#169krides - 01/23 - Schanzen

Im Prinzip geht es hier um eine „Nordspange“ um Wien. Und diese ist in hundertfacher Variation möglich, beginnt oder endet entweder am oberen oder unteren Ende der Donau und führt irgendwie in einem großen Bogen um die Bundeshauptstadt herum. Drei Dinge sind mir persönlich da besonders wichtig: 1. Mit dem Gravelbike kann man auf diesen „Nordspangen“ in Bereich vordringen, wo man mit dem Rennrad vorher nicht hinkommen konnte oder wollte (vor allem aufgrund des nicht allzu radfahrerfreundlichen Verkehrsklimas…)- 2. Man lernt Teile der Stadt kennen, die man sonst vielleicht nicht so auf dem Schirm hat und 3. Man durchfährt fast immer und zwangsläufig ganz unterschiedliche kleinräumige Strukturen – Auwälder, Wohnhausburgen, landschaftliche Monokulturen, Einfamiliensiedlungen, Industriegebiete, Weinberge und Kellergassen. Alles das kann man auf so einer Nordspange locker in eine 60-Kilometer-Runde einbauen und auf diese Weise die Stadt und ihre Ränder besser kennenlernen!

Von der Reichbrücke aus geht es zuerst kurz am Nordufer entlang, dann durch Stadlau (vorbei am alten Ortskern mit ehemaligen Bahnhof!), bevor es am Blumengarten und Badeteich Hirschstetten vorbeigeht bekommt man am Hirschstettner Platz noch kurz einen Eindruck, wie sich der 22. Bezirk Radfahren vorstellt. Im gleichen Eck wird übrigens gerade die berühmte neue Stadtstraße errichtet, die dem Auto dort künftig noch mehr Raum einräumen wird. Rückwärtsgerichtete Klima- und Verkehrspolitik kann man das wohl nennen.

Die Mülldeponie am Rautenweg lassen wir links liegen (dort liegen noch Teil der eingestürzten Reichsbrücke herum, sagt man), und kurz darauf lassen wir die Stadt hinter uns und bewegen uns frei zwischen Feldern! Durch Aderklaa und Deutsch-Wagram geht es auf Schleichwegen oder Nebengassen (Hände und Reifen weg von der Bundesstraße B8!!), und durch eine wilde Mischung aus Brachen, Feldern und Steinbrüchen oder Industriegeländen erreichen wir Strasshof an der Nordbahn.Dort einmal über die Hauptstraße drüber und plötzlich findet man sich in einem Nadelwald wieder – wie eine andere Welt, in die man dort kurz eintaucht.

Die nächsten Kilometer führen entspannt zwischen Feldern vorbei an Bockfließ, Großengersdorf und Pillichsdorf, dort am Radweg neben der Hauptstraße entlang und über eine schöne Kellergasse hinein nach Eibesbrunn. Am Radweg über die A5 Nordautobahn, durch Großebersdorf und auf spannenden Wegen nach und durch Putzing – die dortige Kellergasse ist sehens- und radelnswert! Vorbei an Putzing am See geht es dann entlang des Seyringer Grabens Richtung Süden, unter der S1 hindurch in Richtung Bisamberg, allerdings bleibt die Route unterhalb der Stammersdorfer Straße – schließlich gibt es dort noch etwas Wichtiges zu entdecken: die Schanzen von Wien.

Ich habe dazu schon ein eigenes Video gemacht (https://youtu.be/_IUNLvld49I), in dem die Rolle der Schanzen von Wien erläutert wird, hier an dieser Stelle der Route kann man noch einige Reste davon hautnah erleben. Die etwas erhöhte Lage der Schanzen hat noch als zusätzlichen Vorteil, einen wunderbaren Blick über Wien zu bieten (während man vorher doch recht flach unterwegs war).

Wer sich die Fahrt durch Wien ersparen möchte, kann kurze Zeit später auf den Marchfeldkanal abbiegen und so Richtung Donau zurückfahren, ansonsten gibt es hier eine Radweg-Variante durch Wien, die einen direkt zurück zum Startpunkt der Route führt.

Fotos

Route auf Komoot

169krides-Collection auf Komoot