habe ein Workout "Jon´s Short Mix" ausgewählt, sobald ich zu treten beginne, fährt mein Avatar los und das Training beginnt. Zentral oben am Bildschirm seht ihr eine Zusammenfassung sämtlicher relevanter Daten: Geschwindigkeit,…

Ab auf die Piste! Ich habe ein Workout "Jon´s Short Mix" ausgewählt, sobald ich zu treten beginne, fährt mein Avatar los und das Training beginnt. Zentral oben am Bildschirm seht ihr eine Zusammenfassung sämtlicher relevanter Daten: Geschwindigkeit, Distanz, Höhenmeter und abgelaufene Zeit in der obersten Spalte, darunter mein Progress Bar (für jeden Kilometer gibts "Erfahrungspunkte" und dann entsprechend Levelaufstiege), zentral angezeigt meine derzeit geleisteten Watt, daneben die Herz- und Trittfrequenz. Nachdem ich gerade ein Trainingsprogramm absolviere, zeigt mir Zwift die Watt an, die ich erreichen soll (80) und die Dauer des Intervalls (in diesem Fall dauert das Aufwärmen noch 4:43 Minuten). Links seht ihr das Training aufgeschlüsselt nach Intervallen. Auf der rechten Seite oben eine Streckenübersicht und ein Profil, darunter die Liste der Fahrer, die rund um mich herum unterwegs sind.

Wenn man gerade nicht in einem Trainingsprogramm drinnensteck, sieht das Ganze so aus. Die Watt-Anweisungen in der Mitte sind verschwunden, Watt, Herz- und Trittfrequenz werden oben links in einer Box angezeigt.

Wenn man gerade nicht in einem Trainingsprogramm drinnensteck, sieht das Ganze so aus. Die Watt-Anweisungen in der Mitte sind verschwunden, Watt, Herz- und Trittfrequenz werden oben links in einer Box angezeigt.

Im Training werden die Intervalle entsprechend vorangekündigt - ihr seht ein paar Meter voraus einen Bogen, der euch auf kommendes Ungemach hinweist. Auch nur während des Trainings seht ihr am unteren Bildschirmrand ein Diagramm aus Wattleistung und…

Im Training werden die Intervalle entsprechend vorangekündigt - ihr seht ein paar Meter voraus einen Bogen, der euch auf kommendes Ungemach hinweist. Auch nur während des Trainings seht ihr am unteren Bildschirmrand ein Diagramm aus Wattleistung und (wenn vorhanden) Herzfrequenz mitlaufen - die Farben kennzeichnen die von euch definierten Leistungszonen.

Trefft ihr die vorgegebene Wattzahl nicht (darüber oder darunter), fordert euch das System auf, das entsprechend zu korrigieren.

Trefft ihr die vorgegebene Wattzahl nicht (darüber oder darunter), fordert euch das System auf, das entsprechend zu korrigieren.

Nach Abschluss des Trainings folgt ein Popup, das euer Training noch einmal zusammenfasst und euch in einem schnellen Überblick eure Leistungen präsentiert.

Nach Abschluss des Trainings folgt ein Popup, das euer Training noch einmal zusammenfasst und euch in einem schnellen Überblick eure Leistungen präsentiert.

Doch es muss kein Trainingsprogramm sein! Auch das "normale" Fahren auf der Zwift-Strecke bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich zu fordern oder aber auch einfach nur dahinzurollen. Oben seht ihr beispielsweise eine Abzweigung, die sich ankündigt - h…

Doch es muss kein Trainingsprogramm sein! Auch das "normale" Fahren auf der Zwift-Strecke bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich zu fordern oder aber auch einfach nur dahinzurollen. Oben seht ihr beispielsweise eine Abzweigung, die sich ankündigt - hier kann durch Tippen entschieden werden, wohin die Reise gehen soll.

Interaktionen mit seiner virtuellen Umwelt sind durch Antippen des Bildschirms möglich. Von der Fahrradklingel über den Screenshot bis hin zu persönlichen Nachrichten ist hier alles möglich.

Interaktionen mit seiner virtuellen Umwelt sind durch Antippen des Bildschirms möglich. Von der Fahrradklingel über den Screenshot bis hin zu persönlichen Nachrichten ist hier alles möglich.

Mit einem Wischen nach rechts und links kann man "überflüssige" Listen vom Bildschirm verbannen, sodass am kleineren Handy- oder Tabletdisplay mehr Platz für das Wesentliche bleibt.

Mit einem Wischen nach rechts und links kann man "überflüssige" Listen vom Bildschirm verbannen, sodass am kleineren Handy- oder Tabletdisplay mehr Platz für das Wesentliche bleibt.

Hört man auf zu treten, kommt auch die Spielfigur zum Stillstand und ein Fenster erscheint - diesmal mit der Zusammenfassung der Fahrt, Gesamtstatistiken und einigen Menüpunkten.

Hört man auf zu treten, kommt auch die Spielfigur zum Stillstand und ein Fenster erscheint - diesmal mit der Zusammenfassung der Fahrt, Gesamtstatistiken und einigen Menüpunkten.

Über das Kartensymbol könnt ihr Challenges auswählen - diese werden meistens mit besonderen Rädern belohnt, die ihr dann im Spiel "fahren" könnt

Über das Kartensymbol könnt ihr Challenges auswählen - diese werden meistens mit besonderen Rädern belohnt, die ihr dann im Spiel "fahren" könnt

Keine Gamification ohne Achievements!

Keine Gamification ohne Achievements!

Hier könnt ihr euren Avatar individualisieren. Massig Trikots (entweder freigeschalten, von Special Events oder über Codes, die im Internet kursieren), Räder, Laufräder, usw.

Hier könnt ihr euren Avatar individualisieren. Massig Trikots (entweder freigeschalten, von Special Events oder über Codes, die im Internet kursieren), Räder, Laufräder, usw.

Und natürlich ein paar technische Einstellungsmöglichkeiten

Und natürlich ein paar technische Einstellungsmöglichkeiten

Bevor ihr aus Zwift aussteigt wird der Ride gespeichert. Wer seinen Strava-Acoount gekoppelt hat, kann gleichzeitig auch direkt auf Strava posten. (Top-Tipp: Strava-Premium-User bekommen bis Jahresende noch 2 Gratis-Monate!)

Bevor ihr aus Zwift aussteigt wird der Ride gespeichert. Wer seinen Strava-Acoount gekoppelt hat, kann gleichzeitig auch direkt auf Strava posten. (Top-Tipp: Strava-Premium-User bekommen bis Jahresende noch 2 Gratis-Monate!)

Sonst noch etwas?

Ja! Einige kleine "Besonderheiten" gibt es doch noch zu berichten!

Die App ist ein Stromfresser! Verständlich, jeder weiß was passiert, wenn das Display einmal längere Zeit aktiv ist und zusätzlich noch Bluetooth permanent Signale empfängt. Innerhalb von knapp 20 Minuten waren bei mir rund 30% des iPhone-Akkus verbraucht. Wer also vorhat, längere Einheiten zu absolvieren, sollte sich um eine entsprechende Stromversorgung kümmern. Am iPad würde ich erwarten, dass das Ganze noch etwas gravierender ausfällt.

Wenn wir schon vom iPad reden... Dieses ist noch besser für Zwift geeignet als das iPhone. Während das Ganze auf dem Telefon-Bildschirm doch noch etwas nach Mäuse-Kino aussieht, entfaltet sich das Ganze auf dem iPad zu voller Pracht. Auch die Auflösung - ihr seht es an den Screenshots oben - ist auf dem iPad (und auch schon dem iPhone Plus) signifikant besser.

Wer es noch größer haben will und - so wie ich - im Apple-Universum zuhause ist, kann sich via AppleTV den Telefon- oder Tabletinhalt direkt auf den Fernseher streamen (oder eigentlich spiegeln) lassen.

Streaming auf den Fernseher via Airplay und AppleTV

Streaming auf den Fernseher via Airplay und AppleTV

Deswegen die Desktop-Version von Zwift völlig aus den Augen zu verlieren, halte ich jedoch für voreilig. Soweit ich das bis jetzt überblicken kann, gibt es derzeit (noch?) keine Möglichkeit, am iPhone oder iPad eigene Workouts zu erstellen - eine Funktion, die ich in der Desktop-Variante immer wieder gerne nutze. Und andere Kleinigkeiten wie beispielsweise das Eingeben von Freischalt-Codes für Trikots funktioniert derzeit auch nur am Desktop.

Ein wesentlicher Fortschritt in der Bluetooth-Technologie (gegenüber ANT+) ist für mich im "ERG"-Mode erkennbar. Das ist jener Zustand, in dem die Rolle den Widerstand selbstständig für ein Training oder auf einen gewissen Wattwert festlegt. Dieser "ERG"-Mode ist via Bluetooth merklich feiner, reaktiver und genauer! Während es via ANT+ manchmal kurzzeitig schwierig ist, den gewünschten Wattwert zu treffen, reagiert die Rolle über Bluetooth um einiges besser und schneller. Das ist eine erkennbare Verbesserung der Bluetooth-Version!

Bleibt für mich noch die Frage der Halterung für das Telefon oder Tablet. Es gibt von Tacx einen Schweißfänger, der eine Telefontasche integriert hat (nicht das Schönste, was man je gesehen hat), zahlreiche Halterungen bieten die Möglichkeit, die Devices an Lenker oder Vorbau anzuschrauben und es gibt - finde ich sehr spannend - Handyhüllen, die unten beispielsweise einen Adapter für eine Garmin-Halterung haben. Bleibt dann nur noch das "Problem", dass an dieser Stelle der Hauptteil des vorhin schon angesprochenen Schweiß-Sturzbaches vorbeirinnt...

Fazit

Die iOS Version von Zwift ist kein Ersatz für die Desktop-Version sondern eine Ergänzung. Wer seinen Computer nicht extra hochfahren will, keinen ANT+ Dongle hat oder sich immer und überall mit der Rolle aufbauen können möchte, für den ist Zwift auf dem portablen Device ideal. Der Funktionsumfang ist gleich, die Idee von Zwift und das, was es einzigartig macht, findet man auf dem iPhone und iPad genauso! Absolut positiv ist für mich, dass der ERG-Mode besser und schneller reagiert als bei der Übertragung über ANT+.

Ausprobieren und selbst ein Urteil bilden! Wir sehen uns auf der (virtuellen) Strecke!

Ride On!

Ride On!