Race Around Austria 2018 - I

Das Race Around Austria geht 2018 in sein zehntes Jahr, wiederum stehen Mitte August zwei Strecken zur Auswahl. Die „Extrem“-Route, die - nomen est omen - auf einer Strecke von gut 2.200 Kilometern einmal rund um Österreich führt, immer die Grenze entlang. Als „Einstiegsdroge“ in den Ultra-Radsport bietet sich außerdem wieder die RAA-Challenge an: einmal rund um Oberösterreich, auch hier sind stolze 560 Kilometer zu bewältigen. Die Popularität des Events ist die letzten Jahre gestiegen und gewachsen, meiner Meinung nach absolut zurecht. 2017 bin ich mit dem Auto als „rasender Reporter“ den Weit-Radlern nachgefahren und konnte mich selbst davon überzeugen. Die Szene ist angenehm klein, die Leute - trotz der enormen Herausforderung und Beanspruchung - locker und freundlich, die Organsation ist hochprofessionell und dabei gleichzeitig sehr familiär. Und über die Schönheit des Attergaus (Startort ist traditionell St. Georgen im Attergau) braucht man keine Worte mehr zu verlieren.

Österreichische Meisterschaften im Ultraradsport

Quasi als Geburtstagsgeschenk hat der Österreichische Radsportverband dieses Jahr die ersten Österreichischen Meisterschaften im Ultraradsport an das Race Around Austria vergeben. Neben unendlicher Ehre, dem Sieg gegen alle vorhandenen inneren Schweinehunde und die Langstrecke gibt es also 2018 auch noch rot-weiß-rot gestreifte Meistertrikots zu gewinnen. In folgenden Kategorien kann man bei den ÖM an den Start gehen:

  • Herren SOLO (im Rahmen der RAA CHALLENGE, 560 Kilometer)
  • Damen SOLO (im Rahmen der RAA CHALLENGE, 560 Kilometer) 
  • Zweierteam Herren (im Rahmen der RAA CHALLENGE, 560 Kilometer)
  • Zweierteam Damen (im Rahmen der RAA CHALLENGE, 560 Kilometer) 
  • Viererteam Herren (im Rahmen des 4er Team Race Around Austria, 2.200 Kilometer) 
  • Viererteam Damen (im Rahmen des 4er Team Race Around Austria, 2.200 Kilometer)

Nähere Infos zu den ÖM im Rahmen des Race Around Austria sind hier zu finden.

Team Chase beim Race Around Austria

Während meine eigenen Aktivitäten in der Rennwoche noch nicht restlos geklärt sind, habe ich schon einige alte Bekannte wiedergefunden, die dem Reiz des Ultraradsports wohl endgültig erlegen und entsprechend Wiederholungstäter sind. Zwei davon sind Felix und Bernhard - besser bekannt als das „Team Chase“.

Letztes Jahr durfte ich die beiden bei ihren unmittelbaren Vorbereitungen zur Zweier-Challenge begleiten, da ging es darum, wie man sich auf das Rennen vorbereitet, welche letzten Handgriffe man vor dem Start noch tätigen muss, wie man in so eine Herausforderung hineingeht. Den Artikel dazu findet ihr hier. Ich treffe Felix im Wiener Dusika-Stadion, während es sich auf ein Bahnrennen im Rahmen des Wiener Bahnorama vorbereitet. Dabei erzählt er mir von den Plänen für 2018, Team Chase hat sich zum zehnjährigen Jubiläum des RAA auch etwas Besonderes ausgedacht.

Felix berichtet vom letzten Jahr, von der sehr guten Vorbereitung, großer Vorfreude und guter Planung, aber gleichzeitig auch von Problemchen während des Rennens 2017 - Knieschmerzen am Zeitfahrer, kleinen Fehlern in der Ernährungsstrategie. Im Endeffekt war das Ergebnis 2017 nicht so, wie sich die beiden das erhofft hätten. Unzufrieden und zufrieden gleichzeitig, hat man doch absolut gesehen seine Zeit trotzdem signifikant verbessern können. Bei der RAA-Challenge ist eine fortschreitende Professionalisierung erkennbar, die Leistungen werden stetig besser, die Teilnehmer haben „ein anderes Level“. Den Kampf gegen sich selbst kann man nach wie vor hervorragend austragen. Im Rennen um die vorderen Plätze wird die Luft allerdings immer dünner. Die bevorstehenden Meisterschaften tragen auch dazu bei, dafür gibt es aber auch eine entsprechende Belohnung.

Bernhard und Felix gehen dieses Jahr einen anderen Weg. Beide haben mehrere Teilnahmen am RAA in der Tasche - an unterschiedlichen Bewerben, beide kennen die Challenge-Strecke mittlerweile sehr gut, ihr Leistungslevel ist ähnlich. Das schreit nach einer Challenge in der Challenge: Jeder Solo bei der RAA-Challenge und gleichzeitig gegeneinander im Team Chase.

Den Startschuss bildete ein gemeinsamer Leistungstest vor wenigen Wochen. Critical Power Test - drei Intervalle auf der Rolle, maximale Efforts für zwei Minuten, dann fünf Minuten, dann zwanzig Minuten. Ergibt drei Punkte einer „Critical Power“-Kurve, ähnlich einem klassischen FTP-Test aber genauer. Felix und Bernhard kommen so zu ihren Leistungsdaten und zu einem strukturierten Trainingsplan. Diese Tests werden sie das ganze Frühjahr am Weg zum RAA begleiten, ein laufender Vergleich der Leistungsstände der beiden ist Teil der Challenge.

Im Training setzen die beiden auf den bekannten Mix. Kurze und intensive Belastungen wie zum Beispiel auf der Bahn sind Dinge, die man im Winter großteils schon abgehandelt hat. Das Frühjahr und der Sommer setzen den Fokus auf Ausdauer und längere Belastungen. Einige wenige längere Ausfahrten oder Brevets sind vorgesehen, natürlich macht es aber keinen Sinn, im Vorfeld unzählige 500km-Runden zu drehen. Außerdem werden beide intensiv Zeitfahren trainieren, auch im Rahmen der Rennserien in der Ostregion (Röhlser-Cup und Wienerwald-Cup). Für die Position am Zeitfahrrad ist wiederum entsprechende Arbeit am Rumpf (Stabilität und Kraft) notwendig. Ein ordentliches Paket also, das hier auf Felix und Bernhard wartet. 

In den Monaten bis zum Start des Race Around Austria wird sich bei den beiden ein Leistungslevel herauskristallisieren, das die beiden objektiv vergleichbar macht. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist jedoch, dass die beiden beim RAA - entsprechend ihrer Leistungsdaten - so an den Start gehen werden, dass es ein Rennen bis zur Ziellinie wird. Beide bekommen gleiches Material, die gleiche Betreuung, gleiche Mannschaften und fahren dann im Endeffekt zwei Rennen gleichzeitig: die Solo-Challenge gegen sich selbst und die Team Chase-Challenge gegen den Teamkollegen. Natürlich spielen viele unterschiedliche Faktoren mit, sodass ein Rennen auf einer derartigen Distanz nie so genau geplant werden kann, aber die grundsätzlichen Voraussetzungen dafür sind geschaffen. Auch RAA-Chef Michi Nussbaumer spielt gerne mit und stellt die entsprechend getimten Start-Slots zur Verfügung.

Das wird jedenfalls eine spannende Angelegenheit, über die aus hier noch mehr zu lesen sein wird. In der Zwischenzeit könnt ihr über folgende Links am Laufenden bleiben: 
Facebook-Account des Team ChaseFelix auf InstagramBernhard auf Instagram

Race Around Austria bei 169k

Hier auf 169k.net wird es noch zahlreiche weitere Beiträge auf dem Weg zum Race Around Austria geben, sei es zur Inspiration, zur Unterhaltung oder aber als Motivation sich doch noch in den Sattel zu schwingen und mitzumachen. Die Anmeldung für das RAA 2018 ist bereits geöffnet! ;)

https://www.racearoundaustria.at