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Alpen Tour 2019 - Martin Rauscher

Vor wenigen Wochen habe ich hier die Alpen Tour vorgestellt, ein anspruchsvolles Mountainbike-Etappenrennen in und um Schladming. Ich habe zwar in der Zwischenzeit mein Mountainbike bekommen und bin - neben dem Rennrad - auch fleissig mit den dicken Stollenreifen unterwegs, aber ein derartiges Unterfangen wie die Alpen Tour traue ich mir noch nicht zu. Wie schon angekündigt, springt der junge und talentierte Martin Rauscher ein und wirft sich für 169k in die vier schwierigen Etappen.

Um Martin besser kennenzulernen, gleichzeitig aber auch die Motive, Herausforderungen für ein Etappenrennen und die Vorbereitung auf ebendieses zu erläutern, habe ich Martin vorab ein paar Fragen gestellt:

Foto: Alpen Tour

Stell dich bitte kurz vor, was waren deine bisherigen Erfolge auf dem Rad?

Begonnen hat alles 2015 im Maturajahr an der HTL, anstatt zu lernen hab ich das Mountainbiken für mich entdeckt. Die Matura hab ich trotzdem geschafft und seitdem nehme ich auch regelmäßig an Mountainbike-Rennen teil. 2017 hab ich mir dann auch erstmalig eine Sportklasse-Lizenz gelöst und wurde Vize-Staatsmeister im XCO. Seitdem konnte ich mehrere Stockerlplätze bei österreichischen MTB-Marathons einfahren - zuletzt den zweiten Gesamtrang beim “Bike the Bugles” in Krumbach.

Wo siehst du deine Stärken auf dem Rad? Welcher Fahrertyp bist du und welche Wettbewerbe liegen dir?

Meine Stärken liegen ganz klar bei den kurzen Anstiegen und ich kann recht schnell starten, also nicht so wirklich die Anforderungen, die ein Etappenrennen mit sich bringt. Bedingt durch mein Gewicht und meine Größe bin ich auch froh, wenn die Anstiege nicht allzu steil sind.

Bist du schon einmal ein Etappenrennen vom Format der Alpen Tour gefahren? Wo siehst du die Herausforderungen eines derartigen Formats?

Ich bin noch kein Etappenrennen gefahren und auch erst selten längere Rennen. Meistens starte ich bei Marathons mit 30-45 km und 1000-1600 hm. Deshalb sehe ich die Alpentour mit Ihren langen Etappen als großartige Herausforderung.

Wie hast du dich auf das Rennen vorbereitet? Hast du irgendetwas speziell trainiert?

Da mein Hauptaugenmerkt nicht auf der Alpentour sondern auf der Centurion MTB Challenge und der Top Six liegt, hab ich mein Training nicht extra an die Alpen Tour angepasst. Da ich aber das Wochenende vor der Alpen Tour rennfrei habe, werde ich mich durch Tapering entsprechend auf die Alpen Tour vorbereiten.

Was bedeutet es für dich, vier Tage am Stück Rennen zu fahren - wie regenerierst du am besten?

An sich wäre eine Etappe aufgrund ihrer Länge schon etwas besonderes für mich. Doch gerade das Rennfahren an vier aufeinanderfolgenden Tagen macht den Reiz der Alpen Tour für mich aus.

Um möglichst schnell und gut zu regenerieren, werde ich auf ausreichend Schlaf und die großzügige Zufuhr von Kohlenhydraten und Eiweiß achten.

Was nimmst du dir vor für das Rennen - was sind deine Ziele?

In erster Linie durchfahren und verletzungsfrei bleiben. Natürlich wäre der ein oder andere Punkt auch ganz nett. Jedoch mach ich mir da bei der üblicherweise sehr starken Besetzung der Alpen Tour keine allzu große Hoffnung.

Du kennst die Gegend rund um Schladming recht gut. Was sagst du zur Strecke insgesamt?

Das stimmt, ich habe schon etliche Wochen in Schladming und vor allem in der Ramsau verbracht, jedoch fast immer im Winter. Jedoch kenne ich die meisten Streckenteile auch im Sommer. Landschaftlich ist die Alpen Tour ein absoluter Traum. Auch dass der Start immer in Schladming stattfindet und man sich dadurch einiges an Zeit und Stress erspart ist etwas Besonderes an der Alpen Tour.

Wo liegen für dich die Schlüsselstellen des Kurses?

Vor etwa fünf Jahren - also noch in der Zeit, in der ich recht wenig auf dem Rad unterwegs war - bin ich einmal rauf zu den Giglachseen gefahren. Der steile Anstieg, der erst ab der Ursprungalm beginnt, ist mir bis jetzt in Erinnerung geblieben. Ich denke dieser Anstieg wird in Verbindung mit der Belastung des Vortages verdammt hart werden.

Welches Rad fährst du bei der Alpentour und warum?

Ich werde wie bei nahezu allen Rennen der Saison auf mein Cube AMS 100 SLT Fully setzten. Ich besitze zwar auch ein ca. 1 kg leichteres Hardtail jedoch spielt dieser Gewichtsunterschied bei meinem Gewicht von 77 kg keine so große Rolle. Gerade bei einem Etappenrennen ist es wichtig, die Ermüdung möglichst hinauszuzögern - da ist das Fully eine deutliche Erleichterung. Durch das Fox Factory Fahrwerk, das über ein sehr gutes Remote Lockout System verfügt, verschenkt man an den Anstiegen auch keine unnötige Kraft.

Was bedeutet es für dich, mit den Profis des MTB-Sports Seite an Seite an der Startlinie zu stehen?

Das ist immer wieder etwas Besonderes. Man merkt doch recht schnell, wie groß der Unterschied von einem flotten Amateur zu den richtigen Profis ist. Auch wenn man die Profis auf den Etappen nach kurzer Zeit aus den Augen verliert, so kann man doch das Flair eines solchen Rennens aufsaugen.

Danke Martin und Viel Erfolg und Spaß beim Rennen!

“Falscher” Untersatz, aber dieses Foto von Martin hab ich noch auf meinem Computer gefunden - denkwürdige Sonnenaufgangsfahrt aufs Hocheck!

Martin wird während der Alpen Tour auf den Social Media Kanälen von 169k seine Erfahrungen aus dem Rennen teilen, danach gibt es hier einen Blogpost über die Erlebnisse zu lesen.